Sanierung der Mühlheimer Realschule
Im Fokus: Fassade, Dachglaskuppel und Trennwände.
MÜHLHEIM – Rund 6,5 Millionen Euro soll die energetische Sanierung der Mühlheimer Realschule kosten (wir berichteten). Sanierungsbedürftig ist der im Jahr 1979 errichtete Mittelbau, das heutige Hauptgebäude. Der Schwerpunkt der Renovierungsarbeiten liegt in der Fassade, der Glaskuppel auf dem Schuldach und den Trennwänden, wie Mühlheims Realschulleiter Rainer Abbt aufzählt.
Die Fassade
„Die Fassade ist energietechnisch eine komplette Katastrophe“, sagt Abbt. Sie bestehe zu 80 Prozent aus Fenstern, die so alt sind wie die Schule selbst und die noch nie gewechselt wurden. Wenn geheizt wird, gehe viel Wärme verloren, weil die Fensterfläche undicht sei, das treibe die Heizkosten in die Höhe. Die Schüler müssten im Winter nicht frieren, versichert er, sich aber mit der Regulierung der Heizung auseinandersetzen, um eine angenehme Raumtemperatur in den Klassenräumen zu schaffen.
Die Glaskuppel
Das nächste Problem ist die Glaskuppel. „Ich möchte auf die Kuppel trotzdem nicht verzichten, weil sie unsere Schule interessant macht und sie optisch sehr schön ist“, so der Rektor. Ähnlich wie bei der Fassade sind auch hier die Fenster undicht. Während im Winter viel Wärme verloren geht, wird es im Sommer in der Schule unerträglich heiß. Die Hitze staut sich, weil die Glasfensterkonstruktion nicht beschattet werden kann.
Die Trennwände
Das nächste große Manko, laut Abbt, sind die Trennwände zwischen den einzelnen Klassenräumen. Die Verankerung zum Boden und der Decke, an der sie angebracht sind, ist veraltet. Wird nichts unternommen, läuft man Gefahr, dass die Wände umkippen. An einigen Stellen sind sie mittlerweile mit Schrauben befestigt, um das zu vermeiden.
Immer wieder wurde die Realschule in der Vergangenheit renoviert: 2012 wurde das Lehrerzimmer umgebaut, 2013 der Chemiesaal erneuert und 2014 der Biologieraum ausgebessert. Wegen eines Wasserschadens im Lehrerzimmer mussten im Juli dieses Jahr wieder Handwerker an die Arbeit. Im Vergleich zu der bevorstehenden grundlegenden energetischen Sanierung waren das eher Schönheitsmaßnahmen. „Ich finde unsere Schule schön. Aber schön heißt nicht, dass sie den energietechnischen Anforderungen entspricht“, betont Abbt.
Neben der Fassade, der Glaskuppel und den Trennwänden sollen im Zuge der großen Sanierung die Sanitärräume, die Überdachung auf dem Pausenhof und die Schulküche erneurt werden. Ebenso ist angedacht, die Schule mit einem Lift auszustatten, um sie behindertengerechter zu machen. „Wir leisten an unserer Schule Inklusionsarbeit, allerdings können wir keine Schüler aufnehmen, die körperlich eingeschränkt sind. Mit einem Lift wäre das möglich“, erklärt der Rektor. Ob die Realschule letztendlich saniert wird, hängt von der Bewilligung des Fördermittelantrages ab. Dieser ist beim Regierungspräsidium Freiburg bereits gestellt. Mit einer Antwort ist voraussichtlich, so Mühlheims Bürgermeister Jörg Kaltenbach, Mitte nächsten Jahres zu rechnen. Erst nach der Bewilligung des Zuschusses werden vom Gemeinderat weitergehende Beschlüsse eingeleitet. Die Sanierungsmaßnahme kann dann 2020 beginnen, teilt Kaltenbach mit. Der reguläre Unterricht würde in Containern abgehalten werden.