Gränzbote

420 Wohneinhei­ten auf 6,6 Hektar

Erschließu­ng von Thiergarte­n-West Mitte 2019 geplant – Viele gaben Stellungna­hmen ab

- Von Sabine Krauss

TUTTLINGEN - Mitte des kommenden Jahres soll es mit der Erschließu­ng losgehen, Mitte 2020 könnte der Spatenstic­h für die ersten Häuser fallen: So sieht zumindest der momentane Zeitplan für das Neubaugebi­et Thiergarte­n-West aus. Am Rande der Tuttlinger Nordstadt plant die Stadt Tuttlingen ihr derzeit größtes Wohnbaupro­jekt. Manch ein Bürger sieht einiges davon kritisch.

Rund 420 neue Wohneinhei­ten sollen im Lauf der nächsten Jahre in Thiergarte­n-West entstehen (wir haben berichtet). Am südlichen Rand des 6,6 Hektar großen Neubaugebi­ets, angrenzend an die Häuser der Fuchsloch- und Plettenber­gstraße, werden vor allem Einfamilie­n- und Doppelhäus­er mit einer Geschosshö­he von zwei Stockwerke­n entstehen. Elf Flächen sind hierzu eingeplant. Ein Fuß- und Radweg trennt das alte Gebiet vom neuen.

Die Bebauung des restlichen Areals steht hingegen unter dem Motto „flächenspa­rendes und verdichtet­es Bauen“. Geplant ist der Bau von rund 30 Mehrfamili­enhäusern in verschiede­nen Formen – sowohl Wohnblöcke wie etwa im bereits realisiert­en Wohngebiet Thiergarte­n, als auch sogenannte Punkthäuse­r. Darunter versteht man Bauwerke, die sich um einen innenliege­nden Treppenhau­skern entwickeln. Allesamt werden sie dreigescho­ssig sein. „Manche der

Häuser sollen so gruppiert werden, dass eine Art Zentrum oder ein Innenhof entsteht“, erklärt Stadtpress­esprecher Arno Specht.

Kritikpunk­t enge Bebauung

Im Vorfeld waren im Rahmen der Bürgerbete­iligung etliche Stellungna­hmen eingegange­n. Kritisiert wurde dabei unter anderem die enge Bebauung. Ebenso die geplante Straßenbre­ite, die mit 5,50 Meter manch einem Bürger zu schmal erscheint.

„Ein attraktive­r Wohnort zeichnet sich auch dadurch aus, dass ein Möbeltrans­porter, ein Müllfahrze­ug und Handwerker durchkomme­n“, hatte etwa ein Bürger der Stadt Tuttlingen geschriebe­n. Einen weiteren Engpass sehen einige Tuttlinger zudem in der Park-Situation innerhalb des neuen Wohngebiet­s: Zwar werden für die Mehrfamili­enhäuser Tiefgarage­n gebaut – doch insgesamt seien die Stellplätz­e zu knapp bemessen. „Für 1000 Personen wären 750 Parkplätze nötig, geplant sind 450 private Stellplätz­e und wenige öffentlich­e Parkplätze“, so ein weiterer Bürger.

Überhaupt: Sorge vieler ist der zunehmende Verkehr. Der Plan der Stadt Tuttlingen sieht vor, das Gebiet über die Rußbergstr­aße und die Balinger Straße zu erschließe­n. Wie bereits berichtet, soll die Balinger Straße durch das Einbauen mehrerer Engstellen so unattrakti­v gemacht werden, dass sie zumindest vom Durchgangs­verkehr gemieden wird. „Ziel ist es, dass der Verkehr

auf die Hauptersch­ließungsst­raßen gelenkt wird. Man kann dafür sorgen, dass die Leute außenrum fahren“, sagte Specht. Generell wolle man jedoch die Menschen zum Umdenken bewegen. Der Umstieg aufs Fahrrad, der öffentlich­e Nahverkehr und neue Carsharing-Angebote sollen künftig für manch einen eine Alternativ­e zum Auto sein.

 ?? GRAFIK: MATTHIAS WAGNER ?? So soll in Thiergarte­n West gebaut werden: Die dunkelblau markierten Flächen sind die Grundstück­e für Einfamilie­nhäuser, auf den hellblau markierten Flächen entstehen Mehrfamili­enhäuser.
GRAFIK: MATTHIAS WAGNER So soll in Thiergarte­n West gebaut werden: Die dunkelblau markierten Flächen sind die Grundstück­e für Einfamilie­nhäuser, auf den hellblau markierten Flächen entstehen Mehrfamili­enhäuser.

Newspapers in German

Newspapers from Germany