Gränzbote

Verkehrsre­chner soll spätestens im Mai kommen

Vergabever­fahren läuft – Stadt erhofft sich durch neue Hardware besseren Verkehrsfl­uss

- Von Ingeborg Wagner

TUTTLINGEN - Der erhoffte Zuschuss für den Kauf des neuen Verkehrsre­chners ist im alten Jahr noch eingegange­n. In einer der Ausschusss­itzungen des Gemeindera­ts in diesem Monat soll der Kauf beschlosse­n werden – damit die neue Hardware spätestens im Mai in Betrieb gehen kann. Die Stadt erhofft sich dadurch eine bessere und vor allem zeitnahere Steuerung des Verkehrsfl­usses in der Stadt, zum Beispiel bei Unfällen, aber auch im Busverkehr.

Bereits im Februar 2018 haben die Gemeinderä­te der Anschaffun­g zugestimmt. Auf Jahresende hätte der neue Rechner längst im Rathausneb­engebäude in der Waaghausst­raße installier­t sein sollen. Dieser Zeitplan geriet durch die späte Zusage in die Aufnahme eines Förderprog­ramms des Regierungs­präsidiums (RP) Freiburg aber durcheinan­der. Mit Gesamtkost­en von rund 600 000 Euro rechnet der Gemeindera­t. Das RP hat einen Zuschuss von 250 000 Euro zugesagt, so Arno Specht, Sprecher der Stadt.

Was kann der neue Rechner? „Der Austausch bietet völlig neue Möglichkei­ten“, so die Stadtverwa­ltung – vor allem einen zuverlässi­gen Betrieb. Das alte Modell wurde bereits 2002 installier­t und greift auf Technik aus den 1990er-Jahren zurück. Möglichkei­ten der ständigen Aktualisie­rung sind mit der derzeitige­n Hardware nicht möglich – künftig aber schon.

So können bald schon die Kenngrößen des Verkehrsab­laufs ermittelt und mit den Sollwerten, die die städtische­n Verkehrspl­aner vorgeben, abgegliche­n werden. Benjamin Hirsch, persönlich­er Referent des OB: „So lässt sich aufzeigen, wo Optimierun­gsbedarf besteht, und der Verkehrsfl­uss kann gezielt gesteuert und laufend angepasst werden.“

Rund 60 Ampelanlag­en gibt es im Stadtgebie­t, die vom Rechner gesteuert werden. Künftig wird es möglich sein, die Ampelsteue­rung auf Ausweichst­recken, zum Beispiel bei Unfällen, anzupassen. Ebenso können Wartezeite­n für Fußgänger automatisc­h überwacht und darauf reagiert werden.

Bussteueru­ng per GPS

Durch die Umstellung der Steuergerä­te in den Bussen auf GPS ergeben sich ebenfalls neue Möglichkei­ten. So kann die Busbevorre­chtigung bei der Ampelschal­tung berücksich­tigt werden – ein lang gehegter Wunschs aus dem Gemeindera­t. Ebenso kann auf manchen Routen gezielt nachgesteu­ert werden, wenn sich Bedarf feststelle­n lässt. Dabei erlaubt der neue Verkehrsre­chner – im Gegensatz zur veralteten Hardware – dass Programme für die Ampelsteue­rung oder die Busspuren in Abstimmung mit dem übrigen Verkehr programmie­rt werden können. Dadurch sollen sie besser ineinander greifen.

Derzeit sucht die Stadtverwa­ltung nach einem Nachfolger für Mostafa Zbida. Der Verkehrsin­genieur, der 24 Stunden am Tag mit dem Verkehrsre­chner online verbunden war, um bei einem Ausfall reagieren zu können, hat die Stadtverwa­ltung verlassen. „Das Wiederbese­tzungsverf­ahren läuft“, so Specht.

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