Donautal-HSG lässt Publikum zittern
Handball: Nach Heimsieg-Krimi fordert Trainer Novakovic mehr Unterstützung der Fans
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TUTTLINGEN - Von den überregionalen Handballmannschaften aus dem Kreis Tuttlingen ist am Wochenende nur der Württembergligist HSG Fridingen/Mühlheim zu zwei Punkten gekommen. Die Donautäler beendeten mit dem 29:25 über Oberstenfelden ihre Niederlagenserie. Die Männer-Landesligisten TV Aixheim (37:38 beim VfL Pfullingen II) und HSG Rietheim/Weilheim (24:30 beim TV Weilstetten II) gingen auswärts leer aus und konnten damit nicht wie gewünscht zum Tabellenmittelfeld aufschließen.
Württembergliga Männer HSG Fridingen/Mühlheim – SKV Oberstenfeld 29:25 (11:16).
„Die erste Halbzeit war eine Katastrophe“, sagte HSG-Coach Mike Novakovic und fügte hinzu: „Eigentlich ist dieses Halbzeitergebnis nicht aufholbar.“Doch sein Team machte es möglich. Zwar lieferte die Donautal-HSG daheim eine gute Mannschaftsleistung ab, doch die ersten 30 Minuten gehörten den Gästen. Ab dem 2:3 (5. Minute) gab Oberstenfeld die Führung bis zur 49. Minute nicht aus der Hand. Die Gäste bauten den knappen Vorsprung sogar aus. Moritz Rabus verkürzte für den Gastgeber in der Schlusssekunde der ersten Halbzeit auf das wichtige 11:16. „Wir haben alles gemacht, was wir in den letzten Spielen nicht immer gemacht haben. Wir haben Kampf, Leidenschaft und Willenskraft gezeigt. Man sieht, zu was die Mannschaft in der Lage ist, wenn sie bedingungslosen Kampf zeigt“, sagte Novakovic begeistert von der eigenen Mannschaft.
In der 49. Minute drehte sein Team dann das Spiel. Beim Stand von 26:24 nahm Novakovic seine letzte Auszeit. Danach erhöhte die HSG auf 28:24 und das Spiel war entschieden. Zuvor hatte Oberstenfelds Hannes Eisele bereits disqualifiziert das Feld verlassen (47.). Florian Fritz traf kurz vor dem Ende zum 29:25-Endstand. Der HSG-Trainer hat nur einen Kritikpunkt anzumerken: „Wir brauchen in Fridingen und in Mühlheim Zuschauer, die uns helfen. Unser Publikum ist wie in einem Theater. Wenn wir vermitteln, dass wir kämpfen und einen Sechs-Tore-Rückstand aufholen, dann muss von ihnen auch etwas kommen. Sie kommen in die Halle, weil sie helfen wollen und etwas für den Verein empfinden. Wo sind die Zuschauer, wenn wir Probleme haben oder in Rückstand sind?“, so die Botschaft des Trainers nach dem Heimspiel. „Wenn man in Führung liegt, klatschen alle. Ich habe selbst während des Spiels mit einer Geste zum Publikum gezeigt: Wo seid ihr?“- Tore HSG Fridingen/
Mühlheim: Daniel Hipp (7), Florian Fritz (7/4), Ediz Parlak, Niklas Zepf, Moritz Rabus (jeweils 4), Emilian Merk (2), Noah Wäschle (1).
Landesliga Männer VfL Pfullingen II – TV Aixheim 38:37 (18:18).
Bis zum 6:6 (8. Minute) war die Partie ausgeglichen. Danach zog der Tabellendritte aus Pfullingen auf 11:8 und später auf 14:11 davon. Bis zur Pause konnte der TV Aixheim ausgleichen. „Wir haben wieder auf Manndeckung umgestellt und konnten das Spiel dann bis zur 40. Minute ausgeglichen gestalten. Dann spielten wir in den nächsten zehn Minuten guten Handball“, resümierte TVA-Trainer Holger Hafner, der damit die Phase ab dem 26:25 (41.) durch Michael Klaritsch ansprach. Bis zur 49. Minute hatten die Aixheimern die besten Minuten des Spiels. Nach dem 33:27 durch Heiko Honer erhielt Pascal Efinger eine Zwei-Minuten-Strafe. „Danach haben wir aufgehört Handball zu spielen und zu viele Fehler gemacht. Es war insgesamt ein Spiel auf Augenhöhe. Aus diesem Spiel müssen wir lernen“, bilanzierte Hafner. In den Schlussminuten sah dieser eine Aufholjagd des VfL Pfullingen II, bei der Linksaußen Lennard Müller 14 Treffer zum Sieg beisteuerte und ordentlich zum Torfestival auf beiden Seiten beitrug. „Unsere Abwehr hat es eigentlich gut gemacht, aber wir konnten die Gegenspieler nicht immer ausschalten. Trotzdem war es bislang unsere beste Saisonleistung. Wir waren wieder komplett angetreten und eingespielt. Der Gegner lag uns von der Spielanlage her. Wir hatten ihn gut analysiert“, so Hafner. 83 Sekunden vor Schluss lag sein Team immer noch mit 37:36 in Führung. Doch binnen der letzten 19 Sekunden bestrafte Pfullingen die Aixheimer Fehler gnadenlos und traf in der Schlusssekunde zum siegreichen 38:37. „Wir haben einen höheren Fokus auf den Angriff gelegt, weil wir komplett waren und die Bank nutzen wollten. Wir haben ein hohes Tempo gespielt“, ärgerte sich Hafner trotz der guten Leistung über den verlorenen Sieg. Für den TVA-Trainer bedeutete das Spiel seiner Mannschaft aber trotzdem eine Leistungssteigerung, die Hoffnung auf die nötigen Siege in den kommenden zwei Wochen machte. - Tore TV Aixheim: Michael Klaritsch (9), Fabian Gruler (5), Andreas Scholz, Pascal Efinger, Kevin Stutz (jeweils 4), Nikolas Klingeisen (3), Heiko Honer (3/1), Andreas Faitsch (3/2), Florian Efinger (2).
TV Weilstetten II – HSG Rietheim/ Weilheim 30:24 (14:9).
Die HSG Rietheim-Weilheim hat das Landesliga-Kellerduell bei der Reserve des TV Weilstetten mit 24:30 (14:9) verloren und rutschte damit auf den zwölften Tabellenplatz ab. Die Anfangsphase gehörte klar dem TVW. „Der Anfang war eine Katastrophe. Wir hatten uns das alles anders vorgenommen“, sagte der sportliche Leiter der HSG, Gunter Haffa, enttäuscht vom Spiel seiner Mannschaft. Dem TVW II gelang in den ersten sechs Minuten ein 5:0-Lauf, elf Minuten später baute der Gastgeber die Führung sogar auf 10:3 aus. Bis zum Seitenwechsel steigerte sich Rietheim-Weilheim aber und verkürzte auf 9:14 (30.). Nach der Pause kamen die Gäste besser besser ins Spiel. Durch sieben Tore bis zur 43. Minute kam die HSG bis auf ein Tor an die TVW-Zweite heran (16:17). In der Folgezeit verpassten es die Rietheim-Weilheimer aber, das Spiel zu drehen. Stattdessen zog Weilstetten davon. „Weilstetten wusste nicht weiter, aber wir konnten das einfach nicht nutzen. Ich bin brutal enttäuscht von unserem Auftritt. Wir machen einfachste Fehler in der Vorwärtsbewegung, vertändeln teilweise Pässe auf wenigen Metern“, echauffierte sich Haffa. Bis zu Minute 50 gelang dem Gastgeber ein erneuter 5:0-Lauf. Nach dem 22:25-Anschlusstreffer drehte der TVW II auf und erhöhte auf 30:22 (60.). Die Tore von Thomas Aicher und Florian Wenzler zum 24:30 kamen derweil zu spät. „Wir haben uns selbst um den Lohn gebracht. Ich finde keine Erklärung dafür“, sagt der sportliche Leiter der HSG zum hergeschenkten Auswärtsspiel. - Tore HSG Rietheim-Weilheim: Thomas Aicher (6), Florian Wenzler (4), Markus Renz (4/3), Marius Marquart, Till Oeschger (jeweils 3), Robin Hermle (2), Thorsten Haag, Pascal Bensch (jeweils 1).
Eine Bildergalerie zur Partie HSG Fridingen/Mühlheim – SKV Oberstenfeld gibt es im Internet unter
www.schwaebische.de