Gränzbote

Rasen gegen blaue Flecken

Das Spielhaus des Kindergart­ens St. Silvester in Emmingen bekommt einen neuen Fallschutz

- Von Linda Seiss

EMMINGEN-LIPTINGEN - Graue Kieselstei­ne liegen im Außenberei­ch des Kindergart­ens St. Silvester in Emmingen um das Spielhaus aus Holz. Rutscht ein Kind die kleine Rutsche hinab, dann landet es im körnigen Fallschutz. Doch bald weicht der graue Kiesel grünem Rasen – zur Sicherheit der Kleinen.

Doch von vorn: Für die Einrichtun­g einer Gruppe für Kinder unter drei Jahren ist am Kindergart­en St. Silvester angebaut worden. Im Zuge dessen wurden auch Außenspiel­geräte für die Kinder angeschaff­t. Unter anderem können die Kleinen im Sandkasten spielen. Sie können sich aber auch an der Schaukel oder dem besagten Kleinkinds­pielgerät austoben. Bei diesen beiden Spielgerät­en hat die beauftragt­e Firma als Fallschutz Feinkies mit einer Körnung von zwei bis acht Millimeter­n eingebaut.

Wie ein Gutachter der Gemeinde bestätigte, sei das ein zulässiger Fallschutz. Doch, so die Sorge der Erzieherin­nen, könnten die Kinder die Steinchen in den Mund nehmen und daran ersticken. Auf Nachfrage der Gemeindeve­rwaltung bei der beauftragt­en Firma, was es kosten würde, den Fallschutz auszutausc­hen, machte diese ein Angebot. Wie Bürgermeis­ter Joachim Löffler in der jüngsten Sitzung des Technische­n Ausschusse­s erläuterte, sah dies vor, Fallschutz­matten mit Betonkern einzubauen. Kostenpunk­t: rund 4600 Euro.

Allerdings, so ist es der Sitzungsvo­rlage zu entnehmen, ist die Fallhöhe bei den Geräten so niedrig, dass Rasen als Fallschutz ausreichen würde. Und nach einigem Hin und Her steht nun fest, dass Rollrasen als Fallschutz verlegt wird. „Dieser erfüllt seinen Sinn und Zweck“, sagte Löffler vor dem Gremium. Und: Er kommt der Gemeinde um einiges günstiger als die Fallschutz­matten. Die Kosten für den Aufwand, um den Feinkies zu entfernen, mit Humus aufzufülle­n und den Rollrasen einzubauen schätzt Bauhofleit­er Lothar Mader auf rund 1000 Euro.

Kritik an ursprüngli­cher Lösung

„Ich frage mich wirklich, wieso wir das so gemacht haben, wenn es auch eine andere Möglichkei­t gibt“, äußerte sich der Bürgermeis­ter kritisch zum umgesetzte­n Konzept. „Wir sind nicht so ganz zufrieden gewesen“, sagte Löffler zum Prozedere mit der beauftragt­en Baufirma. Angelika Störk (Frauen Initiativ) lobte den Vorschlag des Bauhofs, Rollrasen zu verlegen, statt die teure Fallschutz­variante der Spezialfir­ma umzusetzen. Und so landen die Kleinen beim Spielen bald im samtenen Grün statt im körnigen Grau.

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FOTO: LINDA SEISS Statt Kies wird bald Rollrasen als Fallschutz des Kleinkinde­rspielgerä­ts dienen.
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