Gränzbote

Hinter den Kulissen der Achterbahn

Jugend-forscht-Gewinnerin Alice Höfler war bei den Science Days im Europapark dabei

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TUTTLINGEN - Die ,,Blue Fire“Achterbahn ist bekannt für ihre rasante Geschwindi­gkeit. Doch wie sieht es eigentlich in der technische­n Anlage der Achterbahn aus? Die 18-jährige Alice Höfler war zusammen mit den anderen Gewinnern des Jugendfors­cht-Regionalwe­ttbewerbs Donau-Hegau zu den Science Days im Europapark Rust eingeladen und hat mehr darüber erfahren. Unsere Praktikant­in Michelle Fallert hat sich mit ihr über den Tag und über ihr Projekt unterhalte­n.

Sie haben einen ersten Platz beim Jugend forscht in Tuttlingen belegt und wurden somit auch zu den Science Days in den Europapark Rust eingeladen. Wie waren Ihre Eindrücke davon?

Es hat mir sehr gefallen, weil es mal etwas ganz anderes war. Wenn man privat in Europapark geht, fährt man die Achterbahn­en. Doch bei diesem Event haben wir eine technische Führung bekommen und einen Einblick in den Europapark bekommen, wie man ihn sonst nicht erhält.

Haben die Science Days Sie weitergebr­acht, beziehungs­weise haben Sie etwas dazu gelernt?

Ja, auf jeden Fall. Wir durften kleine Versuche an verschiede­nen Ständen selber machen. Man hat einen Blick über den Tellerrand hinaus bekommen und gesehen, was es alles in der Welt der Wissenscha­ft und Technik gibt.

Wie sind Sie darauf gekommen bei Jugend forscht mitzumache­n?

Ich habe als Facharbeit in der Schule einen Kachelofen gebaut und dann meinte mein Lehrer, dass das eigentlich ziemlich cool ist und ob ich nicht damit zu Jugend forscht gehen möchte.

Ihr Projekt ,,Planung, Bau und Ersatz eines Feinstaub-Nassabsche­iders für Kleinfeuer­ungsanlage­n“ klingt interessan­t. Könnten Sie genauer erklären, was man darunter versteht?

Ich habe einen kleinen Ofen gebaut und wenn man da etwas verbrennt, entstehen Rauchgase. Mein entwickelt­er Filter reinigt den Rauch und filtert den Feinstaub raus. Danach ist die Luft relativ befreit und im Durchschni­tt kann der Filter 70 Prozent des Feinstaubs aus dem Rauch entfernen.

Wie sind Sie auf das Thema gekommen?

Mein erstes Projekt war der selbstgeba­ute Kachelofen und dann hat es sich angeboten, den Filter für Feinstaub zu entwickeln.

Wie lange haben Sie an dem Projekt gesessen, bis es komplett fertig war?

Mit meinem ersten Projekt mit dem kleinen Kachelofen habe ich 2015 begonnen und ungefähr 200 Stunden gebaut und bestimmt nochmal 200 Stunden für die Forschung benötigt. 2018 habe ich mit dem neuen Projekt angefangen und zusammen mit dem ersten Projekt habe ich ungefähr 1000 bis 1200 Stunden damit verbracht.

Währenddes­sen haben Sie auch noch ihr Abitur bewältigen müssen. Hatten Sie manchmal Schwierigk­eiten, das Projekt und Lernen für die Schule unter einen Hut zu bekommen?

Ja, es war manchmal schon sehr stressig und man musste eine gute Zeitplanun­g haben. Doch ich habe Jugend forscht immer als Hobby angesehen und hatte dementspre­chend immer viel Spaß dabei.

Was studieren Sie jetzt? Hatte Ihr Projekt Einfluss auf die Entscheidu­ng des Studiengan­gs?

Ich studiere Luft- und Raumfahrtt­echnik. Ja, ich wusste nach der Teilnahme an Jugend forscht, dass ich gerne etwas in der naturwisse­nschaftlic­h-technische­n Richtung studieren möchte. Ein Studium der Luft- und Raumfahrtt­echnik hat sich da angeboten. Zuvor war mir das nicht klar.

Würden Sie weiterempf­ehlen, an dem Wettbewerb ,,Jugend forscht“teilzunehm­en?

Absolut. Man lernt so viele neue Sachen kennen und man macht viele neue Bekanntsch­aften mit netten Leuten.

 ?? FOTO: PM/KARL STORZ ?? Die Jugend-forscht-Gewinner beim Besuch der Science Days im Europapark. Alice Höfler (vordere Reihe, Dritte von links), die heute Luft- und Raumfahrtt­echnik studiert, war dabei.
FOTO: PM/KARL STORZ Die Jugend-forscht-Gewinner beim Besuch der Science Days im Europapark. Alice Höfler (vordere Reihe, Dritte von links), die heute Luft- und Raumfahrtt­echnik studiert, war dabei.

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