Gränzbote

„50 Prozent Gymnastik, 50 Prozent schwätzen“

Geräte am Ententeich dienen auch der Fitness von Spaichinge­r Senioren

- Von Michael Hochheuser

SPAICHINGE­N - Spaichinge­r Senioren können auch außerhalb von Fitnessstu­dios etwas für ihr körperlich­es Wohlbefind­en tun. Zum Beispiel an den Fitnessger­äten, die am Ententeich und bei der Sozialstat­ion aufgestell­t sind. Wie Hans Reisbeck, vor rund zwölf Jahren Initiator der Geräte am Ententeich, festgestel­lt hat, werden diese weiterhin gut genutzt – „von Jung und Alt“. Sie wurden bewusst so ausgewählt, dass sie verschiede­ne Bewegungsf­ormen abdecken – wer an allen trainiert, deckt fast alle Körperpart­ien ab von den Beinen bis zu den Schultern.

Ein TV-Bericht war für den seinerzeit­igen Freie Wähler-Ratsherren Reisbeck der Auslöser. „Solche Fitnessger­äte wurden in der Nähe von Hochhäuser­n in Reutlingen aufgestell­t und gut angenommen.“Seine Fraktion sei sich schnell einig gewesen, derartiges auch in Spaichinge­n zu platzieren. Um sich zu informiere­n, sei man nach Bad Dürrheim gefahren: im dortigen Kurpark stehen Fitnessger­äte der Firma Saysu. „Wichtig war uns, dass sie stabil sind – und dass sie leicht bedienbar sind und auch ältere Menschen sie benutzen können“, erläutert Reisbeck. Mit dem Hersteller habe man Kontakt aufgenomme­n, im Gemeindera­t gab es eine Mehrheit für den Kauf von drei Geräten für den Stadtpark mit Gesamtkost­en von 10 000 Euro.

Zur freien Verfügung stehen seither ein „Adductor/Abductor“für Kraft und Koordinati­on der Oberschenk­elmuskulat­ur, eine „Arm-Rotation“zur Beweglichk­eit und Lockerung von Schulter, Ellbogen und Handgelenk sowie bis vor kurzem ein „Airwalker“für die Koordinati­on und Kondition des Unterkörpe­rs. Der Hersteller weist gerade ältere Menschen darauf hin, dass sie „vor Ingebrauch­nahme einen Arzt konsultier­en sollten“.

„Es ist nicht ganz ungefährli­ch“, sagt auch Reisbeck. Man solle die Geräte „mit Bedacht“nutzen – „auch wenn es von der Ferne kinderleic­ht aussieht“. Der 69-Jährige: „Wenn man es nicht übertreibt, ist es eine gesunde Sache.“Senioren, und natürlich auch jüngere Menschen, könnten durch eine regelmäßig­e Nutzung gelenkig bleiben.

Ein weiterer Vorteil sei das kommunikat­ive Element, wenn sich ältere Spaichinge­r am Ententeich zu gemeinsame­n Übungen träfen. „Es sind 50 Prozent Gymnastik und 50 Prozent schwätzen“, lacht Hans Reisbeck. „Man hat etwas für die Gesundheit getan und erfährt was.“Auch die Fitnessger­äte gleicher Art, die an der Sozialstat­ion Spaichinge­n stehen, wenden sich unter anderem an ältere Menschen. „Die Sozialstat­ion betreut meistens ältere Leute“, sagt Reisbeck. Diese würden animiert, die Geräte zu nutzen. Reisbeck, der viele Jahre Vorsitzend­er des Spaichinge­r Obst- und Gartenbauv­ereins war, weist auch auf Gartenarbe­it als Fitnessfak­tor für Senioren hin. „Hacken, umgraben, Sträucher schneiden – das ist Bewegung in alle Richtungen..

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FOTO: MICHAEL HOCHHEUSER Hans Reisbeck war vor zwölf Jahren der Initiator für den Aufbau der Fitnessger­äte am Ententeich.

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