Coreleoni lässt Gotthard-Jahre aufleben
Band rockt bei ihrem Konzert in der Tuttlinger Stadthalle mit 600 Fans voll ab
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TUTTLINGEN – Fast 600 Zuhörer sind mit den Musikern von Coreleoni in die früheren Jahre der Schweizer Hard-Rock-Band Gotthard lautstark abgetaucht und haben damit deren musikalische Vergangenheit aufleben lassen.
Den zweiten Stopp ihrer Tour „Live 2018“legten die fünf Vollblutmusiker von Coreleoni am vergangenen Freitagabend in der Tuttlinger Stadthalle ein. Rund 600 Rock-Fans tauchten mit ihnen in die bisher erfolgreichsten Jahre der Band Gotthard ein.
Mit blauen Lichtspielen, einem Blitzlichtgewitter und dem Song „Higher“holten sie ihr Publikum in Tuttlingen vom ersten Augenblick an voll ab. Den Mittelpunkt der Band formte Ronnie Romero. Die Fans wussten allerdings, wem sie den Auftritt in der Donaustadt zu verdanken haben – Gitarrist Leo Leoni. Das Gründungsmitglied von Gotthard rief auch das Projekt Coreleoni ins Leben und zollt nun in mehreren Hallen seiner persönlichen musikalischen Vergangenheit Tribut.
Er präsentierte sich auf der Bühne mit gewohnt langer blonder Mähne. Häufiger erhielt er Applaus für seine Soloeinlagen an seinem Instrument, das er in Perfektion beherrscht. Unterstützung bekam er vom zweiten Gitarristen Jgor Gianola. Beide duellierten sich häufiger mit beeindruckenden Gitarrenriffs. Komplettiert wird die Band von Schlagzeuger Hena Habegger und Mila Merker am Bass.
Unter die 600 Fans mischte sich Chantal Schätzle aus Rietheim-Weilheim. Sie hörte Gotthard bereits live: „Ich habe die Band auf dem Honberg-Sommer erlebt und war gespannt auf das Tribut“, erzählte sie unserer Zeitung.
Sänger Ronnie Romero überzeugt mit kraftvoller Stimme
Sie und alle anderen Fans aus Tuttlingen bekamen von den fünf Rockmusikern die volle Dröhnung HardRock ab. Einen überzeugenden Auftritt legte dabei Frontmann Romero hin. Der chilenische Hard-Rock-Sänger ist nicht umsonst als Leader der Band ein fester Bestandteil. Seine rockige und kraftvolle Stimme bediente er zum Auftakt des Konzerts in der Stadthalle pausenlos. Neben „Standing in the Light“zeigte er mit „Downtown“seine beeindruckende Stimmgewalt. „Walk on water“begann düster mit wenig Instrumenteneinsatz und endete auf einer vollen Dröhnung Hard-Rock.
Immer wieder suchte der Frontmann den Weg zu seinen Gitarristen, performte und spielte mit ihnen auf der Bühne und setzte somit die Musiker an den Instrumenten perfekt in Szene. Bei der Nummer „Firedance“suchte die Band das Bad in der Menge – eine willkommene Abwechslung. Die Gitarristen Leoni und Gianola sowie Romero verließen die Bühne und setzten den Song mitten unter den Fans und vor den Augen der 18-jährigen Chantal Schätzle fort. „Ich fand es klasse, dass sich die Band so publikumsnah gezeigt hat, total sympathisch. Der Sänger hat eine richtig gute Stimme und hat mich total überzeugt“, sagte die Rietheimerin, die gemeinsam mit ihren Eltern das Konzert besuchte.
Dem Original ganz nah
Dass Romero auch die ruhigen und sensiblen Töne beherrscht, bewies er gefühlvoll mit „All i care for“. Mehrere Pärchen sangen Arm in Arm mit – ein Gänsehautmoment im großen Saal der Stadthalle. Direkt im Anschluss setzten sie mit „Let it be“einen weiteren Höhepunkt obendrauf. Nicht nur mit diesen Tönen kommt die Band dem Original stimmlich und qualitativ ganz nah. Das findet auch die 18-Jährige: „Der Auftritt von Coreleoni in der Stadthalle steht dem von Gotthard auf dem Honberg in nichts nach. Der Auftritt hat mich voll mitgerissen. Ich fand ihn sehr gelungen“, schwärmte Chantal Schätzle am Ende des Konzerts.
Ihre Meinung vertraten wohl die allermeisten in der Stadthalle. Nach einem langen Applaus waren mehrere Zugaben am Freitagabend eine Selbstverständlichkeit für eine Band, die deutlich mehr Zuschauer in der Stadthalle verdient gehabt hätte.
Die Rock-Bands Redeem und Mad Max brachten im Vorfeld das Publikum auf Betriebstemperatur und stimmten sie auf einen rockigen Abend ein.