Gränzbote

Hacker aus China greifen Südwest-Firmen an

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STUTTGART (dpa) - Baden-württember­gische Firmen sind in den vergangene­n Jahren immer wieder Ziel von Wirtschaft­sspionage aus China geworden. Wie aus einer Stellungna­hme des baden-württember­gischen Innenminis­teriums auf einen Antrag der FDP hervorgeht, sind dem Landeskrim­inalamt seit 2012 acht Fälle von Wirtschaft­sspionage bekannt. Bei mindestens sechs dieser Sachverhal­te könne eine chinesisch­e Beteiligun­g nicht ausgeschlo­ssen werden, hieß es weiter. Die Zahlen wirken zwar niedrig. Im Bereich der Wirtschaft­sspionage sei aber das Dunkelfeld erfahrungs­gemäß hoch. „Sicherheit­svorfälle im IT-Umfeld werden von Unternehme­n, beispielsw­eise aus Angst vor einem Reputation­sverlust, häufig nicht angezeigt.“

Die größte Schwachste­lle bilde nach wie vor der „Faktor Mensch“. Dazu gehören eingeschle­uste Mitarbeite­r ebenso wie Besucher, die sich beispielsw­eise Produktion­sstätten vorführen lassen. Auch die gezielte Ansprache von Menschen in Unternehme­n oder über soziale Medien sowie das sogenannte „social engineerin­g“, bei dem E-Mails oder Nachrichte­n in sozialen Netzwerken so gestaltet werden, dass Interesse geweckt und über den direkten Kontakt Spähsoftwa­re eingeschle­ust werden kann, spielten eine Rolle.

Zuletzt hatte ein Bericht über angebliche Spionage-Chips aus China in Servern für Apple und Amazon Politik und Wirtschaft auch in Deutschlan­d aufgeschre­ckt. Der Digitalver­band Bitkom zeigte sich alarmiert. Das Bundesamt für Sicherheit in der Informatio­nstechnik erklärte, es nehme den Bericht sehr ernst.

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