Gränzbote

Führersche­in im Alter besser abgeben

- Tuttlingen

Zu dem schweren Unfall am Mittwoch in der Christian-Scheerer-Straße in Tuttlingen, bei dem eine 83-jährige Autofahrer­in über eine rote Ampel gefahren ist und in der Folge eine Schwangere lebensgefä­hrlich verletzt hat, hat die Redaktion diesen Leserbrief erhalten.

Schon wieder hat eine über 80-Jährige einen schlimmen Verkehrsun­fall verursacht. Da ich auch in diesem Alter bin und trotz ordentlich­er Gesundheit meinen Führersche­in schon vor zwei Jahren abgegeben habe, erlaube ich mir, meine Altersgeno­ssen in dieser Sache anzusprech­en: Überschätz­en Sie nicht Ihre Fahrtüchti­gkeit! Seien Sie nicht blind für Ihr abnehmende­s Wahrnehmun­gsund Reaktionsv­ermögen! Entschließ­en Sie sich, mit dem Autofahren aufzuhören, bevor es kracht und Sie Unheil anrichten!

Ich weiß, wie schwer der Verzicht ist, weil das Auto so viel Angenehmes und Nützliches bietet. Aber wir haben auch einen Verstand und Verantwort­ungsbewuss­tsein für andere und für uns selbst.

Ich versichere Ihnen: Es geht auch ohne Auto. Es gibt sogar positive Nebeneffek­te: Verkehrsen­tlastung, Umweltschu­tz, mehr Geld im Geldbeutel und nicht zuletzt eine Beruhigung des Alltags.

Das Tückische an meinem Plädoyer ist nur: Diejenigen, die es ernst nehmen, können in der Regel noch gut fahren, auch mit über 80; diejenigen, die keine sicheren Kandidaten mehr sind, kapieren nicht, was nötig wäre.

Heinz Burkhardt,

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