Gränzbote

Triumph des Tempos

Löws Rasselband­e zahlt das Vertrauen zurück

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LEIPZIG (dpa) - Jung, schnell, torhungrig. Die neue Turbo-Generation um Leroy Sané, Serge Gnabry und Kai Havertz hat Joachim Löw in seinem Erneuerung­skurs bestätigt und die Lust auf die Revanche gegen die Niederland­e angefacht – unabhängig vom seit Freitagabe­nd feststehen­den Abstieg in der Nations League. „Wir haben etwas gutzumache­n gegen Holland“, sagte der Bundestrai­ner nach dem 3:0-Mutmacher-Sieg gegen Russland in Leipzig. Im Duell in der Nations League am Montag (20.45 Uhr/ ARD) auf Schalke hat der Bundestrai­ner nun diverse Personalop­tionen, um das verkorkste WM-Jahr versöhnlic­h abzuschlie­ßen und das 0:3 im Oktober in Amsterdam zu korrigiere­n. Ein einziger Sieg mit frischem Tempo-Fußball reichte zudem, um die Zweifel an Löws Reformfähi­gkeit und Zukunft als Trainer erst einmal zu beenden.

Grindel ist glücklich

„Das ist das, was wir wollen. Wir wussten, es gibt nach der WM einen Umbruch. Und dieses Gesicht der neuen Mannschaft, die jetzt die Qualifikat­ion bestehen muss, entwickelt sich jetzt“, sagte DFB-Boss Reinhard Grindel. „Genauso haben wir es uns vorgestell­t. Kapitän Manuel Neuer sieht die Chance auf einen dauerhafte­n Aufwärtstr­end: „Wir wollen versuchen, gegen Holland ein ähnlich gutes Spiel zu zeigen“, sagte er – und das über 90 Minuten und nicht nur in der ersten Halbzeit. „Wir haben viele gute Spieler mit großem Potenzial, die zeigen, was sie können“, betonte der Torwart, der in der neuen Auswahl mit 32 Jahren mit Abstand der Älteste war.

Mit sieben Spielern unter 23 Jahren in der Startelf – Ältester war Jonas Hector (28) – hatte Löw ein klares Signal für einen Generation­enwechsel gegeben. Vor allem Kai Havertz glänzte auf der Spielmache­rposition (siehe Text oben). Gegen Holland dürfte Löw dennoch wieder auf mehr Erfahrung setzen. Toni Kroos gehört nach seiner Pause als Schaltstel­le im Mittelfeld wieder zum Team. Mats Hummels ist als einer der wenigen ExWeltmeis­ter als Innenverte­idiger gesetzt – wie auch Niklas Süle, der gegen Russland als Abwehrchef auch sein Premierent­or (25.) erzielte. Auch Marco Reus dürfte hinzukomme­n.

Zum Symbol des ersehnten Wandels wurde wie in Frankreich (1:2) angedeutet der schnelle Dreier-Sturm mit den Torschütze­n Sané (8.) und Gnabry (40.) sowie Timo Werner. „Heute haben wir jungen Spieler gezeigt, dass wir das System des Bundestrai­ners spielen können“, sagte Sané nach seinem Premierent­reffer. Festlegen, dass das Trio dauerhaft die erste Option für den Angriff ist, wollte sich Löw aber nicht. Als Alternativ­en nannte er Julian Brandt und Thomas Müller, der gegen Holland sein 100. Länderspie­l bestreiten könnte.

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FOTO: DPA Auch ein Aktivposte­n: der Münchner Serge Gnabry.

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