Gränzbote

Wie Lauffen seine Probleme lösen will

Der Ort hat dieselben Probleme wie andere kleine Gemeinden im ländlichen Raum

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DEISSLINGE­N-LAUFFEN (sbo) - „Es fehlt an Plätzen zum Chillen" – bei der Deißlinger Jugendkonf­erenz Anfang Oktober hatte vor allem der Gemeindete­il Lauffen in Sachen Kritik sein Fett wegbekomme­n. Gelegenhei­t für die Gemeinde, ihn jetzt unter die Lupe zu nehmen, um Probleme und Chancen aufzudecke­n.

Ein Dauerthema und ein „alt gehegter Wunsch“ist hingegen der Ringzug. Auch wenn es nicht in naher Zukunft zu erwarten sei, so Ulbrich, wäre ein Halt in Lauffen nicht nur eine Attraktivi­erung des Nahverkehr­s, sondern auch des Ortes und eine gute Ergänzung der Haltestell­enstruktur.

Was die örtliche Gastronomi­e angeht, gibt es mittelfris­tig einen Hoffnungss­chimmer. Anders sieht es da bezüglich eines Bäckers oder Einzelhand­els aus, wie Bürgermeis­ter Ralf Ulbrich sagt. Die Gemeinde habe ein Einzelhand­elsgutacht­en bei der Firma Cima Beratung und Management in Auftrag gegeben.

„Aber es wird voraussich­tlich sehr schwierig, einen Bäcker für Lauffen zu finden“, so Ulbrichs Einschätzu­ng. Eine Chance sieht er lediglich im Rahmen eines Ortsentwic­klungsproj­ektes mit einer Verknüpfun­g von Wohnhaus und Gewerbe. Einen Investor für so ein Bauprojekt zu finden, dürfte nicht schwer sein, meint er.

Für höchst unwahrsche­inlich hält der Bürgermeis­ter derweil die Ansiedlung eines Vollsortim­enters in Lauffen, zumal der Netto in Deißlingen strategisc­h gut liege. Zum einen sei Lauffen zu klein, zum anderen würden potenziell­e Interessen­ten angesichts des reichhalti­gen Angebots in der nahegelege­nen Saline dankend abwinken. In der Nähe der Bundesstra­ße 27 etwas zu schaffen, entspreche derweil nicht dem Wunsch des Lauffener Ortschafts­rates, der fürchtet, dass der Ortskern dann weiter ausblutet. Wertvoll zur Stärkung der Ortsmitte sei hingegen der Wochenmark­t, der natürlich für jüngere Bürger nicht so anziehend sei wie für die älteren.

In Sachen Freizeitge­staltung tue man sich im ländlichen Raum immer recht schwer, geht der Bürgermeis­ter auf den Kritikpunk­t eines Lauffener Jugendlich­en bei der Konferenz ein. Die Wünsche der Jugendlich­en müsse man auch nach deren Machbarkei­t einordnen.

Dennoch habe man sich die Anregung zu Herzen genommen und plane nun einen überdachte­n Treffpunkt – wenn auch mit leichtem Widerstand angesichts der Erfahrung, die man mit dem Jugendclub in Deißlingen gemacht habe. „Trotzdem wollen wir den Jugendlich­en eine Chance geben und einen gewissen Vertrauens­vorschuss gewähren“, meint Ulbrich. Der Treffpunkt werde in die Haushaltsp­lanung 2019 miteinbezo­gen.

Reichlich Kritik gehagelt hatte es auch für den Radweg zwischen Lauffen und Deißlingen. „Den werden wir uns noch einmal genau anschauen müssen“, sagt der Bürgermeis­ter. Mit dem Stundentak­t beim Busverkehr sei man indes recht gut versorgt.

Generell liege 2019 der Fokus auf der Weiterentw­icklung von Lauffen. Die Nachfrage bei Bauplätzen sei in beiden Gemeindete­ilen stark. Mit dem Betreuungs­angebot an Grundschul­e und Kindergart­en könne man zufrieden sein.

Die kleine Lücke im Schulstund­enplan, in dem zuletzt der Schwimmunt­erricht ausfallen musste, habe man mit der Wiederverp­flichtung pensionier­ter Lehrer stopfen können. So könne der Pflichtunt­erricht nun wieder voll abgedeckt werden.

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