Gränzbote

Mehr Polizei in der Färberstra­ße

Kneipenmei­le steht auf Prioritäte­nliste ganz oben – Mehr Probleme in der warmen Jahreszeit

- Von Eva-Maria Huber

VILLINGEN-SCHWENNING­EN (sbo) - Anwohner ziehen frustriert weg, Nutzer sozialer Netzwerke überschlag­en sich mit Kritik und fordern mehr Polizeiprä­senz in der Färberstra­ße. Die ist jetzt seit kurzem da, zumindest am Wochenende.

Groß war auch die Resonanz in den sozialen Netzwerken auf einen Bericht über die Entwicklun­gen in der Färberstra­ße: Geschrei bis in den frühen Morgen, Müll auf dem Pflaster, Schlägerei­en, Gestank, so beschreibe­n manche Anwohner das Wochenend-Szenario. Einige sind entnervt weggezogen, auch weil sie sich mit ihrem Ärger alleine gelassen fühlen. Und mit „diesem gestörten Sicherheit­sgefühl wollen wir nicht mehr länger leben“, erzählt ein ExBewohner aus dem besonders betroffene­n Teil der Kneipenmei­le.

Nicht nur Facebook-Nutzer fordern schon seit geraumer Zeit mehr Polizei in der angesagten Straße. Seit Oktober gibt es das, was viele für die Färberstra­ße wünschen. Harri Frank, von der Pressestel­le des Polizeiprä­sidiums Tuttlingen, bestätigte, dass „verstärkt Streifen, zu Fuß und mit dem Auto“ab 1 Uhr die ganze Nacht unterwegs seien. Dies sei die Folge eines Konzepts, das in Abstimmung mit der Stadt VS entstanden sei, „denn die Färberstra­ße steht auf der Prioritäte­nliste der Polizei ganz oben“. Ziel, fügt Oxana Brunner, Pressespre­cherin der Stadt hinzu, sei es, „bestimmte Gebiete in der Stadt zu bestimmten Zeiten zu bestreifen“. Es gebe zudem gemeinsame Streifen zwischen dem Kommunalen Ordnungsdi­enst und der Polizei.

Wie lange die Polizisten verstärkt Streife fahren werden? Dazu kann Frank noch nichts sagen, natürlich könne man eine erhöhte Präsenz schon allein aufgrund der Personalde­cke nicht das ganze Jahr über fahren. Diese Frage hänge letztendli­ch auch davon ab, wie sich die Zahl an Straftaten in der Straße entwickeln. Bislang sehe es ganz gut aus, so Frank: Eine Körperverl­etzung, eine Ruhestörun­g, eine Sachschädi­gung. Eine trügerisch­e Ruhe? Der Polizeispr­echer führt die derzeit entspannte Lage auf die Jahreszeit zurück: Ab Mai oder Juni können „wir davon ausgehen, dass es wieder mehr Probleme geben wird“.

Befragte Gastronome­n stimmen zu: „Jetzt ist es ruhig, aber das ändert sich, sobald es wieder wärmer wird.“Falls die Anzeigen und Beschwerde­n wieder steigen sollten, so Frank, werde die Polizei auch wieder mehr Präsenz zeigen. Das ist ganz im Sinne des neuen Oberbürger­meisters, Jürgen Roth. Auch er stellt sich vor, bestimmte „Punkte“in der Stadt, an denen Bürger sich unsicher fühlen, verstärkt überwachen zu lassen: „Das gibt den Menschen Sicherheit.“

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FOTO: ARCHIV Nutzer von sozialen Netzwerken fordern mehr Polizeiprä­senz in der Färberstra­ße in Villingen-Schwenning­en.

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