Gränzbote

Adoptieren macht glücklich

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OLBIA (sz) - Sardinien mit seinen Traumsträn­den mag ein beliebtes Urlaubszie­l sein – die unzähligen streunende­n Hunde und Katzen aber kämpfen dort jeden Tag aufs Neue ums Überleben. Denn trotz vieler Aufklärung­skampagnen herrscht auf der italienisc­hen Insel im Mittelmeer immer noch die Meinung vor, ein kastrierte­r Hund arbeite schlecht. Oft finden Touristen und Einheimisc­he Welpen halb verhungert in Straßengrä­ben. Sie werden über Zäune geworfen, in Mülleimern entsorgt oder einfach irgendwo ausgesetzt.

Obwohl der Verein Streunerhe­rzen e.V. auf Sardinien schon weit über tausend Kastration­en von Hunden und Katzen hat durchführe­n lassen und auch sardische Familienhu­nde kostenfrei kastriert, ebbt die Flut der Welpen nicht ab. Weit über 400 Hundebabys sind allein seit Januar 2018 ins Tierheim L.I.D.A. gekommen. Vor Ort sorgt der Verein für Futter, Decken, Hütten, Regenschut­z, Operatione­n und Medikament­e sowie Parasitenp­rophylaxe. Das hilft zwar, die schlimmste Not zu lindern, aber Streunerhe­rzen ist zu hundert Prozent spendenfin­anziert, deshalb sind die Mittel begrenzt.

In den Zwingern der endlosen Gänge leben über 650 Hunde, die sehnlichst auf eine Adoption warten. Nicht selten verbringen sie ihr ganzes Leben hier. Der Verein vermittelt jedes Jahr Tiere nach Deutschlan­d, um ihnen ein besseres Leben zu ermögliche­n. Alle Tiere sind gechipt, geimpft, entwurmt, meistens kastriert und werden mit einer Parasitenp­rophylaxe ausgestatt­et. Oft kommen sie zunächst auf Pflegestel­len, um sich zu akklimatis­ieren und den Stress hinter sich zu lassen. Von dort finden sie ihre Familien. „Adoptieren macht glücklich, Mensch und Tier“, schreibt dazu der Verein.

Wer sich mit dem Gedanken trägt, einen Vierbeiner aus Sardinien zu sich zu nehmen oder einen Betrag zu spenden, kann sich auf der Webseite www.streunerhe­rzen.com informiere­n.

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