Die Welt ein bisschen besser machen
Die diesjährige Weihnachtsaktion unserer Zeitung unterstützt wieder zahlreiche lokale Initiativen
LANDKREIS TUTTLINGEN - Auch in diesem Jahr bitten die Schwäbische Zeitung und die Caritas in ihrer Weihnachtsaktion „Helfen bringt Freude“um Spenden für wohltätige Zwecke. Zum einen sollen dadurch jesidische Flüchtlinge in den Camps Mam Rashan und Sheikhan im Nordirak unterstützt werden. Aber auch mehrere Aktionen aus dem Kreis Tuttlingen sollen davon profitieren. Dabei setzt unsere Zeitung auf Kontinuität und hat für dieses Jahr wieder die Projekte ausgewählt, die schon im vergangenen Jahr unterstützt worden sind. Aber auch zwei neue Initiativen kommen hinzu.
Tuttlingen
„Licht des Lebens“
Der Verein des Möhringers Sebastian Braun möchte in Indien eine Schule bauen. Zusammen mit seinem Vater unterstützt er in dem Dorf Aswaraop bereits drei Kinderheime. Den Kindern soll die Schule Perspektiven für ein besseres Leben bieten und Platz für rund 300 Kinder bieten. „Women for Women“von den Tuttlingern Christina und Bernhard Schreiber setzt das Geld in Kenia ein. Dort sorgt der Verein dafür, dass alleinerziehende Frauen eine Kuh bekommen, durch die sie sich und ihre Kinder besser selbstversorgen können. Die verwitweten oder von ihren Männern verlassenen Frauen haben kaum Möglichkeiten, sich selbst finanziell zu versorgen und leben oft von der Hand in den Mund.
Beim Huarmaca-Projekt des Tuttlinger Weltladens werden mehrere Dörfer in Peru unterstützt. Für die Bewohner soll eine bessere Lebensgrundlage geschaffen werden. Diesbezüglich werden laut HansMartin Schwarz, der mit Martina Gröne in Tuttlingen die Peru-Hilfe koordiniert, etwa Gemüsegärten oder Fischteiche angelegt. Zudem soll das Land als Schutz vor der Erosion aufgeforstet werden. Als Vertreter für die peruanische Stadt Piura setzt „Redad“(neues Projekt) sich für die Themen Umwelt und Schutz der natürlichen Ressourcen ein. Der Verein, der von Martina Gröne unterstützt wird, hat das Ziel, die Öffentlichkeit über wirtschaftliche, ökonomische, soziale, kulturelle und politische Risiken sowie Umweltschäden aufzuklären, die durch die dortigen chinesischen Minen ausgelöst werden. Die Rechte der betroffenen Dörfer, Gemeinden und Kleinbauern sollen gestärkt werden.
Die katholische Kirche in Tuttlingen bietet Hilfe für das Kinderheim
„Egipat u Sarajevu" im bosnischen Sarajevo. Sie lässt die Spenden der von Ordensschwestern betriebenen Anlaufstelle für 20 verwaiste oder aus schwierigen sozialen Verhältnissen stammenden Kindern zugute kommen. Dabei spielen weder Konfessionen, noch Herkunft oder Hautfarbe der Kinder eine Rolle.
Im Upcycling-Projekt „Buntgut“der Caritas finden Frauen mit Fluchtgeschichte die Gelegenheit, beim Angebot „Sprache und Nähen“Deutsch zu lernen, ihre Deutschkenntnisse zu vertiefen und die Näherei zu erlernen. Ergänzend hinzugekommen ist eine Weberei. Stoffe, die nicht vernäht werden können, finden dort eine Restverwertung. Mit „Fair statt Flucht“(neues Projekt) möchte die Caritas den nachhaltigen Handel und den bewussten Umgang mit Ressourcen fördern. Schülern werden dabei anhand von einem Schulungsmodul Kenntnisse über die Herstellung von Kleidung vermittelt. Dabei werden Informationen über die Herkunftsländer und die Herstellungsorte der Kleidung gezeigt. Die Schüler sollen Ideen erarbeiten, was sie selbst tun können, um die Situation zu verbessern.
Trossingen
Beide Trossinger Vereine, die dieses Jahr wieder an der Aktion teilnehmen, kümmern sich um Menschen in Uganda. Der Verein „Ich helfe Dir“, der in einem besonders armen Landstrich eine Krankenstation aufgebaut hat, will mit Unterstützung von „Helfen bringt Freunde“ein neues Projekt anstoßen. In den vergangenen Monaten haben die Helfer vor Ort einen Schweine- und Hühnerstall gebaut, um den Dorfbewohnern die Möglichkeit zu geben, selbst Fleisch und Eier zu produzieren. Nun soll eine Gemüsezucht folgen. Mit dem Anbau von Kartoffeln und Tomaten soll es den Menschen möglich sein, sich ein Stück weit selbst zu versorgen. Wenn das Projekt erfolgreich angelaufen ist, sollen auch Kochbananen und Reis angebaut werden. Um die Trockenzeit zu überbrücken, wird während der Regenzeit Wasser in großen Tanks gesammelt. Irgendwann, so die Hoffnung der Mitglieder von „Ich helfe Dir“, können sich die Menschen des Dorfes selbst versorgen und sind nicht mehr abhängig von Hilfsgeldern.
Auch der Freundeskreis Uganda der Seelsorgeeinheit betreibt in dem afrikanischen Land eine Krankenstation, die im vergangenen Jahr baulich erweitert wurde. Jetzt möchten die Ehrenamtlichen den nächsten Schritt machen und dort zusätzlich eine Entbindungsstation einrichten, damit Schwangere nicht mehr den weiten Weg ins nächste Krankenhaus auf sich nehmen müssen. Bei diesem Projekt kommt dem Freundeskreis auch ein Zufall zu Hilfe: Eine unlängst neu eingestellte Krankenschwester ist gleichzeitig ausgebildete Hebamme. Praktizieren darf sie allerdings erst, wenn die Entbindungsstation eingerichtet ist. Damit würde dann auch staatliche Förderung einhergehen – ein weiterer Schritt in die Selbstständigkeit für die Krankenstation.
Spaichingen
Bildung ist für arme Menschen oft der einzige Weg, aus der Armutsspirale und dem Druck, ihr Land zu verlassen, heraus zu kommen. Darum richten sich die meisten von Spaichingen aus unterstützten Projekte an diesen Bereich. Die seit vielen Jahren durch Spaichinger Missionare und Bürger garantierte zweckgemäße Verwendung der Mittel soll auch diesmal Unterstützung bekommen: Pater Otmar in Mali arbeitet in einem schwierigen Umfeld. Vor allem Schulgeld wird mit den Spenden finanziert und auch die Friedensarbeit, die er selbst zwischen den muslimischen und christlichen Bevölkerungsteilen leistet. Schwester Theresias Mitschwester Marykutty finanziert in einem Slum Mumbays armem Kindern den Schulbesuch. Über die Claretiner wird in Uganda voraussichtlich eine Berufsschule unterstützt, und Claudia Riesters
„Visions for Tanzania“baut mit den Spenden eine Schulbibliothek weiter aus. Neu hinzu kommt diesmal ein
Caritas-Projekt in Spaichingen: Hier werden in einem integrativen und von der Caritas unterstützten Projekt Jugendliche aus verschiedenen Gruppen, auch Flüchtlinge, zusammengebracht, um gemeinsam Fußball zu spielen.