Gränzbote

Coreleoni lässt Gotthard-Jahre aufleben

Band rockt bei ihrem Konzert in der Tuttlinger Stadthalle mit 600 Fans voll ab

- Von Simon Schneider

TUTTLINGEN – Fast 600 Zuhörer sind mit den Musikern von Coreleoni in die früheren Jahre der Schweizer Hard-Rock-Band Gotthard lautstark abgetaucht und haben damit deren musikalisc­he Vergangenh­eit aufleben lassen.

Den zweiten Stopp ihrer Tour „Live 2018“legten die fünf Vollblutmu­siker von Coreleoni am vergangene­n Freitagabe­nd in der Tuttlinger Stadthalle ein. Rund 600 Rock-Fans tauchten mit ihnen in die bisher erfolgreic­hsten Jahre der Band Gotthard ein.

Mit blauen Lichtspiel­en, einem Blitzlicht­gewitter und dem Song „Higher“holten sie ihr Publikum in Tuttlingen vom ersten Augenblick an voll ab. Den Mittelpunk­t der Band formte Ronnie Romero. Die Fans wussten allerdings, wem sie den Auftritt in der Donaustadt zu verdanken haben – Gitarrist Leo Leoni. Das Gründungsm­itglied von Gotthard rief auch das Projekt Coreleoni ins Leben und zollt nun in mehreren Hallen seiner persönlich­en musikalisc­hen Vergangenh­eit Tribut.

Er präsentier­te sich auf der Bühne mit gewohnt langer blonder Mähne. Häufiger erhielt er Applaus für seine Soloeinlag­en an seinem Instrument, das er in Perfektion beherrscht. Unterstütz­ung bekam er vom zweiten Gitarriste­n Jgor Gianola. Beide duellierte­n sich häufiger mit beeindruck­enden Gitarrenri­ffs. Komplettie­rt wird die Band von Schlagzeug­er Hena Habegger und Mila Merker am Bass.

Unter die 600 Fans mischte sich Chantal Schätzle aus Rietheim-Weilheim. Sie hörte Gotthard bereits live: „Ich habe die Band auf dem Honberg-Sommer erlebt und war gespannt auf das Tribut“, erzählte sie unserer Zeitung.

Sänger Ronnie Romero überzeugt mit kraftvolle­r Stimme

Sie und alle anderen Fans aus Tuttlingen bekamen von den fünf Rockmusike­rn die volle Dröhnung HardRock ab. Einen überzeugen­den Auftritt legte dabei Frontmann Romero hin. Der chilenisch­e Hard-Rock-Sänger ist nicht umsonst als Leader der Band ein fester Bestandtei­l. Seine rockige und kraftvolle Stimme bediente er zum Auftakt des Konzerts in der Stadthalle pausenlos. Neben „Standing in the Light“zeigte er mit „Downtown“seine beeindruck­ende Stimmgewal­t. „Walk on water“begann düster mit wenig Instrument­eneinsatz und endete auf einer vollen Dröhnung Hard-Rock.

Immer wieder suchte der Frontmann den Weg zu seinen Gitarriste­n, performte und spielte mit ihnen auf der Bühne und setzte somit die Musiker an den Instrument­en perfekt in Szene. Bei der Nummer „Firedance“suchte die Band das Bad in der Menge – eine willkommen­e Abwechslun­g. Die Gitarriste­n Leoni und Gianola sowie Romero verließen die Bühne und setzten den Song mitten unter den Fans und vor den Augen der 18-jährigen Chantal Schätzle fort. „Ich fand es klasse, dass sich die Band so publikumsn­ah gezeigt hat, total sympathisc­h. Der Sänger hat eine richtig gute Stimme und hat mich total überzeugt“, sagte die Rietheimer­in, die gemeinsam mit ihren Eltern das Konzert besuchte.

Dem Original ganz nah

Dass Romero auch die ruhigen und sensiblen Töne beherrscht, bewies er gefühlvoll mit „All i care for“. Mehrere Pärchen sangen Arm in Arm mit – ein Gänsehautm­oment im großen Saal der Stadthalle. Direkt im Anschluss setzten sie mit „Let it be“einen weiteren Höhepunkt obendrauf. Nicht nur mit diesen Tönen kommt die Band dem Original stimmlich und qualitativ ganz nah. Das findet auch die 18-Jährige: „Der Auftritt von Coreleoni in der Stadthalle steht dem von Gotthard auf dem Honberg in nichts nach. Der Auftritt hat mich voll mitgerisse­n. Ich fand ihn sehr gelungen“, schwärmte Chantal Schätzle am Ende des Konzerts.

Ihre Meinung vertraten wohl die allermeist­en in der Stadthalle. Nach einem langen Applaus waren mehrere Zugaben am Freitagabe­nd eine Selbstvers­tändlichke­it für eine Band, die deutlich mehr Zuschauer in der Stadthalle verdient gehabt hätte.

Die Rock-Bands Redeem und Mad Max brachten im Vorfeld das Publikum auf Betriebste­mperatur und stimmten sie auf einen rockigen Abend ein.

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FOTO:SIMON SCHNEIDER Die Gitarriste­n Leo Leoni (links) und Jgor Gianola von der Band Coreleoni begeistern das Publikum in der Stadthalle.

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