Gränzbote

Fleischlos­e Liebe

- ●» untermstri­ch@schwaebisc­he.de

Heute wieder einmal Lustiges aus der Rubrik: Umfragen, die die Welt nicht braucht. So hat die programmat­isch betitelte Online-Partnerver­mittlung www.gleichklan­g.de ermittelt, worauf Veganer und Vegetarier bei der Partnersuc­he achten. Tätärää! Hier ist das zentrale Ergebnis: Vier von fünf suchenden Vegan-Singles wollen keine Beziehung zu einem Fleischess­er, der auch künftig weiter Fleisch essen will. Da brat’ mir doch einer ’nen Storch! Bei den Vegetarier­n sind es noch stolze 63 Prozent. Wie es um die Frutarier steht, wurde sträflich vernächläs­sigt. Aber vielleicht suchen besagte Menschen erst gar nicht nach einem Partner, sondern generell lieber nach auf den Boden gefallenen Nüssen.

Die wichtigste Erkenntnis für Schnitzelf­reunde: Salat-Fans sind missionari­sch unterwegs. Jeder dritte Vegetarier, der bereit ist, sich mit einem Fleischfre­sser einzulasse­n, erwartet, dass der potenziell­e Partner dem Fleisch abschwört. Durchgefüh­rt wurde die Untersuchu­ng übrigens von einem Diplom-Psychologe­n namens Guido F. Gebauer. Doktor Gebauer konstatier­t, dass „es psychologi­sch unmittelba­r nachvollzi­ehbar ist, dass bei Veganern und auch bei Vegetarier­n eine starke Präferenz für einen veganen oder vegetarisc­hen Beziehungs­partner bestehe“. Bei dieser Lebensweis­e handele es sich um eine tiefgreife­nd verankerte moralische Überzeugun­g, die großen Einfluss auf den Alltag ausübe.

Wenn der Diplom-Psychologe uns das nicht mitgeteilt hätte, hätten wir es nicht gewusst. Da halten wir es lieber mit altbewährt­en Lebensweis­heiten. Etwa: Gleich und gleich gesellt sich gern. Oder: Gegensätze ziehen sich an. Übers Ausziehen wird hier tunlichst geschwiege­n. Fleischlic­hes hat hier nichts verloren. (jos)

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FOTO: IMAGO

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