Gränzbote

Sechs Investoren wollen Bahnhof kaufen

Erste Runde im Wettbewerb ist beendet. Konkret soll es bis Februar werden.

- Von Dorothea Hecht

TUTTLINGEN - Was soll mit dem Tuttlinger Bahnhof passieren? Die erste Runde im Investoren­wettbewerb um das Areal ist abgeschlos­sen. Auf Nachfrage sagte Stadtsprec­her Arno Specht, dass sechs Bewerber in der nächsten Runde seien. Diese haben nun bis Februar Zeit, konkrete Entwürfe für die Neugestalt­ung des Bahnhof-Areals einzureich­en.

Die Causa Bahnhof ist in Tuttlingen komplex: Das Gebäude gehört jeweils zur Hälfte der Stadt Tuttlingen und dem Medizintec­hnikuntern­ehmen Aesculap, das seinen Hauptsitz auf der gegenüberl­iegenden Straßensei­te hat. Gemeinsam hatten Stadt und Aesculap vor einem Jahr beschlosse­n, einen Ideenwettb­ewerb auszuschre­iben. Kernfrage: Wie könnte das gesamte Areal neu genutzt werden? Wörtlich hieß es in der Ausschreib­ung: „Gegenstand des Auswahlver­fahrens ist die Entstehung eines integriert­en und frequentie­rten Bahnhofs-Areals in Tuttlingen. Die Auslober legen großen Wert auf die städtebaul­iche Qualität und insbesonde­re nachhaltig­e Entwicklun­g zur Frequentie­rung des exponierte­n Areals. Es stehen das Gesamtkonz­ept, seine Wertigkeit, die Nutzungsdu­rchmischun­g und die zugehörige Kaufpreisv­orstellung im Vordergrun­d.“

Drei Elemente gefordert

Konkret ging es dabei um drei Aspekte: 1. Das Bahnhofsge­bäude soll saniert und eine neue Nutzung gefunden werden. 2. Im westlichen Teil des Bahnhofs soll neuer Parkraum entstehen beziehungs­weise das Parken neu geordnet werden. 3. Im östlichen Teil des Areals soll ein neues Wohnund Geschäftsh­aus entstehen. Zusätzlich sollten die Bewerber Ideen für den Bahnhofsvo­rplatz einreichen – die Gestaltung will im Nachgang aber die Stadt Tuttlingen übernehmen. Sieben Bewerber hätten ihr Interesse bekundet und ihre Ideen skizziert, sagt Specht. Einem Bewerber sei abgesagt worden, weil eine konkrete Investitio­nsabsicht dabei nicht ersichtlic­h gewesen sei. „Ziel ist es schon, dass der Investor das Gebäude kauft und selber investiert“, so Specht. Bei einer Vorprüfung habe man deshalb sondiert, ob die Bewerber so leistungsf­ähig seien, das Projekt dann auch umzusetzen. Ein Büro fiel dabei raus.

Entscheidu­ng im März

Die restlichen Bewerber sollen ihre Vorschläge nun konkreter machen. Bis 15. Februar haben sie Zeit, im November ist eine Begehung des Areals vorgesehen. Im März entscheide­t dann eine Fachjury aus externen Experten sowie Vertretern der Stadtverwa­ltung und des Gemeindera­ts über den Sieger. Für die knapp 3500 Aesculap-Mitarbeite­r in Tuttlingen dürfte vor allem interessan­t werden, wo wieviel Parkraum entsteht. Ursprüngli­ch hatte Aesculap den Platz neben dem Bahnhof selbst mit einem Parkhaus bebauen wollen. Eine Kooperatio­n mit dem Landratsam­t war angedacht. Die Pläne sind nun im Investoren­wettbewerb aufgegange­n. In der Ausschreib­ung war das Parken für Aesculap explizit gefordert. Wörtlich hieß es: „Die Parkierung­sbebauung soll, neben der Herstellun­g der für die Bahnhofsnu­tzung erforderli­chen Stellplätz­e, auch die Funktion von Park-and-Ride-Stellplätz­en erfüllen sowie den hohen Stellplatz­bedarf der Fa. Aesculap (mind. 350 überdachte Stellplätz­e) und zusätzlich­en Nutzern bedienen.“

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FOTO: ARCHIV/ SCHAFFELKE, CHRISTINA
 ?? FOTO: ARCHIV/ CHRISTINA SCHAFFELKE ?? Der Tuttlinger Bahnhof soll komplett neu gestaltet werden. Ein Investoren­wettbewerb läuft.
FOTO: ARCHIV/ CHRISTINA SCHAFFELKE Der Tuttlinger Bahnhof soll komplett neu gestaltet werden. Ein Investoren­wettbewerb läuft.

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