Feuerwehr-Nachwuchs zeigt Einsatz
90 Jugendliche erleben gelungene Gesamtübung mit Brand und Menschenrettung
● TUTTLINGEN-NENDINGEN – 90 Jugendliche der Jugendfeuerwehr Tuttlingen haben am Samstag ihre Jahresabschlussübung im Nendinger Industriegebiet absolviert.
Mehr als 50 Bürger, darunter viele Väter mit ihren Kleinkindern, warteten gespannt im Gewerbegebiet Brenner in der Nendinger Sattlerstraße auf das Heranrücken der Jugendfeuerwehr Tuttlingen und seinen Abteilungen. In einer Zelthalle war alles vorbereitet und ein Unfallszenario nachgestellt. Ein Auto war gegen die Hallenwand gefahren und hatte im Gebäudeinneren einen Kurzschluss verursacht. Die Halle brannte daraufhin. Das Feuer wurde durch Nebel inszeniert. Die Folge des Unfalls: Eine verletzte Person im Auto und zwei in der Halle galt es zu bergen und zu versorgen. Für die Versorgung war das Tuttlinger Jugendrotkreuz zuständig, das mit neun Personen im Einsatz war und eine Verletztenstation aufbaute.
Der Feuerwehr-Nachwuchs aus Nendingen, Möhringen, Eßlingen, Tuttlingen und Talheim ließ nicht lange auf sich warten. In einem Großaufgebot rückten sie mit mehreren Löschfahrzeugen in die Sattlerstraße aus. Konzentriert und motiviert stiegen sie aus den Fahrzeugen. Einsatzleiter Daniel Weininger verschaffte sich einen Überblick über die Lage, das Ausmaß und darüber, wie viele Verletzte es gab.
Wasser kommt aus der Donau
Danach schritten die Jugendlichen zur Tat. Sie kümmerten sich in erster Linie um die Menschenrettung. Andere Jugendliche verlegten die Schläuche, um den Brand in der Zelthalle zu bekämpfen. Über zwei Oberflurhydranten zapften die Möhringer das Wasser an. Die Jugendfeuerwehr aus Talheim holte mit drei Saugrohren Wasser aus der Donau.
Überhaupt hatte jede Jugendfeuerwehr ihre eigene Aufgabe zu erledigen. Während die Nendinger die Person aus dem Auto retteten, dem Jugendrotkreuz übergaben, die Einsatzstelle absperrten und beim Löschen halfen, hatten die Tuttlinger die Einsatzleitung inne und etwa den Löschangriff im Fokus. Die Möhringer unterstützten bei der Menschrettung, dem Löschangriff und stellten Teile der Wasserversorgung sicher, ähnlich die Eßlinger.
Mittendrin war der 15-jährige Pascal Huber und der ein Jahr jüngere Adrian Fanizzi aus Nendingen. „Für uns war es eine Bestätigung, dass wir gut geübt haben. Wir sind stolz darauf, dass wir die Wasserversorgung schnell hergestellt haben, und wir sind froh, dass alles geklappt hat“, erzählten die Beiden und ergänzten: „Uns hat es sehr motiviert, dass die Leute zugeschaut haben. Das hat sich toll angefühlt. Die Übung hat uns deshalb viel Spaß gemacht“, sagten sie.
Auch Stadtbrandmeister Klaus Vorwalder und Stadtjugendfeuerwehrwart Uwe Herrmann beobachteten die Kinder. „Es hat richtig gut funktioniert. Ich habe nichts entdeckt, was die Jugendlichen falsch gemacht haben“, sagte Herrmann und sprach den Jugendlichen ein großes Kompliment aus. Vorwalder betonte das gute Zusammenspiel. Weininger ergänzte: „Kein Kind ist gerannt, und ich habe niemanden hektisch erlebt. Sie sind ruhig und konzentriert geblieben. Das hat mir sehr gut gefallen“, lobte der Einsatzleiter.
Schweißperlen auf er Stirn
Nach 40 Minuten war der inszenierte Brand gelöscht. Die Jugendlichen zogen ihre Helme ab und wischten sich die Schweißperlen von der Stirn. Dafür verantwortlich war nicht nur die Gesamtübung, sondern auch das sommerliche Wetter. Die passende Abkühlung gab es am Feuerwehrmagazin in Nendingen. Mit kühlen Getränken sowie Pommes und Currywurst, stärkten sie sich und ließen ihre Jahresabschlussübung Revue passieren.