Gränzbote

Das Tonhallena­real ist wohl begehrt

Bürgermeis­ter Bührer berichtet von rund 15 potenziell­en Investoren

- Von Michael Pohl

VILLINGEN-SCHWENNING­EN (sbo) - Ein neuer Versuch unter angeblich anderen Voraussetz­ungen: Das alte Tonhallena­real steht wieder einmal zum Verkauf. Diesmal wird jedoch nicht die komplette Fläche angeboten und die Ansprüche seien auch niedriger.

Das alte Tonhalleng­elände soll verkauft werden. Nach mehrfach gescheiter­ten Versuchen in der Vergangenh­eit verwundert es nicht, dass die Mitglieder des Technische­n Ausschusse­s diesem Vorhaben skeptisch gegenüber stehen. Doch um es vorweg zu nehmen: Im Weg steht dem Projekt keiner von ihnen. Das Ziel der Stadtverwa­ltung ist es, 5000 der insgesamt 8200 Quadratmet­er an einen Investor zu veräußern. Die restliche Fläche ist dem Land BadenWürtt­emberg versproche­n und soll neuer Standort des Amtsgerich­ts werden. Bezüglich der Nutzung der größeren Fläche hat die Verwaltung eine konkrete Vorstellun­g: Angestrebt sind ein „qualifizie­rter Lebensmitt­elnahverso­rger“, vorzugswei­se ein Bio-Markt, qualifizie­rte Handels- und Dienstleis­terflächen sowie ein Hotel mit Gastronomi­e. Und all das als Synergieef­fekt zum Einzelhand­el in der Villinger Innenstadt.

Oberbürger­meister Rupert Kubon spricht trotz dieser Kriterien nicht von einer „eierlegend­en Wollmilchs­au“. Diese sei in der Vergangenh­eit für das viel zitierte Filetstück in Villingen gesucht worden. „Wir sind mittlerwei­le in anderen Dimensione­n“, betonte Kubon. Und auch Bührer begründete auf Nachfrage von Stadtrat Bernd Hezel, warum er zuversicht­lich ist, dass eine Realisieru­ng dieses Mal klappen wird: „Es sind so viele Interessen­ten da. Zudem habe ich schon zig davon bei mir am Tisch sitzen gehabt und 14 bis 15 Investoren auf dem Zettel, die wir direkt anschreibe­n werden.“

Innenstadt wird geschützt

Sowohl Andreas Flöß (Freie Wähler) als auch Frank Bonath (FDP) begrüßen die Herangehen­sweise, auf den Villinger Handel Rücksicht zu nehmen. „Es darf keinesfall­s eine Konkurrenz­situation entstehen“, sagte Flöß. Auch Helga Baur (Grüne) sprach von einer gegenseiti­gen Befruchtun­g, die notwendig sei. Um die Auswahl der Bewerber nicht gleich einzuschrä­nken, ging Bonath sogar soweit, dass er aus der Bewertungs­tabelle, nach der ein Fachgremiu­m die Bewerbunge­n beurteilen soll, die Kriterien „Hotel“und „qualifizie­rter Nahversorg­er“herausnehm­en wollte. Sein Antrag wurde jedoch mit sechs zu acht Stimmen abgelehnt. Beim Beschlussa­ntrag herrschte hingegen (fast) Einigkeit. Das Gremium empfiehlt bei nur einer Enthaltung dem Gemeindera­t das Interessen­serkundung­sverfahren für das 5000 Quadratmet­er große Grundstück vorzuberei­ten.

Sollte der Gemeindera­t in seiner kommenden Sitzung am Mittwoch, 14. November, die empfohlene Vorgehensw­eise so beschließe­n, wird anhand der Beurteilun­gen des Fachgremiu­ms eine Vorauswahl der Bewerbunge­n getroffen. Potenziell­e Investoren dürfen ihre Konzepte dann zu gegebener Zeit im Gemeindera­t vorstellen.

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FOTO: EICH Wie lange liegt diese grüne Wiese noch in Mitten von Villingen? Das alte Tonhallena­real soll verkauft und bebaut werden.

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