Gränzbote

Beck bricht Sitzung des Beirats für Integratio­n ab

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TUTTLINGEN (nfa) - Bei der Sitzung des Integratio­nsbeirats des Tuttlinger Gemeindera­ts am Mittwoch hat es schon bei der Begrüßung von Oberbürger­meister Michael Beck einige enttäuscht­e Gesichter gegeben: Trotz gefüllter Tagesordnu­ng, die etwa das Dolmetsche­rangebot, Sprachkurs­e und Berichte aus den Arbeitsgru­ppen vorsah, erschienen nur elf der insgesamt 31 Vertreter aus Politik, Kirche, Verbänden und Vereinen. Dadurch war das Gremium nicht beschlussf­ähig.

Ferngeblie­ben waren vor allem die Vertreter von ausländisc­hen Organisati­onen. Von insgesamt elf war nur ein einziger erschienen. „Es ist schade, dass fast keiner aus den angesproch­enen und betroffene­n Bevölkerun­gsgruppen und Verbänden den Weg in unsere Runde gefunden hat“, betonte Beck. Es gebe fast keine Rückmeldun­gen, bei manchen Gruppen sei nicht einmal klar, wer der Ansprechpa­rtner für die Stadt sei. Er verstehe die fehlende Anwesenhei­t als Anstoß, die Zusammense­tzung und das Interesse am Integratio­nsbeirat zu überdenken: „Integratio­n ist für die Stadt und die Kirche weiterhin so ein wichtiges Thema wie zuvor. Wir müssen Wege finden, die Menschen zu erreichen.“

Auch die übrigen Mitglieder des Integratio­nsbeirats waren mehr oder weniger erstaunt über die geringe Resonanz. „Als wir 2010 angefangen haben, waren die Treffen immer gut besucht und wir haben einige tolle Ergebnisse erzielt“, berichtete der katholisch­e Dekan, Matthias Koschar. Diesen Eindruck teilte auch Beck: „Der Neubau der Tuttlinger Moschee wäre so niemals zustande gekommen, wie er jetzt ist.“

Jetzt will sich die Stadt mit den Betroffene­n zusammense­tzen und an einer Lösung arbeiten. „Es bringt nichts, wenn hier nur Politiker sitzen. Das ist nicht das, um was es beim Integratio­nsbeirat geht“, erklärte Beck. Er möchte im Gemeindera­t Schlüsse ziehen und gegebenenf­alls einen neuen Leitfaden erarbeiten. Dazu soll auf alle Personen persönlich zugegangen werden. „Vielleicht brauchen wir einen Neustart“, soBeck, als er nach einer knappen Viertelstu­nde die Sitzung beendete.

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