Wie man sich vor Einbruch schützt
Polizei gibt Tipps, wie Fenster und das ganze Haus sicher werden.
TUTTLINGEN - Die Uhren sind auf Winterzeit umgestellt. Die Dunkelheit setzt damit schlagartig eine Stunde früher ein. Für die Einbrecher bedeutet das: eine Stunde länger Zeit, um ihre Vorhaben in die Tat umzusetzen. Damit das nicht passiert, hat das Polizeipräsidium Tuttlingen am Sonntag den „Tag des Einbruchschutzes“veranstaltet. Ziel war es, Präventionsarbeit zu leisten.
Für die Besucher stand ein ungesichertes Fenster zur Verfügung. Dieses galt es mit einfachen Hilfsmitteln auf verbrecherische Art zu öffnen. Das klappte mit durschlagendem Erfolg, wie Sabrina Storz aus Schramberg feststellte: „Ich habe schon häufiger gesehen, wie einfach das sein soll. Jetzt habe ich es selbst ausprobiert und war überrascht, wie einfach das geht“, sagte Storz unserer Zeitung. Mit einem großen Schraubendreher und ein, zwei Tipps von Polizeihauptkommissar Michael Göbel öffnete sie das herkömmliche Fenster – und das in weniger als 20 Sekunden.
Einbruchssichere Fenster helfen
Abhilfe schaffen dagegen einbruchssichere Fenster. Das Metallband um das Fenster, die Materialbeschaffenheit und Pilzköpfe, die beim Schließen des Fensters mit mehreren Verriegelungsstücken verbunden werden, sind neben einem abschließbaren Griff und einer entsprechenden Verglasung ausschlaggebend, um den Verbrechern keinen unerlaubten Zutritt zu gewähren.
„Der Wohnungseinbruch verursacht nicht nur materielle Schäden, sondern auch psychische Folgen, die schwer zu verarbeiten sind“, gibt der Tuttlinger Polizeipräsident Gerhard Regele in seinen Begrüßungsworten zu verstehen. Gegen Einbrüche sei man nicht versichert, sondern nur „gegen die Schäden“.
Im vergangenen Jahr registrierte das Polizeipräsidium im Landkreis lediglich 35 Wohnungseinbrüche, ein Tiefstwert in den vergangenen 40 Jahren. Aber: „Es sind 35 Einbrüche zu viel“, so Regele. 15 davon seien im Versuchsstadium steckengeblieben. Die Strafandrohung für den Wohnungseinbruch sei vom Bund von drei Monaten auf eine Mindeststrafe von einem Jahr erhöht worden.
Keine Kompromisse bei Sicherheit eingehen
Harald Schmidt, der Geschäftsführer der polizeilichen Kriminalprävention der Länder und des Bundes, betonte, dass beim Thema Sicherheit keine Kompromisse eingangen werden dürften. Die richtige Technik, das sicherheitsbewusste Verhalten und aufmerksame Nachbarn seien wichtige Eigenschaften, damit ein Einbruch vermieden werden könne. „Ein gekipptes Fenster ist ein offenes Fenster“, gibt er zu verstehen.
Warum das so ist, zeigte Göbel am Objekt: Mit einfachen Gegenständen und der richten Technik demonstrierte er den Besuchern, wie einfach es ist, ein gekipptes Fenster spurenund beschädigungsfrei zu öffnen.
Landrat Stefan Bär betonte, dass der Landkreis Tuttlingen objektiv ein sehr sicherer Landkreis sei. Mit dem Tag des Einbruchschutzes schaffe die Polizei das Bewusstsein, was jeder persönlich tun könne und wer dabei helfe.
„Ich finde es super, dass die Polizei so einen Informationstag anbietet, auf dem man sich auch fachlich informieren kann“, sagte Sabrina Storz während ihres Besuchs.