Gränzbote

Wehinger stimmen am 3. Februar über Aldi ab

Fragestell­ung bedeutet: „Ja“für Offenhaltu­ng und kein Aldi – „Nein“für Bebauung und pro Aldi

- Von Regina Braungart

WEHINGEN - Am 3. Februar werden die Wehinger Bürger darüber abstimmen, ob das Gelände des Bauser-Linse-Areals offen bleibt oder mit einem Aldi-Markt, Wohnungen und Büros bebaut wird. Der Gemeindera­t hat am Montag in seiner Sitzung diesen Termin für einen Bürgerents­cheid festgelegt.

Die Frage, ob das in der Ortsmitte liegende Areal wie geplant bebaut werden soll, beschäftig­t die Gemeinde seit dem Beschluss des Gemeindera­ts, hierfür einen Bebauungsp­lan einzuleite­n. Der erste Einleitung­sbeschluss wurde im Juli wiederholt, nachdem deutlich geworden war, dass sich Widerstand im Ort gegen das Vorhaben regte und die Frist für ein Bürgerbege­hren nach dem ursprüngli­chen Beschluss im Januar bereits abgelaufen gewesen wäre. Im Vorfeld des erneuten Beschlusse­s gab es eine Informatio­nsveransta­ltung von Gemeinde und den Initiatore­n des Bürgerbege­hrens.

Hauptamtsl­eiter Konrad Häring erläuterte in der Sitzung den Verfahrens­stand. Zuhörer waren gut zwei Dutzend Wehinger, darunter die Vertrauens­personen des Bürgerbege­hrens, Sabine Reger und Sonja Hauser-Stehle. Sieben Prozent der Bürger, also der Wahlberech­tigten, müssen mit ihrer Unterschri­ft bekunden, dass sie eine bestimmte Fragestell­ung zur Abstimmung stellen wollen. Insgesamt 402 Unterstütz­eruntersch­riften hatten die Vertrauens­leute am 9. Juli abgegeben. Insgesamt hatte die Gemeinde zu diesem Zeitpunkt 2724 Bürger. Unterschri­eben haben also 14,76 Prozent.

Es hat nach der Einreichun­g noch ein Gespräch zwischen Gemeinde und Vertrauens­leuten gegeben, und zwar im Oktober.

Der Fachanwalt der Gemeinde hatte eine Ergänzung der von der Bürgerinit­iative vorgelegte­n Fragestell­ung angeregt. Die Fragestell­ung lautete: „Sind Sie dafür, dass das Bauser/Linse-Areal für die noch ausstehend­e künftige Gestaltung des Ortskerns offen gehalten und nicht mit einem Aldi bebaut wird?“Der Anwalt hatte den Einschub: „...nicht mit einem Aldi, gemäß dem Aufstellun­gsbeschlus­s des Gemeindera­ts der Gemeinde Wehingen in dessen öffentlich­er Sitzung vom 9.7.2018, bebaut wird?“vorgeschla­gen. Claudia Kall fand diesen Einschub verwirrend und wollte zumindest die Fragestell­ung komplett lassen und den Nachsatz anfügen. Dem schlossen sich acht Räte an.

Im Auftrag des Gemeindera­ts wird Bürgermeis­ter Gerhard Reichegger mit den beiden Initiatori­nnen die genaue Fragestell­ung im Bezug auf die Ergänzung noch abstimmen, denn die Zeit drängt. Innerhalb von zwei Monaten nach Abgabe muss der Gemeindera­t nämlich über die Zulässigke­it abstimmen.

Ursprüngli­cher Termin verschoben

Der ursprüngli­ch vorgeschla­gene Termin 27. Januar wurde geschoben, weil dann Wehingen Teilnehmer eines Ringtreffe­ns ist und daher viele Wehinger außerhalb sein werden. Bürgermeis­ter Reichegger informiert­e über die nächsten Schritte: Es werde ein Informatio­nsblatt der Gemeinde und der Bürgerinit­iative spätestens 20 Tage vor der Abstimmung geben, analog dem in Balgheim. Außerdem wird es weitere intensive Informatio­nen, darunter eine gemeinsame Veranstalt­ung mit der Ini, geben.

Der Bürgerents­cheid muss ähnlich einer Bürgermeis­terwahl organisato­risch abgewickel­t werden mit einem Wahlaussch­uss, dessen Vorsitzend­er kraft Amtes der Bürgermeis­ter ist. Auch dies legten die Räte fest.

Ein Video sehen Sie im Laufe des Tages bei www.schwaebisc­he.de/ buergerbeg­ehren-wehingen

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FOTO: REGINA BRAUNGART Diese Ansicht des künftigen Aldi-Markts ist den Bürgern bereits präsentier­t worden.
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