Das Tonhallenareal ist wohl begehrt
Bürgermeister Bührer berichtet von rund 15 potenziellen Investoren
VILLINGEN-SCHWENNINGEN (sbo) - Ein neuer Versuch unter angeblich anderen Voraussetzungen: Das alte Tonhallenareal steht wieder einmal zum Verkauf. Diesmal wird jedoch nicht die komplette Fläche angeboten und die Ansprüche seien auch niedriger.
Das alte Tonhallengelände soll verkauft werden. Nach mehrfach gescheiterten Versuchen in der Vergangenheit verwundert es nicht, dass die Mitglieder des Technischen Ausschusses diesem Vorhaben skeptisch gegenüber stehen. Doch um es vorweg zu nehmen: Im Weg steht dem Projekt keiner von ihnen. Das Ziel der Stadtverwaltung ist es, 5000 der insgesamt 8200 Quadratmeter an einen Investor zu veräußern. Die restliche Fläche ist dem Land BadenWürttemberg versprochen und soll neuer Standort des Amtsgerichts werden. Bezüglich der Nutzung der größeren Fläche hat die Verwaltung eine konkrete Vorstellung: Angestrebt sind ein „qualifizierter Lebensmittelnahversorger“, vorzugsweise ein Bio-Markt, qualifizierte Handels- und Dienstleisterflächen sowie ein Hotel mit Gastronomie. Und all das als Synergieeffekt zum Einzelhandel in der Villinger Innenstadt.
Oberbürgermeister Rupert Kubon spricht trotz dieser Kriterien nicht von einer „eierlegenden Wollmilchsau“. Diese sei in der Vergangenheit für das viel zitierte Filetstück in Villingen gesucht worden. „Wir sind mittlerweile in anderen Dimensionen“, betonte Kubon. Und auch Bührer begründete auf Nachfrage von Stadtrat Bernd Hezel, warum er zuversichtlich ist, dass eine Realisierung dieses Mal klappen wird: „Es sind so viele Interessenten da. Zudem habe ich schon zig davon bei mir am Tisch sitzen gehabt und 14 bis 15 Investoren auf dem Zettel, die wir direkt anschreiben werden.“
Innenstadt wird geschützt
Sowohl Andreas Flöß (Freie Wähler) als auch Frank Bonath (FDP) begrüßen die Herangehensweise, auf den Villinger Handel Rücksicht zu nehmen. „Es darf keinesfalls eine Konkurrenzsituation entstehen“, sagte Flöß. Auch Helga Baur (Grüne) sprach von einer gegenseitigen Befruchtung, die notwendig sei. Um die Auswahl der Bewerber nicht gleich einzuschränken, ging Bonath sogar soweit, dass er aus der Bewertungstabelle, nach der ein Fachgremium die Bewerbungen beurteilen soll, die Kriterien „Hotel“und „qualifizierter Nahversorger“herausnehmen wollte. Sein Antrag wurde jedoch mit sechs zu acht Stimmen abgelehnt. Beim Beschlussantrag herrschte hingegen (fast) Einigkeit. Das Gremium empfiehlt bei nur einer Enthaltung dem Gemeinderat das Interessenserkundungsverfahren für das 5000 Quadratmeter große Grundstück vorzubereiten.
Sollte der Gemeinderat in seiner kommenden Sitzung am Mittwoch, 14. November, die empfohlene Vorgehensweise so beschließen, wird anhand der Beurteilungen des Fachgremiums eine Vorauswahl der Bewerbungen getroffen. Potenzielle Investoren dürfen ihre Konzepte dann zu gegebener Zeit im Gemeinderat vorstellen.