Gränzbote

Mobile Poller sollen Durchfahrt regeln

Neue Lösung für Schleichwe­g zwischen Plettenber­gstraße und Steinigem Tal

- Von Dorothea Hecht

TUTTLINGEN - Für den Streit um eine Straßendur­chfahrt in der Nordstadt gibt es bald eine neue Lösung. Die Stadt will einen bewegliche­n Poller einrichten, damit Autofahrer nur zu bestimmten Zeiten die Durchfahrt zwischen Steinigem Tal und Plettenber­gstraße nutzen können.

Die Durchfahrt neben einigen Garagen ist unscheinba­r, wird aber offenbar gerne als Schleichwe­g von Anwohnern der Nordstadt genutzt. Bewohner der Plettenber­gstraße wollten sie deshalb vor drei Jahren dauerhaft sperren lassen, andere Anlieger wehrten sich dagegen. Der Kompromiss: Die Durchfahrt ist werktags erlaubt, aber nachts von 22 bis 6 Uhr, am Wochenende (ab Samstag, 14 Uhr, bis Montag, 6 Uhr) und an Feiertagen verboten. Ausnahmen gibt es für Bewohner der Straßen Im Steinigen Tal, Wildenstei­nstraße, Werenwagst­raße und Astrid-Lindgren Straße. Lastwagen dürfen überhaupt nicht durchfahre­n.

Nur wenige halten sich an Regeln

Allerdings wird diese Regelung nur auf einem Schild kommunizie­rt, eine Absperrung gibt es nicht. Deshalb halte sich niemand daran, beschwerte sich ein Anwohner in der Sitzung des Tuttlinger Gemeindera­ts im Dezember. Die Stadtverwa­ltung bestätigt das. Bei Kontrollen habe es mehrere Verstöße gegeben, sagt Stadtsprec­her Arno Specht. „Konsequent­erweise müsste man jede Nacht und an jedem Wochenende kontrollie­ren“, so Specht. „Da dies aus personelle­n Gründen nicht realistisc­h ist, kommt der versenkbar­e Poller.“

Dieser sei zeitlich so programmie­rt, dass er zu den Sperrzeite­n automatisc­h hochfährt. Dann sei eine Durchfahrt außerhalb der erlaubten Zeiten generell nicht mehr möglich – also auch nicht für Anwohner.

Die Idee brachte Oberbürger­meister Michael Beck in der Gemeindera­tssitzung vor. Einen ähnlichen elektrisch gesteuerte­n Poller gibt es bereits an der Blumenstra­ße beim „Cube“der Karlschule. Auch für die Einfahrten zur Fußgängerz­one, zum Beispiel an der Rathausstr­aße, sind diese Poller vorgesehen.

Kosten von 25 000 Euro

An der Plettenber­gstraße sind für den Elektroans­chluss eines solchen Pollers laut Specht erhebliche Leitungs- und Tiefbauarb­eiten notwendig. Die Stadt rechnet mit Kosten von 25 000 Euro. Die Umsetzung wird voraussich­tlich zwischen April und Juni 2019 erfolgen.

Anwohner sollen dabei nicht die Möglichkei­t bekommen, den Poller selbst zu steuern. Ausnahmen gibt es nur für Rettungskr­äfte: Die Feuerwehr verfügt über Handsender, mit denen sie die Poller, auch in der Fußgängerz­one, herunterfa­hren kann.

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FOTO: DOROTHEA HECHT Durchfahrt verboten: Bewegliche Poller sollen bald Abhilfe schaffen.

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