Gränzbote

125 Jahre für Natur und Umwelt da

Schwäbisch­er Albverein Trossingen feiert Jubiläum mit Festakt und vielen Gästen

- Von Silvia Müller

TROSSINGEN - 125 Jahre Schwäbisch­er Albverein Trossingen – dieses Jubiläum ist am Samstag mit einem Festakt im Saal der Musikschul­e gefeiert worden. Das Mundharmon­ikaQuartet­t Harmonicam­ento hat den Festakt in beeindruck­ender Weise umrahmt. Zwei der Festredner waren Baden-Württember­gs Justizmini­ster Guido Wolf und Landrat Stefan Bär.

Sie wurden von Erna Neipp und Dieter Kiess, die in traditione­ller Trossinger Hippe gekleidet waren, in den Saal geleitet. „A bissle nervös bin i scho“, so begann die Vorsitzend­e Anneliese Burgbacher die Begrüßung der Gäste urschwäbis­ch. Solch ein Jubiläum wäre ja keine alltäglich­e Angelegenh­eit, fügte sie hinzu. Sie ließ die Geschichte des Albvereins Revue passieren und blickte auf verdiente Mitglieder zurück. In der Gegenwart angekommen lobte sie das Engagement aller aktuellen Mitglieder als „Säule des Vereins“. Mit Bedauern bemerkte Anneliese Burgbacher, dass die Jugendarbe­it, mangels Zulauf, nicht so recht in Gang kommen wolle. Obwohl Helmut Kapp, gemeinsam mit seinen Söhnen Simon und David, ein modernes Programm auf die Beine gestellt hat.

„Wenn man 125 Jahre auf dem Buckel hat, braucht man doch nicht nervös zu sein“, kommentier­te Bürgermeis­ter Clemens Maier in seiner Ansprache. Er verwies auf das „anspruchsv­olle und umfangreic­he“Angebot der Trossinger Ortsgruppe und bezeichnet­e sie als „verlässlic­he Größe“in der Stadt. „In ihrer unwiderste­hlichen und charmanten Art hat mich die Vorsitzend­e Anneliese Burgbacher schon vor Monaten eingeladen. Da konnte ich gar nicht anders als zusagen“, meinte Stefan Bär mit einem Augenzwink­ern. Man könne im Kreis Tuttlingen auf eine florierend­e Wirtschaft und eine hohe Lebensqual­ität stolz sein. Das habe auch mit Natur- und Heimatverb­undenheit zu tun, sagte der Landrat. „Sie sind gut aufgestell­t und können beruhigt in die Zukunft blicken“, so Stefan Bär.

Guido Wolf berichtete, „im letzten Moment schien eine Delegation­sreise nach Saudi-Arabien meine Anwesenhei­t hier und heute unmöglich zu machen. Doch dann kam die Reise nicht zustande und ich bin nun gerne gekommen“. Aus den Händen des Ministers, der auch für den Tourismus in Baden-Württember­g zuständig ist, erhielt Anneliese Burgbacher für den Schwäbisch­en Albverein Trossingen die Auszeichnu­ng „Jugendwand­erweg“für den Wanderweg „Hagenbachi­dylle“, der vom Trossinger Naturfreun­dehaus zur Albvereins­hütte nach Aixheim führt. Diese Auszeichnu­ng wird von der Deutschen Wanderjuge­nd vergeben. Der Wanderweg Hagenbachi­dylle ist somit einer von neun Wegen, die solch eine Auszeichnu­ng erhalten haben. „Die Pfade, die Wasserpass­agen und die Ausblicke haben die Jury überzeugt“, sagte Guido Wolf.

In seiner Laudatio lobte er „125 Jahre Verantwort­ung für Natur und Umwelt“, sowie „125 Jahre Freundscha­ft, Gemeinsinn und Zusammenha­lt“. Er lobte das Engagement der Mitglieder, unter anderem in Sachen Wegebau, als Entwicklun­g eines nachhaltig­en Tourismus. „Im Wandern erschließt sich die Gegend auf authentisc­he Weise, im Gegensatz zum Autofahren“, sagte Wolf.

Aus den Händen des Gauobmanns Klaus Butschle erhielt Anneliese Burgbacher die silberne Ehrennadel des Deutschen Wanderverb­ands für ihre Verdienste um die Organisati­on des Jubiläums, für ihre langjährig­e Tätigkeit im Vorstand der Ortsgruppe und für ihre langjährig­e Mitgliedsc­haft. „Ich wurde schon mit der Muttermilc­h mit dem Albverein infiziert“, scherzte Burgbacher. Schon ihre Eltern waren Mitglieder der Trossinger Ortsgruppe, ihr Vater hatte 40 Jahre lang das Amt des Kassierers inne.

Besuch aus Frankreich

Vom französisc­hen Wanderverb­and war Generalsek­retär Armand Decornet anwesend. Er war gekommen, um die seit 19 Jahren währende Freundscha­ft zum Vogesenclu­b Selestat zu würdigen. „Wie üblich muss ich auch heute das letzte Wort haben“, mit dieser Aussage betrat Schriftfüh­rerin Ilse Bergmann zum Abschluss des Festakts die Bühne. Gemeinsam mit Kassierer Wolfgang Kohler würdigte sie die Arbeit von Anneliese Burgbacher rund um das Jubiläum. Die Vorsitzend­e hat eine Festschrif­t erstellt und eine Ausstellun­g realisiert, die noch zwei Wochen im Harmonikam­useum zu sehen ist. „Ich würde vorschlage­n, wir zollen ihr einmal standing ovations“, sagte Ilse Bergmann. Eine Bitte, der die Gäste gerne folgten.

Mit dem Singen des Heimatlied­es endete der Festakt. Im Anschluss begab sich die Festgesell­schaft ins Harmonikam­useum, um sich dort die Ausstellun­g anzusehen. Vor dem Betreten des Gebäudes erhielt jeder Gast ein kleines, von Helga Birk selbst genähtes Rucksäckch­en. Im Angesicht der Fotos schwelgten viele Gäste in Erinnerung­en. Ein Damen-Team, erkennbar an den gelben Poloshirts des Vereins, übernahm die Bewirtung der Gäste mit Getränken und Snacks.

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FOTOS: SILVIA MÜLLER 125 Jahre Albverein Trossingen: (von links) Anneliese Burgbacher, Erna Neipp, Guido Wolf und Dieter Kiess waren einige der Festgäste.
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