Akteure mixen Humor mit Musikalität
SeppDeppSeptett tritt in der etwas schwach gefüllten Wehinger Schlossberghalle auf
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WEHINGEN - Schon ziemlich heimisch geworden ist das SeppDeppSeptett auf dem Heuberg. Das könnte einer der Gründe gewesen sein, die den etwas schwachen Besuch der Vorstellung am Freitagabend in der Wehinger Schlossberghalle erklären. Der Musikverein Wehingen hatte die originelle Gruppe als Vorspann zum Schlachtfest für ein Konzert eingeladen – die „Seppdeppler“haben die Einladung angenommen und wieder alle Register ihres Könnens gezogen.
Das Publikum ließ sich von der Reise dieser Blasmusik-Komödianten-Truppe durch die Kontinente in Verzückung versetzen. Auch wenn das Programm nunmehr den meisten Besuchern bekannt war, tat es diesem erneut spektakulären Auftritt wahrlich keinen Abbruch. Die exzellenten Blasmusiker um ihren Chef, Sebastian Gröller, inklusive des virtuosen Akkordeonisten Felix Franzel, den blendend aufgelegten Hornisten Aileen Jenter, Amelie Brall und Jonathan Baur, sowie den Bassisten Michael Rast und den Trompetern Robin Nikol und Valentin Erny zündeten humorgespickte Episoden rund um den Erdball.
Das Publikum reagierte intuitiv und spontan auf die originellen Szenen dieser beliebten Truppe. Ob als Marching-Band, als Teilnehmer einer Talentshow („Can I make with?“) mit pseudoprominenter Jury, als solistischer Sänger in „Ich und mein Holz“(Andreas Rast) – immer wieder ging es „volle Kanne“in neue lachmuskelauslösende Szenen, in denen aber Schlag auf Schlag die Brillanz des instrumentalen Spiels aufblitzte. Schaurig schön die Umsetzung von „Spiel mir das Lied vom Tod“oder die bunten Tierweltszenarien des afrikanischen Kontinents mit der absoluten Lachnummer der Flamingo-Szene.
Immer wieder blitzte einerseits das große instrumentale Können der einzelnen Akteure, andererseits aber auch deren komödiantische Talente auf. Szenen aus dem Dschungelbuch, instrumentale Duelle in Transsylvanien, mal melancholische, mal rhythmisch-überbordende InstrumentalEinlagen oder kokett gesprochene Texte der Darsteller wechselten sich in vielfältiger Weise ab. Aber letzten Endes zog es die Akteure doch wieder in die Heimat, zunächst nach Brüssel zur Bierschaumkronen-Qualitäts-Besetzung, die mit dem brillanten Vortrag von Jonathan Bauer einen finalen Höhepunkt erreichte. Zum Schluss gab`s gesangliche Einsprengsel mit den gleichen Qualitätsmerkmalen der instrumentalen Vorgeschichten. Ein klasse Abend, von dem die Besucher gerne erzählen werden.