Sky lässt ein neues U-Boot untertauchen
Die Fortsetzung von „Das Boot“strickt die Geschichte weiter
Es ist ein Meilenstein der deutschen Film- und Fernsehgeschichte, ein Meisterwerk mit Kultcharakter: „Das Boot“von Wolfgang Petersen kam 1981 in die Kinos und sorgte vier Jahre später als TVMehrteiler für Furore. Jetzt strickt der Bezahlsender Sky den Klassiker in Form einer Eventserie fort, die sich gleich in zwei wesentlichen Punkten vom Original unterscheidet: Diesmal geht es auch um die französische Widerstandsbewegung Résistance – und diesmal ist eine Frau die zentrale Heldin. Vom 23. November an zeigt Sky das achtteilige Fernsehevent über das Schicksal einer deutschen U-Boot-Besatzung im Zweiten Weltkrieg freitags in Doppelfolgen sowie online auf Abruf.
Bei Buchheim war 1941 Schluss
Wolfgang Petersens „Das Boot“endet 1941, als das deutsche U-Boot U-96 im Hafen von La Rochelle bei einem Bombenangriff versenkt wird. Die Serie erzählt eine neue Geschichte, ihre Handlung beginnt 1942 im von den Nazis besetzten Frankreich. Die Atlantikschlacht ist auf dem Höhepunkt, die wenigsten Männer an Bord der U-Boote überleben
lange. In La Rochelle macht sich die Besatzung von U-612 bereit zur Jungfernfahrt, angeführt vom unerfahrenen Kommandanten Klaus Hoffmann:
Hauptdarsteller Rick Okon tritt als „Kaleun“(kurz für Kapitänleutnant) in die Fußstapfen von Jürgen Prochnow. Die 40 Mann an Bord geraten in der klaustrophobischen Enge schnell aneinander und schon eskaliert die Rivalität zwischen Hoffmann und dem Ersten Wachoffizier Karl Tennstedt (August Wittgenstein).
Doch die zentrale Rolle in der Fortsetzung spielt eine Frau, die junge Elsässerin Simone Strasser (Vicky Krieps). Sie arbeitet in La Rochelle als Übersetzerin für die deutsche Marine und lernt eine Kämpferin der französischen Widerstandsbewegung Résistance kennen. Als ihr Vorgesetzter, Gestapo-Chef Hagen Forster (Tom Wlaschiha, bekannt aus „Game of Thrones“), eine Freiheitskämpferin verhaftet und foltert, gerät Simone zwischen die Fronten.
Aufwendiger Dreh
Mit „Das Boot“will Sky an den Erfolg der Serie „Babylon Berlin“anknüpfen. Die acht je einstündigen Episoden haben 26,5 Millionen Euro verschlungen und man merkt von der ersten Minute an, dass man es mit einem prestigeträchtigen Mammutprojekt zu tun hat. Schon die Anfangsszene, in der ein deutsches U-Boot zu den Klängen der weltberühmten Titelmelodie von Klaus Doldinger von Wasserbomben zerstört wird, ist spektakulär. Gedreht wurde die mit Digitaleffekten gespickte TorpedoSaga an 105 Tagen unter anderem an Originalschauplätzen in La Rochelle und in einem großen Meerwasserbecken auf Malta. Die Szenen an Bord wurden in einem riesigen Holzmodell der Innenräume inszeniert, für die Außenszenen diente eine 67 Meter lange U-Boot-Attrappe, die vor 18 Jahren für den amerikanischen Kriegsfilm „U-571“mit Matthew McConaughey im Einsatz war.
Der Filmklassiker „Das Boot“aus dem Jahr 1981 ist nicht zuletzt wegen seiner großartigen Darstellerriege so legendär – unter anderem gingen Jürgen Prochnow, Herbert Grönemeyer, Jan Fedder, Martin Semmelrogge, Uwe Ochsenknecht und viele mehr auf Tauchstation. Ob die Fortsetzung mit ihrem Ensemble aktueller Jungstars dem Klassiker das Wasser reichen kann, muss jeder Zuschauer für sich selber entscheiden. Regie führte Andreas Prochaska, der eine zweite Staffel nicht ausschließt – schließlich gibt es anders als im Original in der Neuauflage keinen Bombenangriff, dem Boot und Besatzung zum Opfer fallen.
Serie „Das Boot“ab Freitag, 23.11., 20.15 Uhr, Sky.