Mobile Poller sollen Durchfahrt regeln
Neue Lösung für Schleichweg zwischen Plettenbergstraße und Steinigem Tal
TUTTLINGEN - Für den Streit um eine Straßendurchfahrt in der Nordstadt gibt es bald eine neue Lösung. Die Stadt will einen beweglichen Poller einrichten, damit Autofahrer nur zu bestimmten Zeiten die Durchfahrt zwischen Steinigem Tal und Plettenbergstraße nutzen können.
Die Durchfahrt neben einigen Garagen ist unscheinbar, wird aber offenbar gerne als Schleichweg von Anwohnern der Nordstadt genutzt. Bewohner der Plettenbergstraße wollten sie deshalb vor drei Jahren dauerhaft sperren lassen, andere Anlieger wehrten sich dagegen. Der Kompromiss: Die Durchfahrt ist werktags erlaubt, aber nachts von 22 bis 6 Uhr, am Wochenende (ab Samstag, 14 Uhr, bis Montag, 6 Uhr) und an Feiertagen verboten. Ausnahmen gibt es für Bewohner der Straßen Im Steinigen Tal, Wildensteinstraße, Werenwagstraße und Astrid-Lindgren Straße. Lastwagen dürfen überhaupt nicht durchfahren.
Nur wenige halten sich an Regeln
Allerdings wird diese Regelung nur auf einem Schild kommuniziert, eine Absperrung gibt es nicht. Deshalb halte sich niemand daran, beschwerte sich ein Anwohner in der Sitzung des Tuttlinger Gemeinderats im Dezember. Die Stadtverwaltung bestätigt das. Bei Kontrollen habe es mehrere Verstöße gegeben, sagt Stadtsprecher Arno Specht. „Konsequenterweise müsste man jede Nacht und an jedem Wochenende kontrollieren“, so Specht. „Da dies aus personellen Gründen nicht realistisch ist, kommt der versenkbare Poller.“
Dieser sei zeitlich so programmiert, dass er zu den Sperrzeiten automatisch hochfährt. Dann sei eine Durchfahrt außerhalb der erlaubten Zeiten generell nicht mehr möglich – also auch nicht für Anwohner.
Die Idee brachte Oberbürgermeister Michael Beck in der Gemeinderatssitzung vor. Einen ähnlichen elektrisch gesteuerten Poller gibt es bereits an der Blumenstraße beim „Cube“der Karlschule. Auch für die Einfahrten zur Fußgängerzone, zum Beispiel an der Rathausstraße, sind diese Poller vorgesehen.
Kosten von 25 000 Euro
An der Plettenbergstraße sind für den Elektroanschluss eines solchen Pollers laut Specht erhebliche Leitungs- und Tiefbauarbeiten notwendig. Die Stadt rechnet mit Kosten von 25 000 Euro. Die Umsetzung wird voraussichtlich zwischen April und Juni 2019 erfolgen.
Anwohner sollen dabei nicht die Möglichkeit bekommen, den Poller selbst zu steuern. Ausnahmen gibt es nur für Rettungskräfte: Die Feuerwehr verfügt über Handsender, mit denen sie die Poller, auch in der Fußgängerzone, herunterfahren kann.