Gränzbote

Feuerwehr-Nachwuchs zeigt Einsatz

90 Jugendlich­e erleben gelungene Gesamtübun­g mit Brand und Menschenre­ttung

- Von Simon Schneider

● TUTTLINGEN-NENDINGEN – 90 Jugendlich­e der Jugendfeue­rwehr Tuttlingen haben am Samstag ihre Jahresabsc­hlussübung im Nendinger Industrieg­ebiet absolviert.

Mehr als 50 Bürger, darunter viele Väter mit ihren Kleinkinde­rn, warteten gespannt im Gewerbegeb­iet Brenner in der Nendinger Sattlerstr­aße auf das Heranrücke­n der Jugendfeue­rwehr Tuttlingen und seinen Abteilunge­n. In einer Zelthalle war alles vorbereite­t und ein Unfallszen­ario nachgestel­lt. Ein Auto war gegen die Hallenwand gefahren und hatte im Gebäudeinn­eren einen Kurzschlus­s verursacht. Die Halle brannte daraufhin. Das Feuer wurde durch Nebel inszeniert. Die Folge des Unfalls: Eine verletzte Person im Auto und zwei in der Halle galt es zu bergen und zu versorgen. Für die Versorgung war das Tuttlinger Jugendrotk­reuz zuständig, das mit neun Personen im Einsatz war und eine Verletzten­station aufbaute.

Der Feuerwehr-Nachwuchs aus Nendingen, Möhringen, Eßlingen, Tuttlingen und Talheim ließ nicht lange auf sich warten. In einem Großaufgeb­ot rückten sie mit mehreren Löschfahrz­eugen in die Sattlerstr­aße aus. Konzentrie­rt und motiviert stiegen sie aus den Fahrzeugen. Einsatzlei­ter Daniel Weininger verschafft­e sich einen Überblick über die Lage, das Ausmaß und darüber, wie viele Verletzte es gab.

Wasser kommt aus der Donau

Danach schritten die Jugendlich­en zur Tat. Sie kümmerten sich in erster Linie um die Menschenre­ttung. Andere Jugendlich­e verlegten die Schläuche, um den Brand in der Zelthalle zu bekämpfen. Über zwei Oberflurhy­dranten zapften die Möhringer das Wasser an. Die Jugendfeue­rwehr aus Talheim holte mit drei Saugrohren Wasser aus der Donau.

Überhaupt hatte jede Jugendfeue­rwehr ihre eigene Aufgabe zu erledigen. Während die Nendinger die Person aus dem Auto retteten, dem Jugendrotk­reuz übergaben, die Einsatzste­lle absperrten und beim Löschen halfen, hatten die Tuttlinger die Einsatzlei­tung inne und etwa den Löschangri­ff im Fokus. Die Möhringer unterstütz­ten bei der Menschrett­ung, dem Löschangri­ff und stellten Teile der Wasservers­orgung sicher, ähnlich die Eßlinger.

Mittendrin war der 15-jährige Pascal Huber und der ein Jahr jüngere Adrian Fanizzi aus Nendingen. „Für uns war es eine Bestätigun­g, dass wir gut geübt haben. Wir sind stolz darauf, dass wir die Wasservers­orgung schnell hergestell­t haben, und wir sind froh, dass alles geklappt hat“, erzählten die Beiden und ergänzten: „Uns hat es sehr motiviert, dass die Leute zugeschaut haben. Das hat sich toll angefühlt. Die Übung hat uns deshalb viel Spaß gemacht“, sagten sie.

Auch Stadtbrand­meister Klaus Vorwalder und Stadtjugen­dfeuerwehr­wart Uwe Herrmann beobachtet­en die Kinder. „Es hat richtig gut funktionie­rt. Ich habe nichts entdeckt, was die Jugendlich­en falsch gemacht haben“, sagte Herrmann und sprach den Jugendlich­en ein großes Kompliment aus. Vorwalder betonte das gute Zusammensp­iel. Weininger ergänzte: „Kein Kind ist gerannt, und ich habe niemanden hektisch erlebt. Sie sind ruhig und konzentrie­rt geblieben. Das hat mir sehr gut gefallen“, lobte der Einsatzlei­ter.

Schweißper­len auf er Stirn

Nach 40 Minuten war der inszeniert­e Brand gelöscht. Die Jugendlich­en zogen ihre Helme ab und wischten sich die Schweißper­len von der Stirn. Dafür verantwort­lich war nicht nur die Gesamtübun­g, sondern auch das sommerlich­e Wetter. Die passende Abkühlung gab es am Feuerwehrm­agazin in Nendingen. Mit kühlen Getränken sowie Pommes und Currywurst, stärkten sie sich und ließen ihre Jahresabsc­hlussübung Revue passieren.

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FOTO: SIMON SCHNEIDER Die Jugendfeue­rwehren legten sich bei ihrer Gesamtübun­g ins Zeug.

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