Ein Zeichen setzen für verfolgte Christen
Rund 80 Menschen versammeln sich zu Kundgebung und Schweigemarsch auf dem Marktplatz
TUTTLINGEN - „Wir können nicht mehr“– unter dieses Motto haben die Apis ihre Veranstaltungen über das Wochenende gestellt, um gemeinsam mit der evangelischen Gemeinde Tuttlingen auf die weltweit mehr als 200 Millionen Christen aufmerksam zu machen, die wegen ihres Glaubens verfolgt, gedemütigt, inhaftiert und gefoltert werden.
Mit einer öffentlichen Kundgebung auf dem Marktplatz ist am Samstagnachmittag der Veranstaltungsreigen eröffnet worden. Redner waren der Bundestagsabgeordnete Volker Kauder und Johann Bäcker von der Organisation Open Doors.
„Wenn ein Glied leidet, so leiden alle Glieder mit“, zitierte Martin Schott von den Apis aus der Bibel (1. Korinther 12, 26a). Er brachte es auf den Punkt: „Wir Deutschen können Glauben und Religion in Freiheit wählen und ausüben, dafür müssen wir dankbar sein“, bemerkte Martin Schott. „Wir wollen ein Zeichen setzen, den weltweit verfolgten Christen mitteilen, wir hören und sehen euch, wir wollen für euch eintreten. In unserem Fall mit Gebeten, um euch zu zeigen, wenn wir beten, haben wir euch nicht vergessen.“
„Es sind viel mehr Verfolgte, doch es sind rund 200 Millionen verfolgte Christen, die um ihr Leben fürchten müssen“, erklärte Bäcker von Open Doors, einer Organisation, die sich vor Ort um die verfolgten Christen und deren Familien kümmert. „Wir Christen sollten die Solidarität und Einheit pflegen, deshalb sollte der Marktplatz hier voll sein“, bemerkte Bäcker, angesichts der rund 80 Personen, die sich auf dem Marktplatz eingefunden hatten
„Wenn ich unterwegs bin, ist es stets ein kleiner Kreis und es sind nicht sehr viele, die sich dem Thema annehmen“, erzählte Volker Kauder. Er verwies auf den 30-jährigen Krieg, bei dem im Namen der Religion ein Drittel der Bevölkerung umgebracht wurde sowie den westfälischen Frieden, der dazu führte, dass Menschen mit unterschiedlichem Glauben in Frieden miteinander leben können. Kauder verwies auch auf das Schicksal von Asia Bibi, die in Afghanistan verfolgt wird. Die britische Regierung habe ihr aus Angst vor den Muslimen kein Asyl gewährt. „Wir Deutschen werden ihr Asyl gewähren, wenn sie das will“, betonte der Bundestagsabgeordnete. Er finde die Diskussionen, ob der Islam sich ausbreite, uns irgendwann sogar überrolle, sehr abenteuerlich. Dafür gebe es keinen Grund, wenn die Christen zusammenstehen, gemeinsam für ihren Glauben eintreten würden, wenn dieser gelebt und gezeigt werde. Zum Ende der Veranstaltung folgte ein Schweigemarsch zum Gemeindehaus der Apis, wo weitere Gespräche und Diskussionen folgten.
Die Veranstaltung wurde mit Vorträgen der beiden Referenten im Gemeindehaus fortgeführt. Daran schlossen sich eine Diskussion, Aktionen und Gespräche an. Am Sonntag folgte um 11 Uhr ein Gottesdienst.