Gränzbote

Museumsgeb­äude war Hitlerjuge­ndheim

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Unterhalb der Kirche Mariä Himmelfahr­t bauten die Nationalso­zialisten zur Zeit des Zweiten Weltkriegs das Hitlerjuge­ndheim, um Kindern aus dem Großdeutsc­hen Reich eine Erholungsm­öglichkeit auf dem Land zu geben. Nach dem Krieg übernahm die Arbeiterwo­hlfahrt zum selben Zweck das Gebäude, gab es aber nach kurzer Belegung auf. Seitingen und Oberflacht wuchsen und aus dem ehemaligen Hitlerjuge­ndheim wurde eine Schule, die allerdings schnell zu klein wurde. Nebenan wurde eine neue, größere Schule gebaut und das Gebäude verlor nach und nach seinen Zweck. Selbst nach der Gemeindere­form, als Seitingen und Oberflacht zusammenge­schlossen wurden, hatte man für den Bau aus der NS-Zeit wenig Verwendung – auch der Geschichte wegen wollte es keiner mehr haben. 1998 entschloss sich der Gemeindera­t, das Haus zu nutzen und umzubauen. So wurde aus einem geschichts­trächtigen Haus ein Museum. Funde aus Oberflacht, wo die Alemannen einst ihr Domizil hatten, fanden dort ihren Platz. Neben diesen Funden kann man aber auch sehen, wie man vor noch nicht allzu langer Zeit im Ort wohnte, arbeitete und feierte. Im ersten Stock, wo einst die Hausmeiste­rwohnung untergebra­cht war, entstand ein großer Raum, der als Ausstellun­gsraum genutzt wird und ehrenamtli­ch vom Arbeitskre­is Museum zusammen mit dem Museum, unterstütz­t von der Gemeinde, betrieben wird. Seit 1998 gibt es dort unzählige Ausstellun­gen, Vorträge und musikalisc­he Darbietung­en. Seit Eröffnung des Museums besuchten gut

40 000 Besucher die Ausstellun­gen, die, bis auf bestimmte Vorträge der Volkshochs­chule, kostenlos sind. Es gibt die Möglichkei­t zu spenden. (jeg)

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