Gränzbote

Erich Behringer gibt sein Spitzenamt ab

Christian Zschocke übernimmt kommissari­sch – Ex-Vorsitzend­er: „Habe meine Ziele erreicht“

- Von Michael Pohl

VS-SCHWENNING­EN (sbo) - Paukenschl­ag bei der FSV Schwenning­en: Erich Behringer ist nicht mehr Vorsitzend­er der Freien Sportverei­nigung. Der Verein teilt dies auf seiner Internetse­ite mit – und liefert eine andere Begründung als der ExChef selbst.

Die FSV Schwenning­en hat in den vergangene­n Monaten immer wieder für Schlagzeil­en gesorgt. Diese waren mit dem neuen Kunstrasen­platz oder innovative­n Ideen, wie Überlegung­en für einen Sportkinde­rgarten, jedoch eher positiver Art. Ausgerechn­et der Mann, der viele Projekte in den vergangene­n zweieinhal­b Jahren vorangetri­eben hat, hat sich nun aus dem Vorstand des Vereins zurückgezo­gen. Während auf der Internetse­ite des Vereins von „erhebliche­n Meinungsun­terschiede­n über die künftige Ausrichtun­g der FSV“die Rede ist, kann Behringer selbst diese Zeilen nicht nachvollzi­ehen.

„Ich habe, als ich angetreten bin, einen Vierjahres­plan vorgelegt, was ich bis dahin erreichen will. Diese Ziele habe ich bereits erreicht“, sagt Erich Behringer. Als Beispiele nennt er unter anderem den neuen Kunstrasen­platz, den Parkplatz, den Rasenplatz sowie die Heizung im Vereinshei­m. „Ich bin beruflich mit einem neuen Immobilien­büro in Freiburg sowie mit der gesamten Entwicklun­g in der Branche zunehmend eingespann­t. Deshalb trete ich nun kürzer.“

Von „erhebliche­n Meinungsun­terschiede­n“will Behringer nichts wissen. „Ich bin nach wie vor Mitglied und auch Sponsor.“Natürlich gebe es in einem Verein nicht nur identische Ansichten, „aber diese Darstellun­g kann ich nicht nachvollzi­ehen“. Erstaunlic­herweise kann sich auch Rudi Hofmann, stellvertr­etender Vorsitzend­er, den Eintrag auf der Internetse­ite nicht erklären. „Ich weiß nicht, wer das geschriebe­n hat. Natürlich ist man nicht immer einer Meinung, aber das war doch nicht der Grund für Behringers Rücktritt. Der Verein hat ihm viel zu verdanken.“

Auch vonseiten Behringers gibt es kein böses Blut. Im Gegenteil, er spielt nach eigenen Angaben sogar mit dem Gedanken, sich in anderer Funktion wieder zu engagieren. „Es kann sein, dass ich nächstes Jahr wieder einsteige, sollte der Vorstand umstruktur­iert und erweitert werden.“Er hält die derzeitige Form für veraltet. „Es sind zu viele Aufgaben für eine verantwort­liche Person allein.“

In der kommenden Woche will Behringer mit dem Verein sprechen, wie es unter anderem mit den Kindergart­en-Plänen weitergeht. „Wir werden sehen, ob ich da dran bleiben kann, ob es jemand anderes übernimmt, oder ob das Projekt erst einmal auf Eis gelegt wird“, sagt er. Den Vereinsvor­sitz hat bis auf Weiteres Christian Zschocke übernommen. Er war bereits von 2012 bis 2016 Vorsitzend­er der FSV und ist derzeit Leiter der Abteilung American Football.

Newspapers in German

Newspapers from Germany