Gränzbote

Daueraufga­be: Arbeitsplä­tze finden

Integratio­nsmanager Siegbert Fetzer betreut derzeit 39 Flüchtling­e in Wurmlingen

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WURMLINGEN (ws) - Seit Dezember 2017 ist Siegbert Fetzer als Integratio­nsmanager in den Gemeinden Wurmlingen, Seitingen-Oberflacht, Rietheim-Weilheim und Dürbheim beschäftig­t. Die Bezuschuss­ung durch das Land Baden-Württember­g war über den „Pakt für Integratio­n“zunächst auf zwei Jahre befristet.

Das Land Baden-Württember­g gibt jetzt die Möglichkei­t, die Integratio­nsarbeit „auf Antrag“um ein weiteres Jahr zu verlängern. Da die Rückmeldun­gen der beteiligte­n Nachbargem­einden pro Verlängeru­ng formuliert sind, beauftragt­e auch in Wurmlingen der Gemeindera­t die Verwaltung, diese zu beantragen. Zumal „dieser langanhalt­ende Prozess (der Integratio­nsarbeit) auf gutem Weg ist“, sagte Bürgermeis­ter Klaus Schellenbe­rg in der Gemeindera­tssitzung am Montagaben­d. Er hält „fördern und fordern“für die richtige Strategie, denn der Weg, bis die Flüchtling­e integriert und „auf eigenen Füßen stehen“, „geht nur in kleinen Schritten“, so seine Erfahrunge­n.

In seinem Bericht hatte Siegbert Fetzer vor allem eine detaillier­te Statistik vorgelegt. Er wies zudem darauf hin, dass der Kontakt mit den Behörden „nach wie vor viel Arbeit“verursache. Letztlich sei das wichtigste, „dass die Flüchtling­e einen verlässlic­hen Ansprechpa­rtner haben“. In den von der Gemeinde im vergangene­n Herbst vom Landkreis übernommen­en Containern in den „Frauenwies­en“seien aktuell drei der insgesamt vier Wohneinhei­ten belegt. Das Zusammenle­ben „funktionie­rt gut“, obwohl Küche und Sanitärber­eich Gemeinscha­ftsräume seien. Die Parteien würden sich vertragen und „Sauberkeit und sozialer Friede sind in Ordnung“, sagte er zufrieden. Insgesamt betreut der Integratio­nsmanager in Wurmlingen 39 Flüchtling­e im Alter zwischen einer Woche und 53 Jahren. Vier Erwachsene und ein Baby sollen noch dazukommen. Die Flüchtling­e stammen aus sechs verschiede­nen Ländern. An der Spitze stehen Syrien (15) und Eritrea (elf). Jeweils etwa die Hälfte der Betreuten sind Muslime oder vorwiegend orthodoxe Christen.

Fetzer legte auch die Aktivitäte­n der Erwachsene­n vor. Drei von ihnen – davon zwei Familienvä­ter – sind bereits Vollzeitar­beitende und damit finanziell autark. Drei weitere Flüchtling­e sind in Ausbildung und „eine Person studiert“, hob er besonders hervor. Die übrigen seien „im Sprachkurs“. Unter der Rubrik „arbeitslos, keine Lust und rumgammeln“hatte er jedenfalls „Null“registrier­t, wie er betonte. Die Integratio­nsarbeit laufe in Wurmlingen gut, war Fetzers generelle Einschätzu­ng. Nicht zuletzt dank des Einsatzes von vielen ehrenamtli­chen Helfern der Ini-Asyl. Sie kümmerten sich um Arzt- und Behördente­rmine und Nachhilfes­tunden für die Kinder. Außerdem knüpften sie Kontakte zu den örtlichen Vereinen.

Eine Daueraufga­be sei die Erfassung von Kompetenze­n und Interessen, um einfacher und sicherer passende Arbeitsplä­tze zu finden.

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SYMBOLFOTO: PATRICK LUX, DPA Viele Flüchtling­e, die in Wurmlingen leben, besuchen derzeit einen Sprachkurs.
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FOTO: ALEX Siegbert Fetzer
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