Sechs Investoren wollen Bahnhof kaufen
Erste Runde im Wettbewerb ist beendet. Konkret soll es bis Februar werden.
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TUTTLINGEN - Was soll mit dem Tuttlinger Bahnhof passieren? Die erste Runde im Investorenwettbewerb um das Areal ist abgeschlossen. Auf Nachfrage sagte Stadtsprecher Arno Specht, dass sechs Bewerber in der nächsten Runde seien. Diese haben nun bis Februar Zeit, konkrete Entwürfe für die Neugestaltung des Bahnhof-Areals einzureichen.
Die Causa Bahnhof ist in Tuttlingen komplex: Das Gebäude gehört jeweils zur Hälfte der Stadt Tuttlingen und dem Medizintechnikunternehmen Aesculap, das seinen Hauptsitz auf der gegenüberliegenden Straßenseite hat. Gemeinsam hatten Stadt und Aesculap vor einem Jahr beschlossen, einen Ideenwettbewerb auszuschreiben. Kernfrage: Wie könnte das gesamte Areal neu genutzt werden? Wörtlich hieß es in der Ausschreibung: „Gegenstand des Auswahlverfahrens ist die Entstehung eines integrierten und frequentierten Bahnhofs-Areals in Tuttlingen. Die Auslober legen großen Wert auf die städtebauliche Qualität und insbesondere nachhaltige Entwicklung zur Frequentierung des exponierten Areals. Es stehen das Gesamtkonzept, seine Wertigkeit, die Nutzungsdurchmischung und die zugehörige Kaufpreisvorstellung im Vordergrund.“
Drei Elemente gefordert
Konkret ging es dabei um drei Aspekte: 1. Das Bahnhofsgebäude soll saniert und eine neue Nutzung gefunden werden. 2. Im westlichen Teil des Bahnhofs soll neuer Parkraum entstehen beziehungsweise das Parken neu geordnet werden. 3. Im östlichen Teil des Areals soll ein neues Wohnund Geschäftshaus entstehen. Zusätzlich sollten die Bewerber Ideen für den Bahnhofsvorplatz einreichen – die Gestaltung will im Nachgang aber die Stadt Tuttlingen übernehmen. Sieben Bewerber hätten ihr Interesse bekundet und ihre Ideen skizziert, sagt Specht. Einem Bewerber sei abgesagt worden, weil eine konkrete Investitionsabsicht dabei nicht ersichtlich gewesen sei. „Ziel ist es schon, dass der Investor das Gebäude kauft und selber investiert“, so Specht. Bei einer Vorprüfung habe man deshalb sondiert, ob die Bewerber so leistungsfähig seien, das Projekt dann auch umzusetzen. Ein Büro fiel dabei raus.
Entscheidung im März
Die restlichen Bewerber sollen ihre Vorschläge nun konkreter machen. Bis 15. Februar haben sie Zeit, im November ist eine Begehung des Areals vorgesehen. Im März entscheidet dann eine Fachjury aus externen Experten sowie Vertretern der Stadtverwaltung und des Gemeinderats über den Sieger. Für die knapp 3500 Aesculap-Mitarbeiter in Tuttlingen dürfte vor allem interessant werden, wo wieviel Parkraum entsteht. Ursprünglich hatte Aesculap den Platz neben dem Bahnhof selbst mit einem Parkhaus bebauen wollen. Eine Kooperation mit dem Landratsamt war angedacht. Die Pläne sind nun im Investorenwettbewerb aufgegangen. In der Ausschreibung war das Parken für Aesculap explizit gefordert. Wörtlich hieß es: „Die Parkierungsbebauung soll, neben der Herstellung der für die Bahnhofsnutzung erforderlichen Stellplätze, auch die Funktion von Park-and-Ride-Stellplätzen erfüllen sowie den hohen Stellplatzbedarf der Fa. Aesculap (mind. 350 überdachte Stellplätze) und zusätzlichen Nutzern bedienen.“