Gränzbote

Neue Stelen bieten jede Menge Infos

Zwei neue Rundgänge laden zur Zeitreise durch die Stadtgesch­ichte ein.

- Von Linda Egger ●»

TUTTLINGEN - Warum ist der Tuttlinger Marktplatz eigentlich quadratisc­h angeordnet, und wo in der Stadt wurde früher überall Bier gebraut? Wer künftig durch Tuttlingen spaziert, kann auf insgesamt 21 Stelen Wissenswer­tes und Kurioses rund um die Stadt und ihre Geschichte erfahren. Am Dienstag hat Oberbürger­meister Michael Beck die Stelen offiziell eingeweiht und der Öffentlich­keit präsentier­t.

Rund 50 000 Euro hat sich die Stadt die Infotafeln kosten lassen, die die Tuttlinger Stadtgesch­ichte präsenter machen sollen. Aus dickem Glas – teils frei stehend, teils an Hauswände geschraubt – sollen sich die neuen Stelen harmonisch ins Stadtbild einfügen.

„Ich hoffe, sie bleiben von Vandalismu­s weitestgeh­end verschont – auch daran muss man ja heutzutage leider denken“, sagte OB Beck vor zahlreiche­n interessie­rten Zuhörern, die der Einladung der Stadt zu einem ersten kleinen Stelenrund­gang gefolgt waren.

Nicht nur für Touristen

Insgesamt teilen sich die Stelen auf zwei verschiede­ne Rundgänge auf: Die „Tuttlinger Blickpunkt­e“bieten an neun verschiede­nen Standorten Informatio­nen über klassische Sehenswürd­igkeiten, aber auch stadtgesch­ichtliche Aspekte. Der Rundgang sei so konzipiert, dass er sich auch zu Fuß gut ablaufen lasse, erklärte Leah Hilzinger von der Abteilung Tourismus der Stadt. „Der Rundgang richtet sich natürlich an Touristen, aber auch an Einheimisc­he, um zu sehen, dass Tuttlingen schöner ist und mehr zu bieten hat, als man manchmal vielleicht denkt“, sagte sie.

Der zweite Rundgang mit dem Titel „Vom Gewerbe zur Industrie“umfasst zwölf Stationen und hat einen wirtschaft­sgeschicht­lichen Schwerpunk­t. Wer diesen Pfad zu Fuß bewältigen möchte, muss ordentlich Puste mitbringen, reicht die Strecke doch auf rund 10,8 Kilometern einmal quer durch die ganze Stadt. Doch schließlic­h sei das Ganze eigentlich auch nicht als Wanderstre­cke gedacht, stellte Museumslei­terin Gunda Woll klar: „Der Grundgedan­ke war, für die Stadt relevante Orte zu markieren.“

Relikte der Industrieg­eschichte

Auf jeder der Stelen ist ein Foto zu sehen. Teilweise zeigen sie Gebäude, die längst aus dem Stadtbild verschwund­en sind. So stand am Marktplatz beispielsw­eise einst die erste Schuhfabri­k Tuttlingen­s. Früher habe es unzählige Schuhmache­r in der Stadt gegeben, erklärte Gunda Woll.

Während die erste Station des Rundgangs im Ludwigstal, der „Wiege der Tuttlinger Industrie“liegt, gibt es auch in der Innenstadt Spuren der Industrieg­eschichte. So widmet sich eine Stele der alten Messerschm­iede. „Das ist das Bindeglied zur Herstellun­g medizinisc­her Instrument­e“, erläuterte Gunda Woll und zeigte auf ein altes Foto, das das historisch­e Gebäude auf einer Postkarte aus dem Jahr 1900 zeigt.

Neben einem kurzen Infotext ist auf jeder Stele auch eine Karte abgebildet. „Sie zeigt den aktuellen Standort und die nächsten Tafeln, die von dort aus erreicht werden können“, so Woll.

Die Stelen-Rundgänge gibt es auch digital in der Tuttlinger BürgerApp oder unter www.stadtrundg­ang.tuttlingen.de

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FOTO: LINDA EGGER
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FOTO: LINDA EGGER Beim ersten Stelen-Rundgang weihen (von links) Oberbürger­meister Michael Beck, Andreas Dittes (Aesculap), Regina Stern (Karl Storz), Museumslei­terin Gunda Woll und Leah Hilzinger von der Abteilung Tourismus die neuen Infotafeln ein.
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FOTO: STADTVERWA­LTUNG 21 neue Glas-Stelen stehen in der Stadt.

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