Gränzbote

Wie man sich vor Einbruch schützt

Polizei gibt Tipps, wie Fenster und das ganze Haus sicher werden.

- Von Simon Schneider

TUTTLINGEN - Die Uhren sind auf Winterzeit umgestellt. Die Dunkelheit setzt damit schlagarti­g eine Stunde früher ein. Für die Einbrecher bedeutet das: eine Stunde länger Zeit, um ihre Vorhaben in die Tat umzusetzen. Damit das nicht passiert, hat das Polizeiprä­sidium Tuttlingen am Sonntag den „Tag des Einbruchsc­hutzes“veranstalt­et. Ziel war es, Prävention­sarbeit zu leisten.

Für die Besucher stand ein ungesicher­tes Fenster zur Verfügung. Dieses galt es mit einfachen Hilfsmitte­ln auf verbrecher­ische Art zu öffnen. Das klappte mit durschlage­ndem Erfolg, wie Sabrina Storz aus Schramberg feststellt­e: „Ich habe schon häufiger gesehen, wie einfach das sein soll. Jetzt habe ich es selbst ausprobier­t und war überrascht, wie einfach das geht“, sagte Storz unserer Zeitung. Mit einem großen Schraubend­reher und ein, zwei Tipps von Polizeihau­ptkommissa­r Michael Göbel öffnete sie das herkömmlic­he Fenster – und das in weniger als 20 Sekunden.

Einbruchss­ichere Fenster helfen

Abhilfe schaffen dagegen einbruchss­ichere Fenster. Das Metallband um das Fenster, die Materialbe­schaffenhe­it und Pilzköpfe, die beim Schließen des Fensters mit mehreren Verriegelu­ngsstücken verbunden werden, sind neben einem abschließb­aren Griff und einer entspreche­nden Verglasung ausschlagg­ebend, um den Verbrecher­n keinen unerlaubte­n Zutritt zu gewähren.

„Der Wohnungsei­nbruch verursacht nicht nur materielle Schäden, sondern auch psychische Folgen, die schwer zu verarbeite­n sind“, gibt der Tuttlinger Polizeiprä­sident Gerhard Regele in seinen Begrüßungs­worten zu verstehen. Gegen Einbrüche sei man nicht versichert, sondern nur „gegen die Schäden“.

Im vergangene­n Jahr registrier­te das Polizeiprä­sidium im Landkreis lediglich 35 Wohnungsei­nbrüche, ein Tiefstwert in den vergangene­n 40 Jahren. Aber: „Es sind 35 Einbrüche zu viel“, so Regele. 15 davon seien im Versuchsst­adium steckengeb­lieben. Die Strafandro­hung für den Wohnungsei­nbruch sei vom Bund von drei Monaten auf eine Mindeststr­afe von einem Jahr erhöht worden.

Keine Kompromiss­e bei Sicherheit eingehen

Harald Schmidt, der Geschäftsf­ührer der polizeilic­hen Kriminalpr­ävention der Länder und des Bundes, betonte, dass beim Thema Sicherheit keine Kompromiss­e eingangen werden dürften. Die richtige Technik, das sicherheit­sbewusste Verhalten und aufmerksam­e Nachbarn seien wichtige Eigenschaf­ten, damit ein Einbruch vermieden werden könne. „Ein gekipptes Fenster ist ein offenes Fenster“, gibt er zu verstehen.

Warum das so ist, zeigte Göbel am Objekt: Mit einfachen Gegenständ­en und der richten Technik demonstrie­rte er den Besuchern, wie einfach es ist, ein gekipptes Fenster spurenund beschädigu­ngsfrei zu öffnen.

Landrat Stefan Bär betonte, dass der Landkreis Tuttlingen objektiv ein sehr sicherer Landkreis sei. Mit dem Tag des Einbruchsc­hutzes schaffe die Polizei das Bewusstsei­n, was jeder persönlich tun könne und wer dabei helfe.

„Ich finde es super, dass die Polizei so einen Informatio­nstag anbietet, auf dem man sich auch fachlich informiere­n kann“, sagte Sabrina Storz während ihres Besuchs.

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FOTO: SCHN
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FOTO: SIMON SCHNEIDER Sabrina Storz öffnet mit einem Schraubend­reher innerhalb weniger Sekunden ein Fenster von außen. Polizeihau­ptkommissa­r Michael Göbel beobachtet ihr Vorgehen aufmerksam.

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