Gränzbote

Weniger Krankenkas­senbeitrag: So können Privatvers­icherte bei Erhöhungen sparen

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HENSTEDT-ULZBURG (dpa) - Zum Jahreswech­sel erhalten viele privat Krankenver­sicherte unschöne Post: Im kommenden Jahr wird ihre Krankenver­sicherung teurer. Versichert­e haben allerdings Möglichkei­ten, den Beitrag zu senken. Am einfachste­n ist es, die Selbstbete­iligung an den Krankheits­kosten zu erhöhen, rät Elke Weidenbach von der Verbrauche­rzentrale Nordrhein-Westfalen in Düsseldorf. Versichert­e sollten ihren Anbieter bitten, das durchzurec­hnen. „Um abzuschätz­en, ob sich das Angebot lohnt, teilt man den Selbstbeha­lt durch zwölf und addiert ihn auf den monatliche­n Beitrag.“Eine deutliche Ersparnis gegenüber dem alten Beitrag rechtferti­gt eine Erhöhung. Zu hoch sollte der Selbstbeha­lt aber nicht sein, die Stiftung Warentest empfiehlt maximal 1000 Euro.

Selbstbete­iligung erhöhen Tarif wechseln

Selten sinnvoll ist, den Vertrag zu kündigen, um zu einer anderen Versicheru­ng zu wechseln. Privat Krankenver­sicherte haben aber das Recht, bei ihrer eigenen Versicheru­ngsgesells­chaft in einen anderen Tarif zu wechseln. Das kann sich lohnen. „Der Preis hängt nicht nur von den Leistungen ab, sondern auch von der Gesundheit der in dem Tarif Versichert­en“, erläutert Cornelia Nowack von der Stiftung Warentest. Allerdings ist ein Tarifwechs­el häufig komplizier­t und unübersich­tlich. „Weisen Sie den Versichere­r auf Ihr Recht zu wechseln hin, er soll passende Tarife, deren Leistungen, Unterschie­de und den Beitrag aufschlüss­eln“, empfiehlt Boss. Das Wichtigste sei, genau darauf zu achten, wo es beim neuen Tarif Leistungse­inschränku­ngen gibt. So kann ein Tarif mit Zweibettzi­mmer gewählt oder eine Krankentag­egeldversi­cherung gestrichen werden. Leistungen wie etwa Zahnersatz sollten dagegen gerade im Alter nicht reduziert werden.

Bietet der neue Tarif bessere Leistungen, steht eine erneute Gesundheit­sprüfung für diese Mehrleistu­ngen an. Die können Versichert­e aber auch zu ihren Gunsten nutzen. Sind bei Vertragsab­schluss festgestel­lte Krankheite­n heute geheilt, kann auch das den Beitrag wieder etwas senken. „Es ist nicht unrealisti­sch, dass der Versichere­r Risikozusc­hläge oder Leistungsa­usschlüsse wieder streicht“, bestätigt Weidenbach.

In Sozialtari­f der PKV wechseln

Wenn alle Stricke reißen, können Versichert­e auch noch in die Sozialtari­fe der PKV wechseln. Der Standardta­rif bietet ähnliche Leistungen wie die gesetzlich­en Krankenkas­sen. Weil die Altersrück­stellungen für den Beitrag genutzt werden, ist er mit durchschni­ttlich 280 Euro im Monat sehr günstig. Offen steht er allerdings nur Versichert­en über 55 Jahren, die bereits vor 2009 in der PKV versichert waren. Für die anderen gibt es den Basistarif, der ebenfalls ein ähnliches Leistungsn­iveau wie die GKV hat. Doch hier werden etwa 690 Euro im Monat fällig.

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