Wirtschaftsgymnasium wird 50 Jahre alt
Rund 3000 Schüler haben an der Fritz-Erler-Schule Abitur gemacht.
TUTTLINGEN - Das Tuttlinger Wirtschaftsgymnasium gibt es seit 50 Jahren. Eine lange Zeit, in der es viele Veränderungen gab. Diese wollen die Verantwortlichen der Schule und Vertreter der Politik am 23. November bei einem Festakt Revue passieren lassen. Eins steht jetzt schon fest: Von der Entscheidung zur Gründung der Schule vor einem halben Jahrhundert haben viele Schüler profitiert.
Am 20. September 1967 beschloss der Tuttlinger Gemeinderat die Einrichtung eines Wirtschaftsgymnasiums – einstimmig. Ein Beschluss, dem das Kultusministerium wenige Monate später zustimmte. Knapp ein Jahr nach dem Beschluss des Gemeinderates weihten der damalige Schulleiter Gerhard Breitschwerdt und der Abteilungsleiter des Gymnasiums Alfred Munz die Schule ein.
Heute, fünfzig Jahre später, blicken ihre Nachfolger Schulleiterin Ursula Graf und Helmut Ruf, Abteilungsleiter der Beruflichen Gymnasien, auf diese Geschichte zurück. Rund 3000 Schüler haben bis zum vergangenen Jahr ihr Abitur an der Schule gemacht. „Trotz dem allgemeinen Trend der zurückgehenden Schülerzahlen wird dieses Gymnasium weiterhin stark nachgefragt“, sagt Ruf.
Das war schon nach der Gründung so. Das dreijährige Wirtschaftsgymnasium startete mit zwei Zügen und zog mit diesen beiden Klassen in das Gebäude der heutigen Wilhelmschule in der Weimarstraße beim Stadtgarten ein. Die Nachfrage war von Beginn an groß. 47 Schüler, davon 26 Jungen und 21 Mädchen meldeten sich damals an.
Schule heute beim Landkreis
Ein weiterer entscheidender Schritt in der Chronik der Schule markierte 1972 die Umsetzung der neugestalteten gymnasialen Oberstufe für alle allgemeinbildenden und beruflichen Gymnasien in Baden-Württemberg. Das Wirtschaftsgymnasium wurde in diesem Zuge eine Schule des Landkreises - und blieb dies bis heute.
Im Schulleitungsteam löste ab dem Schuljahr 1976/1977 Günther Stickel als Abteilungsleiter des Gymnasiums Munz ab. Rudolf Fuss leitete die Geschicke ab 2002/2003. Der jetzige Abteilungsleiter der Beruflichen Gymnasien Helmut Ruf führt das Amt seit drei Jahren aus.
An beruflichen Gymnasien in Baden-Württemberg wird seit 1982 nur noch die allgemeine Hochschulreife vergeben und damit in Tuttlingen auch kein Fachabitur mit nur einer Fremdsprache mehr.
Ein großer Schritt in der Geschichte der Schule stellt 1987 der Umzug der kaufmännischen Schulen von der Weimarstraße in das erweiterte Berufsschulzentrum im Bereich Mühlau, dem jetzigen Standort, dar. Die Nachfrage der Schüler stieg weiter an . Die Folge: Mitte der Neunziger Jahre wurden die Eingangsklassen auf drei Züge erweitert.
Seit fünf Jahren besteht für die Schüler die Möglichkeit, das „Wirtschaftsgymnasium international“zu besuchen – mit dem Profil der internationalen Volks- und Betriebswirtschaftslehre. Einer der drei Klassenzüge ist darauf ausgerichtet. „Das Angebot wird sehr gut angenommen und ist beliebt bei den Schülern“, sagt Helmut Ruf.
Schüleraustausch ist beliebt
Überwiegend Gymnasiasten aus dieser Klasse haben seit 2015 die Möglichkeit, im Rahmen eines Schüleraustauschs, in die USA zu reisen. Ein Angebot, das viele Schüler in Anspruch nehmen.„Alle drei Züge sind voll besetzt“, betont Ruf. Aktuell registriert die Fritz-Erler-Schule im Wirtschaftsgymnasium in allen drei Abiturjahrgängen und Klassenzügen insgesamt 226 Schüler. Laut Ruf liege der Mädchenanteil an der Schule im Moment bei rund 75 Prozent.
Der Festakt findet für geladene Gäste am 23. November statt. Grußworte halten Landrat Stefan Bär, Schulleiterin der Fritz-ErlerSchule Ursula Graf, Schulpräsident Thomas Hecht vom Regierungspräsidium Freiburg sowie Tuttlingens Oberbürgermeister Michael Beck.