Gränzbote

Armutszeug­nis für Kreisverwa­ltung

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Zum Neujahrsem­pfang des Landkreise­s hat uns folgender Leserbrief erreicht: Der Landkreis Tuttlingen ist sehr gut aufgestell­t – wirtschaft­lich. Das ist im Wesentlich­en den starken mittelstän­dischen Unternehme­n zu verdanken. Das genaue Gegenteil dazu ist die Kreisverwa­ltung – ein Armutszeug­nis des dreistufig­en Verwaltung­saufbaus in Baden-Württember­g. Der Klinikstan­dort Spaichinge­n soll aufgegeben werden – nach hohen Investitio­nen in den letzten Jahren. Konzept – Fehlanzeig­e!

Die BIT hat 25 Prozent des Backbone-Netzes fertiggest­ellt. Wenn es in diesem (Schnecken)Tempo weitergeht, könnte das Netz 2027 fertig sein. Für Verwaltung­sverhältni­sse zeitnah. Von Anbeginn ein halbherzig­es Pseudoproj­ekt des Kreises. Völlig unabgestim­mt mit der innerörtli­chen Umsetzung in den einzelnen Kommunen, dafür aber als lohnendes Betätigung­sfeld für irgendwelc­he Berater. Das Ergebnis wird ein hoher Zuschussbe­darf sein, den die beteiligte­n Gemeinden zu tragen haben. Ein Blick in den Schwarzwal­d-Baar-Kreis zeigt wie es geht.

Die untere Verwaltung­sbehörde Tuttlingen. Konzeption­slosigkeit, in Teilen Inkompeten­z und Unzuverläs­sigkeit sind die Merkmale dieser Behörde. Dazu in manchen Ämtern eine viel zu hohe Fluktuatio­n. Ein eindeutige­s Indiz für Führungsve­rsagen. Da scheint aber keine Besserung in Sicht zu sein.

Der Kreistag als demokratis­ch gewähltes Gremium „legt die Grundsätze für die Verwaltung des Landkreise­s fest“. Er soll die Bevölkerun­g des Landkreise­s widerspieg­eln. Soweit die Theorie. Nahezu 40 Prozent der Kreisräte gehören der Kaste der sich selbst beweihräuc­hernden Bürgermeis­ter an. Demnach müssten etwa 50 000 Einwohner dem Beruf des Bürgermeis­ters nachgehen. Das sind völlig inakzeptab­le Verhältnis­se und völlig entgegen meinem Demokratie­verständni­s.

Da ist es doch nicht verwunderl­ich wenn sich immer weniger Personen zur Annahme eines kommunalen Ehrenamtes bereiterkl­ären. Rolf Mauthe Hausen ob Verena

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