Gewachsene Konstruktionen
Vier Künstlerinnen aus Berlin und Freiburg zu Gast im Stadtmuseum Hüfingen
HÜFINGEN (sz) - Das Stadtmuseum für Kunst und Geschichte Hüfingen eröffnet m Samstag, 9. Februar, um 19 Uhr die erste Ausstellung des Jahres 2019. Unter dem Titel „gewachsene Konstruktionen“werden bis zum 5. Mai gleich vier künstlerische Positionen zu sehen sein: aus Berlin die Künstlerinnen Katrin Günther und Ute Litzkow, aus Freiburg die Künstlerinnen Elisabeth Bereznicki und Carola Faller-Barris.
Elisabeth Bereznicki, Absolventin der Kunstakademie Warschau, setzt sich in ihrer künstlerischen Arbeit mit der Welt der Dinge auseinander. Basierend auf traditionellen Genres wie dem Stillleben überprüft und hinterfragt die Künstlerin bildimmanente Gesetzmäßigkeiten wie Proportion, Maßstäblichkeit und Perspektive. Neben Ölmalereien zeigt sie in der Ausstellung im Stadtmuseum Hüfingen aus unterschiedlichen Epochen und Stilen des Designs entlehnten Lampen und Leuchten fusionierte Lichtobjekte.
Seit 2000 ist Elisabeth Bereznicki Dozentin im Fach Malerei an der Pädagogischen Hochschule Freiburg und seit 2010 Mitglied im Künstlerbund-Baden Württemberg. Stipendien, Arbeitsaufenthalte und Ausstellungen führten sie unter anderem nach Paris und Lagos (Nigeria).
Carola Faller-Barris studierte bildende Kunst und katholische Theologie an der Johannes-GuttenbergUniversität in Mainz. In ihrem Schaffen steht das Thema „Verwandlung/ Metamorphose“im Zentrum, das die Künstlerin anhand von Gehäusen in Zeichnungen und plastischen Objekten erforscht.
„Innere Befindlichkeiten und Prozesse, die sich im Spannungsfeld von Abkapselung und Öffnung, Bleiben und Aufbrechen, Schutz und Eingeschlossensein bewegen, werden durch die Form und ihre materielle Beschaffenheit nach außen vermittelt.“so beschreibt Carola Faller-Barris, deren Werke bereits in zahlreichen Ausstellungen vertreten waren, ihr Arbeitskonzept.
2013 erhielt sie den ersten Preis der Ausstellung „Auferstehung“im Kloster Hegne in Allensbach, 2015 wurde sie mit dem dritten Preis des Projekts „Kunst auf Abwegen“in Nagold ausgezeichnet.
Eine paradoxe Welt zwischen Utopie und Dystopie erschafft Katrin Günther in ihren Arbeiten. Sie studierte Architektur in Cottbus und Mailand. Heute lebt und arbeitet sie in Berlin und Konstanz. Seit 2013 ist die Künstlerin Professorin für Darstellen und Gestalten an der Hochschule für Technik, Wirtschaft und Gestaltung in Konstanz.
2018 erhielt sie den Förderpreis VBKW Baden-Württemberg sowie einen Forschungsauftrag zum Thema „Das Wissen der Künste“am DFG-Graduiertenkolleg der Universität der Künste Berlin. Die Affinität zur Architektur in Präzision, Detailreichtum und Räumlichkeit sind für Katrin Günthers Zeichnungen essentiell. Prinzipien wie Enge und Weite, Statik und Dynamik werden miteinander konfrontiert und wachsen gemeinsam mit Form- und Helldunkelkompositionen zu neuen Konstruktionen zusammen.
Formale und inhaltliche Kriterien der Werke des japanischen Künstlers Katsushika Hokusai (1760 – 1849) untersucht Ute Litzkow, die seit 2004 in Berlin lebt. Seit dem Abschluss ihres Architekturstudiums an der Technischen Universität Darmstadt arbeitet Ute Litzkow als freie Künstlerin. Neben zahlreichen eigenen Ausstellungen im In- und Ausland, unter anderem in den USA, China, Griechenland, der Schweiz und den Niederlanden, kuratierte sie auch Gruppenausstellungen mit internationalen Zeichnern.
Ihre farbkräftigen Arbeiten - Hybride aus Zeichnung und Malerei in Aquarell, Pastell, Gouache, Blei- und Farbstift auf Papier - sind außergewöhnliche Weltentwürfe, die zwar von Hokusais poetischen und prophetischen Landschaftsmotiven inspiriert sind, jedoch stets ihren eigenen Anliegen und ihrer eigenen Logik folgen.
Eine Ausstellungsführung gibt es am Sonntag, 17. März, um 15 Uhr. Die Finissage und Künstlergespräche mit Carola Faller-Barris und Katrin Günther finden am Sonntag, 5. Mai, um 15 Uhr statt.
Die Öffnungszeiten sind: Sonntags von 14 bis 17 Uhr und nach Vereinbarung unter Telefon 0771 / 89 68 479, oder 0172 / 72 10 778 sowie unter ●» www.stadtmuseumhuefingen.de