Höfe wegen verunreinigten Futters gesperrt
ESSEN/HANNOVER (dpa) - Nach der Lieferung von belastetem Geflügelfutter an Höfe in Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen sind zahlreiche Betriebe vorsorglich gesperrt worden. Allein in Nordrhein-Westfalen seien 41 Betriebe betroffen, teilte das Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz (Lanuv) mit. Einzelne Lieferungen gingen auch an Höfe in Hessen und Niedersachsen.
Das niedersächsische Landwirtschaftsministerium hatte am Mittwoch über 27 betroffene Betriebe informiert. Je ein Hof wurde auch in Sachsen-Anhalt, Brandenburg und Thüringen gesperrt. Bei der Belastung handele es sich um ein PCB-Gemisch. Polychlorierte Biphenyle sind giftige Substanzen, die nur sehr schwer abbaubar seien.
Eine akute Gesundheitsgefahr besteht nach Angaben der Behörden nicht, da sich die PCB-Werte im Nanogrammbereich bewegen. Belastetes Geflügel und Eier seien aus dem Verkehr gezogen worden, noch ehe sie in den Handel gelangten, hatte eine Sprecherin des Landesamtes in Nordrhein-Westfalen gesagt.
Das belastete Futter stammt vom Futtermittelhersteller Agravis. Mehrere Hundert Tonnen des Geflügelfutters seien in Umlauf gekommen, so das Unternehmen mit Sitz in Münster und Hannover am Donnerstag. Der giftige Stoff sei in einer Niederlassung im ostwestfälischen Minden in das Geflügelfutter geraten. Als Ursache für die Verunreinigung wurden laut Ministerium in Hannover Lackabsplitterungen in zwei Verladezellen des Futtermittelherstellers ermittelt. Die Firma bedauere den Vorfall und habe Maßnahmen ergriffen, um Ähnliches in Zukunft zu verhindern.