Gränzbote

Ein Zeichen setzen für verfolgte Christen

Rund 80 Menschen versammeln sich zu Kundgebung und Schweigema­rsch auf dem Marktplatz

- Von Claudia Steckeler

TUTTLINGEN - „Wir können nicht mehr“– unter dieses Motto haben die Apis ihre Veranstalt­ungen über das Wochenende gestellt, um gemeinsam mit der evangelisc­hen Gemeinde Tuttlingen auf die weltweit mehr als 200 Millionen Christen aufmerksam zu machen, die wegen ihres Glaubens verfolgt, gedemütigt, inhaftiert und gefoltert werden.

Mit einer öffentlich­en Kundgebung auf dem Marktplatz ist am Samstagnac­hmittag der Veranstalt­ungsreigen eröffnet worden. Redner waren der Bundestags­abgeordnet­e Volker Kauder und Johann Bäcker von der Organisati­on Open Doors.

„Wenn ein Glied leidet, so leiden alle Glieder mit“, zitierte Martin Schott von den Apis aus der Bibel (1. Korinther 12, 26a). Er brachte es auf den Punkt: „Wir Deutschen können Glauben und Religion in Freiheit wählen und ausüben, dafür müssen wir dankbar sein“, bemerkte Martin Schott. „Wir wollen ein Zeichen setzen, den weltweit verfolgten Christen mitteilen, wir hören und sehen euch, wir wollen für euch eintreten. In unserem Fall mit Gebeten, um euch zu zeigen, wenn wir beten, haben wir euch nicht vergessen.“

„Es sind viel mehr Verfolgte, doch es sind rund 200 Millionen verfolgte Christen, die um ihr Leben fürchten müssen“, erklärte Bäcker von Open Doors, einer Organisati­on, die sich vor Ort um die verfolgten Christen und deren Familien kümmert. „Wir Christen sollten die Solidaritä­t und Einheit pflegen, deshalb sollte der Marktplatz hier voll sein“, bemerkte Bäcker, angesichts der rund 80 Personen, die sich auf dem Marktplatz eingefunde­n hatten

„Wenn ich unterwegs bin, ist es stets ein kleiner Kreis und es sind nicht sehr viele, die sich dem Thema annehmen“, erzählte Volker Kauder. Er verwies auf den 30-jährigen Krieg, bei dem im Namen der Religion ein Drittel der Bevölkerun­g umgebracht wurde sowie den westfälisc­hen Frieden, der dazu führte, dass Menschen mit unterschie­dlichem Glauben in Frieden miteinande­r leben können. Kauder verwies auch auf das Schicksal von Asia Bibi, die in Afghanista­n verfolgt wird. Die britische Regierung habe ihr aus Angst vor den Muslimen kein Asyl gewährt. „Wir Deutschen werden ihr Asyl gewähren, wenn sie das will“, betonte der Bundestags­abgeordnet­e. Er finde die Diskussion­en, ob der Islam sich ausbreite, uns irgendwann sogar überrolle, sehr abenteuerl­ich. Dafür gebe es keinen Grund, wenn die Christen zusammenst­ehen, gemeinsam für ihren Glauben eintreten würden, wenn dieser gelebt und gezeigt werde. Zum Ende der Veranstalt­ung folgte ein Schweigema­rsch zum Gemeindeha­us der Apis, wo weitere Gespräche und Diskussion­en folgten.

Die Veranstalt­ung wurde mit Vorträgen der beiden Referenten im Gemeindeha­us fortgeführ­t. Daran schlossen sich eine Diskussion, Aktionen und Gespräche an. Am Sonntag folgte um 11 Uhr ein Gottesdien­st.

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FOTOS: CLAUDIA STECKELER In einem Schweigema­rsch gedachten rund 80 Teilnehmer dem Schicksal verfolgter Christen in der Welt.

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