Rasen gegen blaue Flecken
Das Spielhaus des Kindergartens St. Silvester in Emmingen bekommt einen neuen Fallschutz
EMMINGEN-LIPTINGEN - Graue Kieselsteine liegen im Außenbereich des Kindergartens St. Silvester in Emmingen um das Spielhaus aus Holz. Rutscht ein Kind die kleine Rutsche hinab, dann landet es im körnigen Fallschutz. Doch bald weicht der graue Kiesel grünem Rasen – zur Sicherheit der Kleinen.
Doch von vorn: Für die Einrichtung einer Gruppe für Kinder unter drei Jahren ist am Kindergarten St. Silvester angebaut worden. Im Zuge dessen wurden auch Außenspielgeräte für die Kinder angeschafft. Unter anderem können die Kleinen im Sandkasten spielen. Sie können sich aber auch an der Schaukel oder dem besagten Kleinkindspielgerät austoben. Bei diesen beiden Spielgeräten hat die beauftragte Firma als Fallschutz Feinkies mit einer Körnung von zwei bis acht Millimetern eingebaut.
Wie ein Gutachter der Gemeinde bestätigte, sei das ein zulässiger Fallschutz. Doch, so die Sorge der Erzieherinnen, könnten die Kinder die Steinchen in den Mund nehmen und daran ersticken. Auf Nachfrage der Gemeindeverwaltung bei der beauftragten Firma, was es kosten würde, den Fallschutz auszutauschen, machte diese ein Angebot. Wie Bürgermeister Joachim Löffler in der jüngsten Sitzung des Technischen Ausschusses erläuterte, sah dies vor, Fallschutzmatten mit Betonkern einzubauen. Kostenpunkt: rund 4600 Euro.
Allerdings, so ist es der Sitzungsvorlage zu entnehmen, ist die Fallhöhe bei den Geräten so niedrig, dass Rasen als Fallschutz ausreichen würde. Und nach einigem Hin und Her steht nun fest, dass Rollrasen als Fallschutz verlegt wird. „Dieser erfüllt seinen Sinn und Zweck“, sagte Löffler vor dem Gremium. Und: Er kommt der Gemeinde um einiges günstiger als die Fallschutzmatten. Die Kosten für den Aufwand, um den Feinkies zu entfernen, mit Humus aufzufüllen und den Rollrasen einzubauen schätzt Bauhofleiter Lothar Mader auf rund 1000 Euro.
Kritik an ursprünglicher Lösung
„Ich frage mich wirklich, wieso wir das so gemacht haben, wenn es auch eine andere Möglichkeit gibt“, äußerte sich der Bürgermeister kritisch zum umgesetzten Konzept. „Wir sind nicht so ganz zufrieden gewesen“, sagte Löffler zum Prozedere mit der beauftragten Baufirma. Angelika Störk (Frauen Initiativ) lobte den Vorschlag des Bauhofs, Rollrasen zu verlegen, statt die teure Fallschutzvariante der Spezialfirma umzusetzen. Und so landen die Kleinen beim Spielen bald im samtenen Grün statt im körnigen Grau.