Triumph der Ganzfeldpressverteidigung
Die Basketballer von Thorsten Leibenath werden für ihre Aufholjagd endlich belohnt
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BAYREUTH - Es war längst nicht alles gut oder gar schön, was Ratiopharm Ulm in Bayreuth geboten hat. Aber die Mannschaft kämpfte, wie sie es bisher immer getan hat, und endlich wurde der Einsatz auch belohnt. Die Ulmer feierten mit einem 88:79 in der Oberfrankenhalle im fünften Anlauf den ersten Saisonsieg in der BasketballBundesliga.
Noch in Halbzeit eins klappte hinten so gut wie nichts bei den Ulmern, vorne funktionierte es zuverlässig nur über Bogdan Radosavljevic. Der 2,13Meter-Mann erzielte in zehn Minuten Einsatzzeit zwölf Punkte, aber seine Teamkollegen Isaac Fotu, Javonte Green und Ryan Thompson wurden vom Bayreuther Monsterathleten Hassan Martin fast nach Belieben geblockt. Zudem trafen die Ulmer bei elf Versuchen nur einen einzigen Dreier durch Green. Die Abwehr der Gäste stellte für Bayreuth unterdessen kein nennenswertes Hindernis dar, teilweise sah es danach aus, als würden die Ulmer dem Ball vor allem in Korbnähe geradezu aus dem Weg gehen.
Nach dem ersten Viertel hieß es 23:16 für Bayreuth, nach zwölf Minuten besorgte Kassius Robertson den ersten zweistelligen Vorsprung (28:18). Mit einem kleinen Zwischenspurt kamen die Ulmer wieder auf fünf Punkte ran (33:27), aber zur großen Pause hieß es 48:35. Es roch nach einer frühen Entscheidung .
Ein Ulmer 7:0-Lauf zu Beginn des dritten Spielabschnitts weckte aber wieder zarte Hoffnung. Nach Punkten von Ismet Akpinar, Fotu und Green war der Rückstand auf sechs Punkte geschmolzen, nach zwei Freiwürfen von Patrick Miller sogar auf vier (50:46). Bayreuth antwortete zwar postwendend mit zwei Dreiern von De‘Mon Brooks und Robertson, während die Ulmer im dritten Viertel keinen einzigen trafen. Dafür packten sie jetzt endlich in der Verteidigung zu, kamen zu ein paar Ballgewinnen, und nach etwas mehr als sieben Minuten warf Per Günther seine Mannschaft tatsächlich mit 59:58 in Führung.
Vor dem Schlussabschnitt hieß es zwar wieder 65:60 für Bayreuth, aber die Ulmer hatten damit zumindest das dritte Viertel mit 25:17 gewonnen und eine Reaktion auf die fürchterliche erste Halbzeit gezeigt.
Irgendwann fielen dann endlich auch die Ulmer Dreier Nummer zwei und drei durch Patrick Miller und Green, der mit 22 Punkten, acht Rebounds und vier Ballgewinnen ein Riesenspiel machte. Ismet Akpinar warf die Ulmer von der Freiwurflinie mit 78:77 in Führung, Fotu machte 35 Sekunden vor dem Ende mit einem Treffer aus der Halbdistanz zum 85:79 den Deckel drauf für die Ulmer.
Trainer Thorsten Leibenath war glücklich: „Die Erleichterung ist natürlich enorm, bei einem 0:4 Start ist der Druck entsprechend groß, schließlich ist Bayreuth auch eine der unangenehmeren Hallen. Es war ein harter Kampf. Großes Kompliment an die komplette Mannschaft. Wir haben in der zweiten Halbzeit Ganzfeldpressverteidigung gespielt und damit das Momentum auf unsere Seite gebracht. Wir haben eine enorme Energieleistung gezeigt und das Spiel heute in der Defense gewonnen.”