Gränzbote

Selbstjust­iz via Web

- Von Caroline Messick

Tatort – Treibjagd (So.,

ARD, 20.15 Uhr) - Es ist ein ungewöhnli­cher Einstieg, den Regisseuri­n Samira Radsi für diese Folge des deutschen Prime-Time-Kri- mis am Sonntag gewählt hat. Denn dieser Hamburger „Tatort“kommt zunächst ohne Leiche aus. Aber keine Angst, die Bluttat lässt nicht allzu lange auf sich warten. Diese treibt die beiden Hamburger Ermittler Julia Grosz (Franziska Weisz) und Thorsten Falke (Wotan Wilke Möhring) wie bei einer Hetzjagd durch Wald, Wiesen und das Internet.

Ein Hamburger Vorort wird von einer Einbruchse­rie heimgesuch­t. Der jüngste Fall ruft die „Soko“auf den Plan. Wegen des ausbleiben­den Ermittlung­serfolges geraten Grosz und Falke unter Druck. Der Täter scheint gefunden, als ein junger Mann mit osteuropäi­schem Akzent im Verhörraum Platz nimmt. Doch da Grosz und Falke keine handfesten Beweise gegen den Mann haben, müssen sie ihn wieder gehen lassen. Als er mit einer Komplizin erneut in ein Haus einbricht, nimmt die Story Fahrt auf.

Die Drehbuchau­toren Florian Oeller und Benjamin Hessler hetzen die Protagonis­ten durch die Prärie. Der Titel hält also, was er verspricht. Auch die Rollenvert­eilung von Täter und Opfer verschafft der Geschichte den nötigen Kick. Schade nur, dass die „Treibjagd“aufs Web ausgeweite­t wird. Denn der Online-Shitstorm, den die Nachbarn bis zum Rufmord steigern, wirkt allzu gewollt.

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