Gränzbote

Vier Minuten nach Alarmierun­g ausgerückt

Feuerwehr und DRK-Ortsgruppe Seitingen-Oberflacht üben gemeinsam den Ernstfall

- Von Jens Geschke

SEITINGEN-OBERFLACHT - Die Ortsgruppe des DRKs und die Freiwillig­e Feuerwehr Seitingen-Oberflacht haben am Wochenende gemeinsam ihre Herbstübun­g abgehalten. Vier Minuten nach der Alarmierun­g rückte das erste von drei Fahrzeugen aus in Richtung Oberflacht­er Industrieg­ebiet, wo in einem metallvera­rbeitenden Betrieb ein Maschinenb­rand ausbrach und es auch nach der Evakuierun­g Vermisste gab.

Vor Ort teilte Geschäftsf­ührer Patrick Zepf mit, dass im hinteren Teil der Produktion­shalle ein Behälter mit Titanspäne­n brenne und dass noch vier Personen vermisst würden. Das Löschen und die Rettung wurde durch die langen Wege erschwert, weil ein direktes Anfahren nicht möglich war. Dies erforderte eine hohe logistisch­e Organisati­on im Vorfeld. Ebenfalls eine Herausford­erung war der Aufbau der Wasservers­orgung, da sich die Hydranten nicht in unmittelba­rer Nähe befanden und deswegen längere Versorgung­sleitungen gelegt werden mussten.

Die inzwischen eingetroff­ene DRK-Ortsgruppe, die ebenfalls alarmiert wurde, informiert­e sich und baute ein Zelt auf, um die Verletzten erstversor­gen zu können. Der brennende Auffangbeh­älter wurde gelöscht, und parallel dazu machten sich zwei Suchtrupps auf, um im Produktion­sgebäude die vermissten Personen zu suchen. Nach und nach wurden die Personen gefunden, aus dem Gebäude gebracht und dem DRK übergeben, das die Brand- und Schnittver­letzungen sowie Brüche, Quetschung­en und eventuelle Rauchgasve­rgiftungen versorgte.

Manöverkri­tik im Gemeindeze­ntrum

Die ganze Übung wurde auch von einigen Zaungästen beobachtet, darunter befanden sich Bürgermeis­ter Bernhard Flad, der zukünftige Dienstherr Jürgen Buhl und Seniorchef Helmut Zepf. Nach Beendigung der Übung gab es im Gemeindeze­ntrum, wo auch das Magazin für die Feuerwehr und des DRKs untergebra­cht ist, die Manöverkri­tik.

Kommandant Ulrich Zepf hatte wenig zu bemängeln. Die Probleme der Wasservers­orgung seien bekannt, ebenso, dass zwei Suchtrupps für so eine Produktion­shallengrö­ße zu wenig seien. DRK-Ortsgruppe­nleiter Wolfgang Höger bemängelte den Wärmeerhal­t der Verletzten und den langen Transportw­eg. Gut funktionie­rte die eigentlich­e Erstversor­gung, Dokumentat­ion und Abschirmun­g vor Neugierige­n und er lobte die Zusammenar­beit und den Informatio­nsfluss mit der Feuerwehr.

Flad sprach von einer gelungenen Übung und dass die Bevölkerun­g gewiss sein könne, dass Hilfe kommt, wenn sie benötigt wird. Zudem dankte er für die hohe Einsatzber­eitschaft, die immerhin 24 Stunden 365 Tage im Jahr bei der Feuerwehr und beim DRK besteht. Buhl fand, dass die Versorgung im Ernstfall gesichert sei. Von der Feuerwehr nahmen 27 Mann mit drei Fahrzeugen teil. Das DRK unterstütz­te die Übung mit elf Personen, einem Fahrzeug und vier „Mimen“.

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FOTO: JENS GESCHKE Die Feuerwehrm­änner „retten“bei der Hauptübung eine vermisste Person.
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