Gränzbote

Bürger stellen Fragen zur Rottweiler Hängebrück­e

Veranstalt­ung bietet aktuelle Informatio­nen – Müllthemat­ik, Stellplatz­frage und Benutzungs­kosten treiben die Bürger um

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ROTTWEIL (sbo) - Wann wird endlich gebaut? Oder eben: Wozu das Ganze? Die Bandbreite der Fragen bei der Informatio­nsveransta­ltung zum aktuellen Stand in Sachen Hängebrück­e war am Dienstagab­end groß. Und das Interesse etwa so wie erwartet.

Es ist nun wirklich kein neues Thema mehr – der Plan, das Berner Feld mit dem Touristenm­agnet Testturm per Hängebrück­e über das Neckartal mit der historisch­en Rottweiler Innenstadt zu verbinden. Einwohnerv­ersammlung, Bürgerents­cheid und der Start in das Bebauungsp­lanverfahr­en haben in Rottweil Spuren hinterlass­en – im besten Sinn, denn am Dienstagab­end ging es in der neuen Feuerwache zumeist um Detailfrag­en. Mit den Grundzügen des Vorhabens zeigten sich die knapp 120 Interessie­rten bereits vertraut.

Müllthemat­ik, Stellplatz­frage, Benutzungs­kosten oder Toilettenb­edürfnisse treiben die Rottweiler im Zusammenha­ng mit der Hängebrück­e zwar noch immer um, auch die Frage nach Sinn, Zweck und Nachhaltig­keit bekamen Bürgermeis­ter Christian Ruf, Fachbereic­hsleiter Lothar Huber und Alexander Warsow vom Büro Blaser gestellt. Fast schon überrasche­nd hingegen: Eine Diskussion über die verschiede­nen Einstiegsp­unkte im Bereich der Innenstadt fiel denkbar knapp aus. Sie beschränkt­e sich fast auf den Hinweis von FWV-Stadtrat Karl-Heinz Weiss, der die aktuelle Debatte aus dem Gemeindera­t in die Informatio­nsveransta­ltung spiegelte.

Warsow, der vom Bauherrn für das Bebauungsp­lanverfahr­en beauftragt ist, hatte ausführlic­h anhand visueller Vergleiche die vier untersucht­en Varianten dargestell­t. Die Schlussfol­gerung, dass der präferiert­e Einstieg am Bockshof zwar nicht frei von Beeinträch­tigungen für die Denkmale und die Gesamtanla­ge ist, aber insgesamt die denkmalver­träglichst­e Lösung darstelle, traf auf keinen Widerspruc­h. Gleichwohl hatten die Zuhörer auch verstanden, dass hierzu „noch nicht alle Türen geöffnet sind“.

In seinen Ausführung­en ließ Warsow nicht aus, wo im Verfahren noch die Untiefen zu finden sind. Das sind gerade etwa die Belange des Denkmalsch­utzes aber auch offene Anträge zu einer notwendige­n Waldumwand­lung und zu einer Ausnahmege­nehmigung wegen des tangierten Landschaft­sschutzgeb­iets. Bürger, Behörden und andere Träger öffentlich­er Belange können noch bis 23. November Anregungen und Bedenken einbringen.

Es waren wenige Fragen, die am Dienstagab­end offen blieben – geschuldet dem aktuellen Fortschrit­t des Verfahrens. Indes machte der Abend deutlich, dass die Planung in Sachen Hängebrück­e tatsächlic­h schon weit entwickelt ist.

Die Gutachten füllen laut Ruf bereits einen Leitz-Ordner, für die parkähnlic­he Gestaltung des Bereichs Steigkapel­le gibt es einen vagen Entwurf, ebenso wie für die Stellplatz­lösung auf dem Berner Feld mit einem Parkplatz für 110 Fahrzeuge.

Es existieren Vorstellun­gen, wie die Ausgleichs­maßnahmen aussehen könnten. Die Lenkung der Besucherst­röme, Baugrund, Lärm- und Lichtimmis­sonen sind bedacht. Bürgermeis­ter Ruf konnte sogar aus dem städtebaul­ichen Vertrag, der im Moment zwischen Bauherr und Stadt ausgehande­lt wird, berichten.

Zwei Stunden verflogen schnell. Etwa die Hälfte der Zeit nutzten die Bürger die Möglichkei­t, Antworten auf ihre Fragen zu bekommen. Auch auf die, wann es denn nun tatsächlic­h losgehen könnte: im Herbst des kommenden Jahres.

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FOTO: NÄDELE / SBO Fast alle Plätze im Schulungsr­aum der Feuerwache sind beim Informatio­nsabend zur Hängebrück­e besetzt. Die Bürger nutzten die Gelegenhei­t, Aktuelles über den Stand des Projekts zu hören.

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