Mordfall in Christas Friseursalon?
Das Dorftheater Eßlingen bringt sein Publikum mit „Ein haariger Fall“zum Lachen
TUTTLINGEN-ESSLINGEN – Mit einem vermeintlichen Mord im Friseursalon und dem Stück „Ein haariger Fall“hat das Dorftheater Eßlingen am Sonntag in der Pfarrscheuer sein Publikum bestens unterhalten.
Ein Kriminalfall in einem Friseursalon – das klingt zunächst nach einer ernsten Angelegenheit. Die rund 90 Zuschauer erlebten mit der Krimi-Posse „Ein haariger Fall“, bei der Karl Honold Regie führte, aber das Gegenteil. Die Jagd nach dem Mörder stellte sich für das Publikum als großen Spaß heraus und sorgte für viele Lacher.
Hauptverantwortlich dafür sind die treue Kundin Anne (Martina Taschler) und der Friseurgehilfe Franz (Nicolay Nowak), der bei der Inhaberin des Salons, Christa Wellner (Susanne Martin), arbeitet. Christa und ihr Verehrer Wolfgang (Joachim Willmann) stehen häufiger kurz vor dem „Du“. Würde da nicht der Installateur August (Marc Honold) in den entscheidenden Momenten stören, der eine Karotte, später ein Toupet, aus dem Abfluss zieht. „Die gelbe Rübe ist ja vergammelt“, stellt Christa fest. „Hängen sie mal wochenlang im Abfluss“, gibt der Installateur zu bedenken. Der sensible Franz, der heimlich in Christa verliebt scheint und die beiden beim Turteln erwischt, mischt in eine Cognac-Flasche Rizinusöl, damit der geplante gemütliche Abend zwischen Christa und ihrem Verehrer in die Hose geht.
Überall ist Blut
Plötzlich: Im Friseursalon ist überall Blut zu finden und eine zerbrochene Vase. Für Anne scheint der Fall klar: Mord! Sie übernimmt den Fall voller Elan. Eine Polizei braucht die Ermittlerin dafür nicht. Das Opfer scheint der Installateur zu sein. Er ist nicht auffindbar. In ihrem Element verdächtigt die treue Kundin alle, legt sich letztlich aber auf Christas Verehrer fest.
Christa, die völlig enttäuscht von ihrem Verehrer ist, dem vermeintlichen Mörder, reagiert sich mit dem Cognac ab und landet dank des Rizinusöls aber häufig auf dem Klo und ist obendrauf betrunken. Dennoch spielt sie eine wichtige Rolle für Anne. Diese schmiedet einen Plan, wie sie den Täter fesselt. Taktisch klug soll er auf einen Stuhl gelockt und festgebunden werden. Tatsächlich kann der vermeintliche Mörder gefasst werden.
Aber was will der denn da? Annes Ermittlungen wirbelt letztlich jemand ganz entscheidend durcheinander und auch das Rätsel über die zwischenzeitlich verschwundenen 200 Euro wird gelöst. Schade, somit sind Annes tollpatschigen Ermittlungsansätze, bei denen beim Publikum kein Auge trocken blieb, plötzlich dahin. Lachpotenzial hatten vor allem auch die Szenen zwischen dem einfühlsamen und gutherzigen Friseurgehilfen Franz und der hartgesottenen und tonangebenden Ermittlerin Anne.
Minutenlanger Applaus
„Ein haariger Fall“war es allemal. Als Dankeschön für eine durchweg gelungene Aufführung folgte ein minutenlanger Applaus. Mitgelacht hat auch Edeltraud Häßler: „Ich fand die Darsteller super. Die Rollen waren sehr gut verteilt, und sie haben es überzeugend rübergebracht. Für die Kostüme und die Bühne haben sich die Verantwortlichen viel Mühe gegeben. Es ist toll, was das Dorftheater ehrenamtlich jedes Jahr auf die Beine stellt“, lobt die Möhringerin, die jährlich die Aufführungen besucht und sich auch am Sonntag amüsierte.
Die Krimi-Posse „Ein haariger Fall“führt das Dorftheater Eßlingen insgesamt vier Mal auf. Alle Aufführungen sind ausverkauft.