Gränzbote

Akteure mixen Humor mit Musikalitä­t

SeppDeppSe­ptett tritt in der etwas schwach gefüllten Wehinger Schlossber­ghalle auf

- Von Richard Moosbrucke­r

WEHINGEN - Schon ziemlich heimisch geworden ist das SeppDeppSe­ptett auf dem Heuberg. Das könnte einer der Gründe gewesen sein, die den etwas schwachen Besuch der Vorstellun­g am Freitagabe­nd in der Wehinger Schlossber­ghalle erklären. Der Musikverei­n Wehingen hatte die originelle Gruppe als Vorspann zum Schlachtfe­st für ein Konzert eingeladen – die „Seppdepple­r“haben die Einladung angenommen und wieder alle Register ihres Könnens gezogen.

Das Publikum ließ sich von der Reise dieser Blasmusik-Komödiante­n-Truppe durch die Kontinente in Verzückung versetzen. Auch wenn das Programm nunmehr den meisten Besuchern bekannt war, tat es diesem erneut spektakulä­ren Auftritt wahrlich keinen Abbruch. Die exzellente­n Blasmusike­r um ihren Chef, Sebastian Gröller, inklusive des virtuosen Akkordeoni­sten Felix Franzel, den blendend aufgelegte­n Hornisten Aileen Jenter, Amelie Brall und Jonathan Baur, sowie den Bassisten Michael Rast und den Trompetern Robin Nikol und Valentin Erny zündeten humorgespi­ckte Episoden rund um den Erdball.

Das Publikum reagierte intuitiv und spontan auf die originelle­n Szenen dieser beliebten Truppe. Ob als Marching-Band, als Teilnehmer einer Talentshow („Can I make with?“) mit pseudoprom­inenter Jury, als solistisch­er Sänger in „Ich und mein Holz“(Andreas Rast) – immer wieder ging es „volle Kanne“in neue lachmuskel­auslösende Szenen, in denen aber Schlag auf Schlag die Brillanz des instrument­alen Spiels aufblitzte. Schaurig schön die Umsetzung von „Spiel mir das Lied vom Tod“oder die bunten Tierweltsz­enarien des afrikanisc­hen Kontinents mit der absoluten Lachnummer der Flamingo-Szene.

Immer wieder blitzte einerseits das große instrument­ale Können der einzelnen Akteure, anderersei­ts aber auch deren komödianti­sche Talente auf. Szenen aus dem Dschungelb­uch, instrument­ale Duelle in Transsylva­nien, mal melancholi­sche, mal rhythmisch-überborden­de Instrument­alEinlagen oder kokett gesprochen­e Texte der Darsteller wechselten sich in vielfältig­er Weise ab. Aber letzten Endes zog es die Akteure doch wieder in die Heimat, zunächst nach Brüssel zur Bierschaum­kronen-Qualitäts-Besetzung, die mit dem brillanten Vortrag von Jonathan Bauer einen finalen Höhepunkt erreichte. Zum Schluss gab`s gesanglich­e Einsprengs­el mit den gleichen Qualitätsm­erkmalen der instrument­alen Vorgeschic­hten. Ein klasse Abend, von dem die Besucher gerne erzählen werden.

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FOTO: RICHARD MOOSBRUCKE­R Die Gastgeber des Herbstkonz­erts in Mahlstette­n bei ihrem Auftritt am Samstagabe­nd.
 ?? FOTO: RICHARD MOOSBRUCKE­R ?? Robin Nikol geht im Trompetenw­ettbewerb vor dem Trompetenk­reuz in die Knie.
FOTO: RICHARD MOOSBRUCKE­R Robin Nikol geht im Trompetenw­ettbewerb vor dem Trompetenk­reuz in die Knie.

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