Schellenberg wirbt um dritte Amtszeit
Wurmlingens Bürgermeister gibt Rückblick und Ausblick bei Kandidatenvorstellung
WURMLINGEN - Eigentlich hätte es eine Kandidatenvorstellung zur bevorstehenden Bürgermeisterwahl sein sollen, die am Freitagabend in der Schlosshalle in Wurmlingen angesetzt war. Nur hatte sich, wie berichtet, lediglich Amtsinhaber Klaus Schellenberg beworben. Daher werde an diesem Abend „eher ein Rechenschaftsbericht“über die zurückliegende zweite Amtszeit vorgelegt, sagte Bürgermeister-Stellvertreter Harald Schmid, „und zukünftige Aufgaben vorgestellt“.
Schmid zeigte sich zufrieden, dass in Sachen Schultes in Wurmlingen Kontinuität herrscht: „In 52 Jahren hatten wir nur zwei Bürgermeister“, hatte er kurz überschlagen. Auf 36 Jahre Otto Ziegler folgten immerhin schon 16 Jahre Klaus Schellenberg an der Spitze der Gemeinde. Und einen mutmaßlichen Grund für die konkurrenzlose Kandidatur lieferte er auch: Vor acht Jahren hatte Schellenberg mit 99,79 Prozent der abgegebenen Stimmen „ein überragendes Wahlergebnis“. Dazu kommt die offensichtliche Harmonie im Gemeinderat, der am Vorstellungsabend fast vollzählig vor Ort war – nur ein einziger hatte sich wegen eines anderen Termins entschuldigt.
Auch Bürgermeister Schellenberg attestierte dem Gemeinderat vor zahlreichen anderen Bürgern eine „konstruktive Zusammenarbeit“. In seinem „Wahlwerbeblock“bat er um das Vertrauen der Wähler und hoffte auf eine hohe Wahlbeteiligung. Beides sei für ihn „beim Gang zu Behörden“ein „nicht zu unterschätzender Rückhalt“. Er werde sich auch in Zukunft mit seiner ganzen Kraft für die Gemeinde einsetzen und seine „langjährige kommunalpolitische Erfahrung einbringen“. Bei seiner Arbeit könne er auf eine gute und trotzdem „schlanke“Verwaltung setzen.
In seiner Präsentation ging er auf die fünf Themenblöcke Soziales, Finanzen, Natur und Umwelt, Bauen und Entwicklung und Gemeinschaft und Vereine ein. Und zu jedem Block kam neben dem Rückblick auch der Ausblick mit den wichtigsten Aufgaben der kommenden Jahre. Bereits „auf die Gleise gestellt“sei der Bau eines neuen Kindergartens. In Arbeit genommen seien das StarkregenManagement und ein Hochwasserschutz-Konzept sowie die Erschließung eines weiteren Tiefbrunnens. Daueraufgabe sei die Ausweisung weiterer Gewerbeflächen und damit verbunden die Gewerbeansiedlung. Bereits auf der Agenda stehe der Bau eines Feuerwehr-Gerätehauses.
„Wir sind nach wie vor schuldenfrei“, hatte Bürgermeister Schellenberg im Block Finanzen angeführt. 16 Millionen Euro habe Wurmlingen in seiner zweiten Amtszeit invstiert, sowie 2,1 Millionen Euro seien an Fördermitteln gekommen.
Für die Fragerunde musste Harald Schmid eine Pause einbauen, „um a bissle Mut zu entwickeln“. Aber nur zwei meldeten sich. Eine Frage zum Glasfaser-Ausbau beantwortete der Kandidat detailliert. Und die andere geriet eher zum Lob: „Sie haben eine überragende Leistungsbilanz vorgelegt“, sagte ein Bürger – um danach anzumerken, dass die öffentlichen Anlagen noch besser gepflegt werden könnten.