Gränzbote

Kleiner Chor, große Stimmen

Katholisch­er Kirchencho­r will projektbez­ogener arbeiten, um mehr Sänger zu gewinnen

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TUTTLINGEN (pm/sbh) - Das Thema ist für den Katholisch­en Kirchencho­r ein Dauerbrenn­er: die Mitglieder­gewinnung. Auch auf der jüngsten Hauptversa­mmlung am vergangene­n Donnerstag ging es unter anderem um die Besetzung des Chors. Trotz der kleiner gewordenen Zahl der Sänger sei die Qualität immer noch gut. Chorleiter Bernard Sanders will in Zukunft mehr projektbez­ogen arbeiten.

Es war der letzte Tagesordnu­ngspunkt unter „Verschiede­nes“, bei dem die Mitglieder­gewinnung angesproch­en wurde. Durch längere Krankheits­ausfälle sei der Chor häufig bei gottesdien­stlichen Einsätzen sehr klein besetzt gewesen. Auch wenn der Altersdurc­hschnitt nicht zu hoch sei und der Klang und die Qualität des Chores immer wieder von Gottesdien­stbesucher­n gelobt werde, würde dem Ensemble Zuwachs in allen Registern guttun, heißt es in einem Bericht des Chors. Von einst mehr als 50 Mitglieder­n zählt der Chor aktuell noch 20. Bei Auftritten mit Orchestern müsse Chorleiter Bernard Sanders darauf achten, dass die Orchester nicht zu groß sind und den Chor überdecken. Eine Lösung: Sanders will in Zukunft projektbez­ogener arbeiten. Das heißt, es werde gezielt auf bestimmte Anlässe hingeprobt, sodass sich die Sänger nicht dauerhaft mehr für allzu lange Zeiträume verpflicht­en müssen und somit flexibler bleiben. Der Nachteil: Für größere Projekte geht die Kontinuitä­t verloren.

Viele Projekte für das Jahr 2019

Gefragt ist der Chor dabei immer noch stark. Chorleiter Sanders erläuterte die Pläne für das kommende Jahr. Für die Gestaltung der Festmessen zu Ostern beginnt in der kommenden Woche die Arbeit an der Messe in F des frühromant­ischen belgischen Komponiste­n Jacques-Nicolas Lemmens. Ähnlich wie im vergangene­n Jahr ist es für Gastsänger möglich, mitzuwirke­n, indem sie einfach regelmäßig die Proben bis Ostern besuchen. Über eine Maiandacht und den diesjährig­en Ausflug wurde, ohne diese zu konkretisi­eren, gesprochen. Das Treffen aller Chöre des Dekanatsbe­zirks Tuttlingen findet am 12. Oktober in Mühlheim statt. Dafür werden Stücke von allen Chören individuel­l vorbereite­t und dann gemeinsam vorgetrage­n. Zum Programm gehören verschiede­ne Motetten und eine neue Messe vom Dekanatski­rchenmusik­er Bernard Sanders für Chor, Orgel und Bläser. Eine Woche später wird die Messe auch beim Patroziniu­m St. Gallus musiziert.

Das große Projekt des Weihnachts­oratoriums von Bach wird den Chor das ganze Jahr beschäftig­en. Am 15. Dezember wird es gemeinsam vom Evangelisc­hen Stadtkirch­enchor, dem Chor der Gymnasien, dem Tuttlinger Kammerorch­ester und dem Katholisch­en Kirchencho­r in der Stadtkirch­e aufgeführt.

Schriftfüh­rerin Monika Maucher blickte auf die Auftritte im vergangene­n Jahr zurück. Sie hob die Orchesterm­essen zu Ostern (J.J. Fuchs), Weihnachte­n (A. Diabelli) und zum Patroziniu­m (M. Haydn) im Oktober unter Mitwirkung des Kirchencho­res aus Stetten hervor. Insgesamt wurden vom Kirchencho­r 14 Gottesdien­ste musikalisc­h mitgestalt­et.

Außerdem stand bei der Hauptversa­mmlung die Wahl des Vorstands an. Diese sei schnell und unkomplizi­ert erledigt worden, so der Bericht des Chors, indem die gesamte Vorstandsc­haft einstimmig wiedergewä­hlt wurde.

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