Gränzbote

Balinger Straße in der Warteschle­ife

Verkehrsin­seln und breite Bushaltest­ellen sollen nochmal auf den Tisch.

- Von Dorothea Hecht

TUTTLINGEN - Der Verkehr auf der Balinger Straße soll langsam dahinfließ­en und nicht ruckeln – soweit war man sich im Tuttlinger Gemeindera­t am Montagaben­d einig. Nur wie man dieses Ziel erreichen könnte, da gibt es unterschie­dliche Meinungen. Oberbürger­meister Michael Beck vertagte das Thema deshalb auf die nächste Sitzungsru­nde. Dann sollen die einzelnen, teils veränderte­n Maßnahmen noch einmal vorgestell­t und darüber abgesimmt werden.

Die Balinger Straße ist die Hauptersch­ließungsst­raße für die Wohngebiet­e der Nordstadt. Anwohner beschweren sich immer wieder über starken Verkehr auf der Straße, der mit der Erweiterun­g des Wohngebiet­s Thiergarte­n wohl noch zunehmen wird. Im Raum stehen deshalb Straßenein­engungen wie Verkehrsin­seln oder breitere Bushaltest­ellen, zudem ein Mini-Kreisverke­hr.

In einigen Punkten hatte es schon in der Sitzung des Technische­n Ausschusse­s heftige Diskussion­en gegeben. Vor allem über die Bushaltest­ellen. Sie sollen barrierefr­ei werden. Dazu sollen sogenannte Haltestell­enkaps gebaut werden, praktisch eine deutliche Verbreiter­ung des Gehwegs. Eine solche Haltestell­te wurde an der Plettenber­gstraße bereits gebaut. Nur noch knapp vier Meter Straße sind daneben übrig geblieben – zwei Autos passen da kaum aneinander vorbei. Auch bei der Begegnung Fahrrad-Auto hatten einige Stadträte ihre Zweifel.

Doch breitere Fahrbahnen?

Stadtplane­r Oliver Bock schlug deshalb im Gemeindera­t eine Breite von 4,20 Meter für die Straße vor. „Das wäre für Radfahrer unproblema­tisch“, sagte er. Auch zwei Duchschnit­ts-Pkw kämen aneinander vorbei. „Es gibt aber Grenzen, nicht in jedem Fall werden die Autos aneinander vorbeifahr­en können“, räumte er auf Hans-Peter Benschs (FDP) Einwand hin ein. Der hatte angemerkt, dass moderne Autos bis zu 2,20 Meter breit seien.

Auch zur Sicherheit der breiteren Haltestell­en – und ob sie überhaupt ihren Zweck erfüllen – gibt es Bedenken. Joachim Klüppel (CDU) und Karin Trommer (LBU) ist zugetragen worden, dass Autos im Begegnungs­verkehr kurzerhand über die erhöhten Haltestell­enplattfor­men fahren – „und nicht nur einmal“, so Trommer.

Was die übrigen Verkehrsin­seln angeht, regte OB Beck an, zunächst flexible Elemente aufzustell­en, die nicht fest verbaut sind – was bei Henner Lamm (SPD) gut ankam. „Ich plädiere sehr dafür, das auszuprobi­eren“, sagte er. Dabei gehe es auch darum, die Auswirkung­en auf den Radund den Begegnungs­verkehr zu testen. „Die Balinger Straße ist eine Hauptverke­hrsachse, wir können sie nicht komplett zumachen.“

Eventuell niedrigere Kosten

Mobile Elemente würden laut Beck auch die Kosten reduzieren. Fabia Koloczek (CDU) waren die veranschla­gten „200 000 Euro für die 700 Meter Straße“deutlich zu hoch vorgekomme­n.

Auch Radstreife­n auf der Balinger Straße sind für Ulrike Martin (LBU) und Gesine Barthel-Wottke (FDP) noch nicht vom Tisch. Um Verwirrung ob der einzelnen Maßnahmen vorzubeuge­n, sollen sie deshalb in der nächsten Gemeindera­tssitzung noch einmal Stück für Stück visualisie­rt werden. Erst dann soll der Gemeindera­t darüber abstimmen.

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FOTO: SEBASTIAN HEILEMANN
 ?? FOTO: SEBASTIAN HEILEMANN ?? Zu schnell unterwegs? Die Stadt will die Raserei auf der Balinger Straße eindämmen.
FOTO: SEBASTIAN HEILEMANN Zu schnell unterwegs? Die Stadt will die Raserei auf der Balinger Straße eindämmen.

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