Der Chef nimmt offiziell seinen Platz ein
Tobias Finkbeiner wird in feierlichem Rahmen als Rektor der Witthohschule eingesetzt
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EMMINGEN-LIPTINGEN - Vor dem Foyer der Witthohhalle in Emmingen flitzen einige Mädchen herum. Wie sich kurz darauf herausstellt, haben sie für ihren neuen Rektor, Tobias Finkbeiner, einen Tanz einstudiert und warten auf ihren Auftritt. Im Foyer selbst sind alle Plätze besetzt. Ehemalige Rektoren, das Kollegium der Werkrealschule Emmingen-Liptingen, Wegbegleiter, Vertreter der Gemeinde und die Angehörigen von Tobias Finkbeiner sind zu seiner Einsetzungsfeier gekommen.
Bereits seit einem Jahr leitet Finkbeiner die Geschicke der Witthohschule. Am Montagabend folgte nun der offizielle, der feierliche Teil. Und dafür haben sich sowohl Schüler als auch Finkbeiners Kollegen und der Elternbeirat einiges einfallen lassen. „Ich bin überwältigt“, lautet deshalb das Fazit des neuen Rektors der Witthohschule.
Buchstabensuppe, falls ihm die Worte fehlen
Die Schüler der SMV (SMV steht für Schülermitverantwortung) haben beispielsweise eine Schultüte im Gepäck. „Sie soll helfen, einen kühlen Kopf zu bewahren“, heißt es aus den Reihen der Schüler, die auch allerhand gute Hausmittelchen parat haben. „Wenn es mal nicht so prickelnd läuft“, sagt eine Schülerin, und steckte ein Päckchen Brause in die Schultüte. Von einer weiteren Jugendlichen gibt es ein Tütchen Buchstabensuppe, mit dem Kommentar: „Wenn Ihnen mal die Worte fehlen.“Mit dem „verloren gegangenen Faden“schließt sich dann der Kreis.
Passend zur Schultüte gibt es vom Kollegium einen Tag in der Stuttgarter MercedesBenz-Arena geschenkt. Und auch hier hat man sich etwas einfallen lassen. Einige Lehrer nehmen ein Paar Ski, das sie zuvor im Foyer deponiert hatten, und ziehen das daran befestigte Banner auf. „Du bist unser Überflieger“ist darauf zu lesen. Neben einigen Schulutensilien ist auch ein Skispringer abgebildet – mit Finkbeiners Gesicht. Wie seine Kollegen berichten, habe Finkbeiner immer ein offenes Ohr. Und so sei ihnen nur einer eingefallen, der für die verantwortungsvolle Aufgabe des Rektors in Frage komme. Bürgermeister Joachim Löffler blickt an diesem Abend einige Jahre zurück. „Vor zehn Jahren waren wir schon sehr gut bei der Personalakquise“, sagt er. Denn seit September 2008 unterrichtet Finkbeiner an der Witthohschule. Doch nicht nur das: „Auch die Witthohhalle trägt ein Stück weit seine Handschrift. Und Tobias Finkbeiner hat sich auch bei der Schülerakquise bemüht“, berichtet der Schultes. Weil die „magische Zahl“von 16 Fünftklässlern mit 22 Schülern sogar übertroffen wurde, konnte eine Schließung der Schule verhindert werden, so Löffler.
Zweites Staatsexamen mit Auszeichnung bestanden
Schulamtsdirektor Karlheinz Deußen berichtet daraufhin kurz vom Auswahlverfahren. Und von Finkbeiners Studienzeit. „Sie haben in Freiburg Mathe und Sport studiert.“An den Rektor gerichtet fragt er dann, ob er sich noch an sein zweites Staatsexamen erinnern könne. „Das haben Sie mit Auszeichnung bestanden! Behalten Sie die Freude“, gibt er Finkbeiner abschließend mit auf den Weg.
„Ich bin Lehrer geworden, um Kinder zu unterrichten und zu begleiten“, nennt Tobias Finkbeiner dann zwei von gleich mehreren Gründen zu seiner Berufswahl. Er sei sehr glücklich darüber, eine so engagierte Elternschaft und einen Schulträger hinter sich zu wissen, der ebenfalls die Interessen der Schüler in den Fokus stelle.
„Ich wünsche mir auch weiterhin eine so offene und transparente Zusammenarbeit“, sagt er an die Vertreter der Gemeinde, des Elternbeirats und das Kollegium gerichtet. Und so sind sich an diesem Abend alle einig: „Wir haben den besten Mann für diesen Posten gefunden.“