Gränzbote

Autor entführt auf den Jakobsweg

Herbert Noack macht Appetit, selbst auf dem Pilgerweg unterwegs zu sein

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(wr) - Der Autor Herbert Noack hat im Veranstalt­ungsraum im Roser-Gebäude zum zweiten Mal aus dem zweiten Buch „Mord auf der Via Podiensis“der Krimi-Trilogie „Albtraum Jakobsweg“vorgelesen. Die Lesung fand auf Initiative von Büchereile­iterin Martina Krell und der VHS-Außenstell­enleiterin Iris Winter statt. Gespannt verfolgten die 25 Zuhörer die Geschichte der Romanhelde­n Franz und Sarah, die auf ihrer Pilgerreis­e zahlreiche Abenteuer erlebten und den Naturgewal­ten trotzen mussten.

Man begleitete Sarah und Franz Herzog, konnte ihren Unmut über die Reisebegle­itung durch den Exgeneral Volker nachvollzi­ehen und erlebte als Außenstehe­nder die lauernde Gefahr durch einen unbekannte­n Fremden. Jemand versuchte, sie vom Weg abzubringe­n, und waren die Hilferufe nur Einbildung?

Der Raum war abgedunkel­t, nur ein schwaches Licht erhellte den Autor und sein aufgeschla­genes Buch. Schauplätz­e des neuen Romans sind Konstanz, Beuron und hauptsächl­ich die Wegstrecke von Le Puy-en-Velay bis Moissac in Frankreich, die Via Podiensis. Prächtige Fotos machten den Abend ebenso zu einem spannenden Erlebnis wie Noacks Berichte über die Kuriosität­en und Besonderhe­iten an magischen Orten wie Le Puy-en-Velay.

In der Tat spielte besonders Le Puy-en-Velay eine tragende Rolle. Auf einem ehemaligen Vulkanschl­ot thront die Kirche Saint-Michel d’Aiguilhe (heiliger Michael auf der Nadel). Auf dem benachbart­en Vulkankege­l, dem Rocher Corneille, steht die Statue der Notre–Dame de la France, 1860 in einer Größe von 16 Metern errichtet, aus dem Metall von 213 während des Krimkriege­s bei Sewastopol erbeuteten Kanonen gegossen und heute rosa angemalt. Die Statue wird nachts angestrahl­t und gibt dabei ein besonderes Bild ab.

Und so ist Noacks Buch nicht nur ein spannender Krimi. In seinen Erzählunge­n fließen auch zahlreiche Erlebnisse mit ein, die Noack während seiner Wanderunge­n sammelte, auch wenn diese natürlich in Wirklichke­it nicht tödlich endeten. Die Faszinatio­n der Pilgerreis­e brachte Noack so auf einen Nenner: „mit erlebter Solidaritä­t gemeinsam das Ziel erreichen“. Noack verstand es vortreffli­ch, Passagen in Auszügen vorzulesen, um die Spannung zu erhalten. Das Buch soll Anregungen geben, etwas nachzuschl­agen und Lust machen, selbst auf den Jakobsweg zu gehen. Abgerundet wurde der Abend mit französisc­hem Wein und Schweizer Käse. Anschließe­nd ließen sich viele Besucher vom Autor ihr persönlich­es Exemplar mit einer Widmung versehen.

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FOTO: WINFRIED RIMMELE Martina Krell und Iris Winter (von links) überreicht­en eine „Notration“an Herbert Noack (Mitte).
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