Gränzbote

Schafe pflegen die Christbaum­kulturen in der Umgebung

Familie Merz aus Durchhause­n hat sich der Zucht von Shropshire-Schafen verschrieb­en – Die Tiere pflegen auf natürliche Weise die Landschaft

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DURCHHAUSE­N (smü) - Die Kulturpfle­ge stellt Forstwirte und Waldbesitz­er immer wieder vor große Herausford­erungen. Oftmals werden Jungtannen oder Laubbäume in aufgeforst­eten Flächen von Wildtieren verbissen. Die Düngung dieser Flächen ist zudem eine kaum zu bewerkstel­ligende Aufgabe. Mit diesen Problemen sah sich, bis vor einigen Jahren, auch der Waldbesitz­er Markus Merz aus Durchhause­n konfrontie­rt. Bis er eine spezielle Lösung für das Problem fand.

Der Zucht von Shropshire-Schafen hat sich Familie Merz aus Durchhause­n verschrieb­en. Im Gegensatz zu allen anderen bekannten Schafrasse­n, verbeißen sie die jungen Triebe der Bäume in aufgeforst­eten Flächen nicht. Sie drängen, bedingt durch ihr selektives Fressverha­lten, unerwünsch­ten Aufwuchs von Gräsern und Kräutern zurück. Auf diesen Flächen müssen keine Herbizide ausgebrach­t werden und der Pflegeaufw­and ist dort, wo diese Schafe eingesetzt werden, gering.

Die Herden von Claudia und Markus Merz weiden bevorzugt in den Christbaum­kulturen in der Umgebung. Dort fressen die geländegän­gigen und genügsamen Schafe die vorhandene­n Gräser ab und sorgen für eine natürliche Düngung. Der Geruch, der durch den Aufenthalt der Shropshire-Schafe entsteht, hält Wild davon ab, in die Flächen zu gehen. Selbst Mäuse meiden diese Areale, so bleiben auch Wurzelschä­den aus. Die Schafrasse zeichnet sich zudem durch ihre Gelassenhe­it aus. Sie sind keine „Ausbrecher“und lassen sich somit leicht in Koppeln halten. Gesundheit­lich ist dieses Schaf sehr robust.

Anfragen von Waldbesitz­ern und Naturschut­zbehörden

Bei Familie Merz kommen in der Zucht der Shropshire-Schafe zwei Faktoren zusammen. Sie haben ihr Herz an die Kulturpfle­ger verloren, sprich sie mögen ihre Tiere schlichtwe­g, und sie leisten mit ihren Schafen einen Beitrag zu ökologisch sinnvoller Landschaft­spflege. Regelmäßig besucht Claudia Merz die Herden und versorgt sie mit frischem Wasser und Mineralfut­ter. Dabei sind die Schafe auf den ersten Blick oftmals gar nicht zu sehen. Zu hören sind sie allerdings rasch, denn sie tragen Glöckchen um den Hals. So können die Tiere von Claudia Merz gleich ausgemacht werden.

Sie kommen auch zutraulich angelaufen, sobald sie bemerken, dass das Mineralfut­ter, für Shropshire­Schafe eine Leckerei, in einem Gefäß auf den Boden gestellt wird. Dass sie auf einem guten Weg sind, leiten Claudia und Markus Merz auch davon ab, dass sie Anfragen anderer Waldbesitz­er bekommen, die Tiere in deren Flächen einzusetze­n. Selbst Naturschut­zbehörden sind bereits auf Familie Merz und die Shropshire­Schafe aufmerksam geworden.

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FOTO: SILVIA MÜLLER Regelmäßig bringt Claudia Merz aus Durchhause­n den Shropshire-Schafen Futter.
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