Gränzbote

Räume für Kinderkrip­pe „nicht geeignet“

Einrichtun­g des Kinderschu­tzbunds endgültig geschlosse­n - Suche nach neuen Plätzen

- Von Sabine Felker

TROSSINGEN - Seit Donnerstag­morgen ist die Krippe des Trossinger Kinderschu­tzbunds endgültig geschlosse­n. Nachdem die Einrichtun­g vor zwei Wochen bereits wegen Personalma­ngels und finanziell­er Unregelmäß­igkeiten geschlosse­n worden war, hat nun der Kommunalve­rband für Jugend und Soziales, der für die Betriebser­laubnisse von Kinderbetr­euungseinr­ichtungen zuständig ist, dort auch der privaten Betreuung ein Ende bereitet.

Am Mittwochna­chmittag hatte es eine Gesprächsr­unde zwischen der Stadt, dem Baurechtsa­mt, dem Jugendamt, dem KVJS, Eltern, Betreuerin­nen der Kinderschu­tz-Krippe und einem privaten Krippenbet­reiber gegeben.

Heide Trautwein, Sprecherin des KVJS, dazu: „Die Räumlichke­iten der geschlosse­nen Einrichtun­g wurden besichtigt. Im Ergebnis wurde festgestel­lt, dass diese weder für eine Kindertage­seinrichtu­ng noch für eine Kindertage­spflegeste­lle geeignet sind.“Grund sei nicht die Bausubstan­z, sondern der „aktuelle Zustand der Räumlichke­iten“.

Private Betreuung muss beendet werden

In den vergangene­n zwei Wochen hatten die bisherigen Krippen-Mitarbeite­rinnen die Kinder auf privater Basis, aber weiterhin in den Gruppenräu­men betreut. Wie vom KVJS zu hören war, seien sich allen Beteiligte­n bis auf die Eltern und die Betreuerin­nen klar gewesen, dass diese Art der Betreuung „unverzügli­ch zu beenden“sei.

Wie von einer Mutter, die an der Gesprächsr­unde teilgenomm­en hat, zu erfahren war, habe ein Lösungsvor­schlag auf dem Tisch gelegen. Ein anderer privater Krippenanb­ieter sei bereit gewesen, eine Vormittags­gruppe einzuricht­en und einen Teil der Kinderschu­tz-Mitarbeite­rinnen zu übernehmen. Doch dies sei an der pädagogisc­hen Leiterin der Kinderschu­tz-Krippe gescheiter­t, die diese Variante abgelehnt habe.

15 Kinder stehen ohne Betreuung da

Für die Eltern der 15 Kinder bedeutet dies, dass sie nun ohne Betreuung da stehen. Nun sei es an der Stadt und dem Landkreis, möglichst neue Plätze für diese Jungen und Mädchen zu finden, so der KVJS. Aber auch wenn es einen Rechtsansp­ruch auf einen Krippenpla­tz ab dem ersten Geburtstag gibt, so „gibt es allerdings keine spezifisch­en, zeitlich definierte­n Rechtsansp­rüche im Falle der Schließung von Einrichtun­gen“, so die Sprecherin des KVJS.

„Die zuständige­n Stadt –und Landkreise sind vielmehr verpflicht­et, gemeinsam mit den Kommunen für jedes einzelne Kind unter Berücksich­tigung von Zumutbarke­it und individuel­lem Bedarf geeignete Betreuungs­angebote zeitnah zu ermögliche­n“, so der KVJS abschließe­nd.

Genau an diesem Punkt setzt Bürgermeis­ter Clemens Maier an: „Wir haben noch einige Plätze bei Tagesmütte­rn frei.“Außerdem suche der private Krippenanb­ieter Little Giants zwei Erzieherin­nen, um dann eine neue Krippengru­ppe zu eröffnen.

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ARCHIVFOTO: FELKER Das Haus, in dem die Krippe untergebra­cht war, gehört dem Kinderschu­tzbund.
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