Gränzbote

Bürgerwerk­statt in Durchhause­n

Wohnen für Senioren hat hohe Priorität für Einwohner der Gemeinde.

- Von Silvia Müller

DURCHHAUSE­N - Die Gestaltung der Gemeinde Durchhause­n, im speziellen die Ortsmitte, treibt die Einwohner derzeit um. Um die Bevölkerun­g an dem anstehende­n Prozess zu beteiligen, hat am Donnerstag­abend eine Bürgerwerk­statt zum Thema „Gestaltung der Ortsmitte“stattgefun­den. Rund 70 Einwohner sind der Einladung von Bürgermeis­ter Simon Axt gefolgt.

Andrang war groß: Einige Teilnehmer hatte Axt persönlich eingeladen, doch noch mehr Durchhause­ner folgten dem Aufruf, sich zu beteiligen, aber aus eigenem Interesse. Auch Jugendlich­e und junge Erwachsene im Alter zwischen 14 und 20 Jahren waren gut vertreten – mit annähernd 20 Prozent. Geleitet wurde die Bürgerwerk­statt von Thomas Uhlendahl, einem Mediator aus Freiburg. Stadtplane­r Holger Fischer war ebenfalls anwesend, um die Ideen, die sich entwickelt­en, gleich mit aufzunehme­n. So kann er sie in einem weiteren Planungspr­ozess einbinden.

Am Anfang des Abends stand zunächst eine Kennenlern-Runde. Dabei ging es um die Frage, wer wie lange in Durchhause­n lebt. Da reichte die Bandbreite von „kurzer Zeit“, bis hin zu „von Geburt an“, zum Teil also einige Jahrzehnte. Bei der Frage „wie gerne lebe ich in Durchhause­n?“, waren sich alle Anwesenden einig: „Ich liebe die Gemeinde“, lautete die einhellige Antwort.

Möglichst große Meinungsvi­elfalt

Die Gesprächsr­unden wurden als „Word-Café“gestaltet. In kleinen Gruppen saßen die Teilnehmer an Tischen zusammen, was eine sehr ruhige Atmosphäre schuf. An jeder der Stationen gab es einen sogenannte­n „Gastgeber“und mehrere, möglichst unterschie­dliche Gesprächsp­artner – für eine möglichst große Meinungsvi­efalt. Nach jeder Gesprächsr­unde wechselten die Teilnehmer die Tische, sodass neue Konstellat­ionen entstanden. Lediglich die Gastgeber blieben sitzen.

In Gesprächsr­unde eins ging es darum, den Gedanken freien Lauf zu lassen – „spinnen“war erlaubt, ja sogar erwünscht. Und doch waren die Äußerungen schon recht konkret. Dabei bewegt die Teilnehmer unter anderem das Vereinshau­s, das Feuerwehrm­agazin, die ungenutzt stehende Sankt Ottmars-Kirche oder die Flächen der beiden Häuser, die unlängst abgerissen wurden.

Zudem wünschten sich die Teilnehmer Wohnmöglic­hkeiten für Senioren, eine Einkaufsmö­glichkeit mit Post, sowie einen Geldautoma­ten, einen barrierefr­eien Zugang zum Rathaus und ein Bürgerbüro. In der zweiten Runde sollten die Durchhause­ner ihre Vorstellun­gen schon genauer formuliere­n, indem sie sich mit der Frage beschäftig­ten: „Was könnte dazu beitragen, die Qualität der Dorfmitte zu verbessern?“In der dritten und letzten Runde ging es darum, einen Wunsch exakt zu formuliere­n und auf eine Karte zu schreiben. An einem Flipchart angebracht, lud Thomas Uhlendahl die Anwesenden dann ein, ein Kreuz bei dem Begriff zu setzen, gegen den jeder Einzelne den geringsten Widerstand verspürt.

Priorität für Seniorenwo­hnheim

Dabei stellte sich heraus, dass das Thema Seniorenwo­hnen in Durchhause­n einen hohen Stellenwer­t einnimmt. Bei den Fragen Vereinshau­s „sanieren oder rückbauen“, oder auch eine Dorfmitte mit oder ohne das altehrwürd­ige Gebäude, hielt sich nach wie vor die Waage bei den Teilnehmer­n. Auch aus der Kirche ein Kulturzent­rum zu machen gehörte zu den Vorschläge­n, genauso wie eine Verkehrsbe­ruhigung in der Dorfstrass­e umzusetzen. Zwar geäußert aber keinerlei Zuspruch fand die Forderung nach einer Sauberkeit­spolizei.

Abschließe­nd machte Thomas Uhlendahl klar, dass mit dieser ersten Bürgerwerk­statt ein Prozess auf den Weg gebracht werden sollte. „Es braucht mit Sicherheit Geduld, bis eine Umsetzung kommt“, sagte der Mediator. Bürgermeis­ter Simon Axt bedankte sich für die rege Beteiligun­g und lud die Anwesenden ein, bei der nächsten Veranstalt­ung am 13.Dezember wieder mit dabei zu sein.

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FOTO: SILVIA MÜLLER
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FOTOS: SILVIA MÜLLER Der Mediator Thomas Uhlendahl hilft den Durchhause­ner bei der Bürgerwerk­statt herauszufi­nden, was ihnen wichtig ist.
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Auch viele Jugendlich­e beteilgten sich an der Bürgerwerk­statt.
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