Wie viel Risiko gehen Gymnasiasten ein?
Forscher des Bonner Max-Planck-Instituts machen an der Schule Tests
SPAICHINGEN (pm) - Wie viel Risiko gehen Jugendliche ein? Das ist die Ausgangsfrage gewesen beim „MaxPlanck-Tag“am Gymnasium Spaichingen.
„Stellen Sie sich vor, Sie können entweder einen Euro sicher haben oder mit mir ein Spiel spielen. Ich habe ein Zwei-Euro-Stück. Hinter meinem Rücken nehme ich zwei Euro in eine Hand, die andere Hand bleibt leer. Erraten Sie, in welcher Hand ich das Zwei-Euro-Stück halte, bekommen Sie zwei Euro von mir. Tippen Sie auf die leere Hand, bekommen Sie kein Geld.“
Wie entscheiden sich die Schüler? Gehen Sie das Risiko ein? Genau vor dieser Frage standen laut einer Pressemitteilung Schüler der Klassenstufen 6, 8, 10 und 12 als das Max-PlanckInstitut zur Erforschung von Gemeinschaftsgütern in Bonn zu Gast war. Die internationalen Forscher unter der Leitung von Dr. Sebastian Schneider stellten im Zuge des MaxPlanck-Tages ihre Forschung, die Aufgaben und Methoden eines Forschers sowie ihr Institut vor.
Ihre Hauptaufgabe ist laut der Pressemitteilung die Durchführung und Auswertung standardisierter Entscheidungsspiele. Die Schüler des Gymnasiums hatten die Möglichkeit, an diesem Forschungsprojekt anonym teilzunehmen. Als Anreiz konnten sie hierbei ihr Taschengeld durch kleine Beträge erhöhen. Dazu „spielten“die Jugendlichen an hochmodernen Tablets Entscheidungsspiele, die dem oben Zitierten ähneln. Auf diese Art wurde getestet, welches Risikoverhalten die Schülerinnen und Schüler in den verschiedenen Altersgruppen haben und welche Rolle dabei dem Faktor Geduld zugeschrieben werden kann.
Die aus diesen Tests gewonnenen Daten werden dazu verwendet, um die Entwicklung von Verhaltensmustern bei Jugendlichen zu verfolgen und diese im Bereich Schule sowie in der Präventionsarbeit nutzbar zu machen.